
Daniel Dukic (r.) verlässt Westfalia Wickede nach der Saison. © Nils Foltynowicz
Daniel Dukic verlässt Westfalia Wickede: „Kann keine wettbewerbsfähige Mannschaft kreieren“
Fußball-Westfalenliga
Die Nachricht überrascht. Der Sportliche Leiter Daniel Dukic verlässt Westfalia Wickede. Der Vorsitzende Horst Linke ist enttäuscht von Dukic. Wie es mit Trainer Marko Schott weitergeht, ist offen.
Der Fußball-Westfalenligist Westfalia Wickede steht kurz vor dem Abstieg. Zwei Spieltage vor dem Ende der Spielzeit steht das Team sechs Zähler hinter dem rettenden Ufer – und Wickede hat das schlechtere Torverhältnis. Nach zwölf Jahren Westfalenliga sieht alles nach der ungewollten Rückkehr in die Landesliga aus. Der Abstieg hat sich abgezeichnet. In den vergangenen beiden Jahren lag das Team zum Zeitpunkt der Saison-Annullierung schon auf einem Abstiegsplatz.
In den vergangenen Jahren war der Sportliche Leiter Daniel Dukic zusammen mit Trainer Marko Schott für die Kaderzusammenstellung zuständig. Die Fluktuation war hoch, die Qualität innerhalb des Kaders reicht dann wohl nicht, um die Klasse zu halten.
Dukic hatte aber schon Ligen-unabhängig ein Team für die kommende Spielzeit zusammengestellt. 23 Akteure hatten ihm zugesagt. Egal ob Westfalenliga oder Landesliga. Er hatte seinen Job wie immer gemacht. Das Team sollte nur noch punktuell verstärkt werden. Doch jetzt gibt Dukic seinen Abschied nach Saisonende bekannt. Er hört nach dieser Saison auf. Das hat er dem Vorsitzenden, dem Trainer und der Mannschaft mitgeteilt.

Die Zukunft von Wickedes Trainer Marko Schott ist auch noch nicht geklärt.. © Foltynowicz
„Es ist enttäuschend, dass Daniel jetzt so vorgeprescht ist. Wir wollten noch einmal ein Gespräch führen und dann mit dem Team darüber reden, wie es weitergeht. Ich muss es so hinnehmen“, sagt Linke. Er schließt aber nicht aus, dass Dukic dem Klub zuvorgekommen sei. „Nach den Gesprächen wollten wir am Freitag entscheiden, wie es weitergeht. Es war klar, dass es so nicht weitergehen konnte, wie in den vergangenen Jahren. Und seien wir ehrlich, das Team war zuletzt nicht gut zusammengestellt“, sagt Linke.
Gespräche hatte es schon mit dem Vorsitzenden, Dukic und Schott gegeben. Zuletzt erst am Dienstagabend. Deshalb sah Dukic keinen Grund mehr, länger mit seiner Entscheidung zu warten. Aus seiner Sicht war auch kein weiteres Gespräch mit ihm vorgesehen, nur mit der Mannschaft. „Liga-unabhängig und unabhängig von den sportlichen Aspekten und der Entwicklung wären/sind neue Rahmenbedingungen für den Verein und für die 1.Mannschaft entstanden, aufgrund der nicht rechtzeitigen Fertigstellung des neuen Kunstrasenplatzes (…) Der Verein ist gezwungen, neue Wege zu gehen, mit angepassten neuen Mitteln und Instrumenten. Allerdings ermöglichen mir das erzwungene neue Konzept und die dazugehörigen notwendigen Mittel nicht, eine wettbewerbsfähige Mannschaft gepaart mit attraktiven Landesligafußball zu kreieren“, schreibt Dukic in einer Stellungnahme.

Horst Linke (l.) plant eine neue Wickeder Zukunft. © Andreas Schröter
Er habe Verständnis dafür, dass aufgrund des gesperrten Platzes wichtige Veranstaltung ausfallen, trotzdem will er den neuen Weg des Klubs, der ihm am Dienstag aufgezeichnet wurde, nicht mittragen. Vor allem, nachdem er mit dem aktuellen Kader und den neuen Spielern schon Einigungen erzielt hatte und im Wort stand.
.„Es ist eine schwere Situation für uns. Durch den gesperrten Platz fallen zum Beispiel das Vatertags-Turnier, der Kindergarten- und der Edeka-Cup aus. Zudem weitere geplante Veranstaltungen, die wir auch nicht nachholen können. Das tut uns als Klub richtig weh“, erklärt Linke.
Westfalia Wickedes Vorsitzender will über alles diskutieren
Er wünscht sich in der Zukunft wieder ein Team, das die schwarzweißen Vereinsfarben im Herzen trägt. Er attestiert seinem aktuellen Coach Marko Schott zwar ein schwarzweißes Herz. Linke weiß aber nicht, ob er mit ihm weitermacht. „Wir werden alles diskutieren. Wir können doch nicht einfach so weitermachen“, sagt Linke.
Linke betont weiter, dass er auch mit dem aktuellen Kader so nicht in die kommende Spielzeit gehen wird. Er kündigt hier Veränderungen an. Er wird am Freitag mit dem aktuellen Kader über die Zukunft sprechen.
Man darf gespannt sein, wie es beim stolzen Traditionsklub weitergeht. Sollte wirklich neben Dukic auch noch Schott gehen, und der Klub sich von Spielern trennen. Dann stellt sich nämlich die Frage, wer das neue Team überhaupt aufbaut. Es ist Ende Mai, die meisten Spieler und Trainer haben längst einem Klub zugesagt. Jetzt noch einmal einen neuen Kader zusammenzustellen ist eine Mammutaufgabe. Es warten spannende Wochen auf die Westfalia. Der Klub muss schnell handeln, bevor es zu spät ist.