Warum der RV Rauxel sein Domizil seit 100 Jahren in Henrichenburg hat

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Warum der RV Rauxel sein Domizil seit 100 Jahren in Henrichenburg hat

rn100 Jahre RV Rauxel

Der RV Rauxel ist seit 100 Jahren in Henrichenburg zu Hause. Seine Gründung fand in einem Habinghorster Hotel statt. Das Vereinslogo stammt aber ebenso aus Rauxel wie die Gründungsmitglieder.

Rauxel, Henrichenburg

, 12.01.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der RV Rauxel wird 100 Jahre alt. 1922 wurde der Ruderverein gegründet. Seitdem residiert er an der Wartburgstraße in Henrichenburg. Dort soll vom 12. bis 14. August ein großes Inselfest steigen – sofern es die Corona-Pandemie erlaubt. Angedacht sind ein Rudertag und Abendprogramm mit Publikum.

Am 1. Februar 1922 wurde der Ruderverein Rauxel auf Betreiben der Klöckner-Werke im Habinghorster Hotel Hubbert gegründet, das sich noch heute an der Lange Straße befindet. 35 Gründungsmitglieder zählte der RV Rauxel damals. „Der Verein wurde von Mitgliedern aus Rauxel gegründet, so dass sich der Name daraus ergeben hat“, erklärt die 2. Vorsitzende Daniela Rotte.

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Die Klöckner-Werke AG hatte ihren Sitz jahrelang in Rauxel. Erst 1926 entstand das Stadtgebilde Castrop-Rauxel. Der Stadtteil Henrichenburg, wo die sogenannte „Wartburginsel“ liegt, kam erst 1975 hinzu.

Wartburginsel entstand am Kanal

Der Ruderverein Rauxel zog 1922 in die Gaststätte Wartburg ein. Dort fand der junge Club ein - zwar renovierungsbedürftiges, aber ansonsten - fertiges Gebäude. Der Keller fungierte als Bootshalle. Inzwischen findet sich an dieser Adresse das Restaurant Riad.

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Die „Wartburginsel“ entstand ebenfalls in den 1920er Jahren. Während der neu gegründete RV Rauxel 1922 die Gaststätte Wartburg für seine Zwecke umbaute, liefen die Arbeiten zur Neuen Fahrt des Rhein-Herne-Kanals. Ab Oktober 1922 ruderte der RV Rauxel auf dem Rhein-Herne-Kanal.

Eine Postkarte aus dem Jahr 1922: Dort nennt sich das Wartburg-Gebäude Gasthof zur Wartenburg. Außerdem der Hinweis auf nächstgelegene Bahnstation in Rauxel.

Eine Postkarte aus dem Jahr 1922: Dort nennt sich das Wartburg-Gebäude Gasthof zur Wartenburg. Außerdem der Hinweis auf nächstgelegene Bahnstation in Rauxel. © privat

Durch die neue Kanalführung (Fertigstellung 1938) entstand die so genannte Wartburginsel, die zwischen der Wasserstraße und ihrer Alten Fahrt - auch bekannt als Toter Arm - liegt und somit von Wasser umgeben ist.

Umzug ins Clubhaus 1957

1929 zählte der RV Rauxel 130 Mitglieder. Sie beschlossen bereits damals die Insel zu pachten und dort eine eigene Sportanlage mit Clubhaus zu errichten. 1957 zog der RV Rauxel dann in das Vereinsheim, wie man es heute kennt. Mario Hurmuz betreibt dort seit 2015 das Il Ristorante Gambero. 1964 war Baubeginn für das neue Bootshaus am Rhein-Herne-Kanal. Trotz zahlreicher Eigenleistungen war es nur mit öffentlichen Zuschüssen finanzierbar.

Die Herkunft des Vereinslogos ist indes bislang nicht völlig geklärt. Die beiden gekreuzten Hämmer tauchen erstmals 1960 in einem Programmheft oder Plakat zu einer Ruderregatta auf – zumindest in der RVR-Vereinschronik von 2012. „Das Logo ist aus dem Logo der Klöckner-Werke entstanden, jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt“, so Daniela Rotte.

Das Vereinslogo des RV Rauxel mit seinen beiden gekreuzten Hämmern wird anlässlich der Ruder-Bundesliga 2010 am Rhein-Herne-Kanal gezeigt.

Das Vereinslogo des RV Rauxel mit seinen beiden gekreuzten Hämmern wird anlässlich der Ruder-Bundesliga 2010 am Rhein-Herne-Kanal gezeigt. © Frank Bock

Die Klöckner-Werke Rauxel hatten den Zechen-Förderverbund Victor-Ickern 1923 übernommen und daher durchaus Bezug zum Bergbau. Beim RV Rauxel trainierte damals aber kaum der einfache Bergmann, sondern es war ein eher elitärer Club. Das änderte sich erst 1931. Schüler und Arbeiterkinder wurden aufgenommen. Die Jungen stammten aus der Lehrwerkstatt der Klöckner-Werke.

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