Als Margarete ihren Bruder Malte Jakschik überflügelte

© Engel/Privat, Grafik Klose

Als Margarete ihren Bruder Malte Jakschik überflügelte

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Malte Jakschik ist mehrfacher Europa- und Weltmeister mit dem Deutschlandachter. Schon vor zehn Jahren sorgte der Name Jakschik für Furore. Damals ging es aber um seine Schwester Margarete.

Castrop-Rauxel

, 12.10.2021, 16:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Den Namen Jakschik kennt im Rudersport fast jeder. Die meisten verbinden diesen mit Malte Jakschik, seit Jahren Teil des Deutschlandachters. Zwei Weltmeister-Titel, sechs Europameister-Triumphe und Silber bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro stehen unter anderem in seiner Vita.

Vor zehn Jahren ruderte Malte Jakschik (heute 25 Jahre alt) noch ausschließlich im Trikot des RV Rauxel – gemeinsam mit seinen Schwestern Margarete (27) und Magdalena (30). Letztgenannte war damals bereits in der Frauenklasse aktiv, während Margarete (Juniorinnen A) und Malte (Junioren B) noch im Jugendbereich aktiv waren. Aber das wiederum sehr erfolgreich.

Gegen 98 Ruderer aus der ganzen Welt durchgesetzt

Allen voran Margarete, die sich im Februar 2009 mit dem Vize-Weltmeistertitel auf dem Ergometer in Boston (USA) krönte. Und so berichtete diese Zeitung am 24. Februar 2009: „‘Grete‘ holt Silber“. „Das war eine schöne Zeit, die möchte ich nicht missen“, sagte Margarete Jakschik am Mittwoch.

Die Konkurrenz war damals groß: 99 junge Ruderinnen aus der ganzen Welt starteten in Jakschiks Altersklasse.

Mit einer Finalzeit von 7:24,20 Minuten setzte sich die damalige Athletin des RV Rauxel auf den zweiten Rang – 2,6 Sekunden fehlten zum Titel. Bereits wenige Wochen zuvor gewann sie bereits die Deutsche Ergo-Meisterschaft und qualifizierte sich somit für Boston.

Malte Jakschik (r.) versuchte seiner Schwester Margarete am Ergometer nachzufeiern. Mit Erfolg: Heute gehört er zum deutschen Flagschiff, dem Deutschlandachter.

Malte Jakschik (r.) versuchte seiner Schwester Margarete am Ergometer nachzufeiern. Mit Erfolg: Heute gehört er zum deutschen Flagschiff, dem Deutschlandachter. © Paternoga

Bruder Malte schaffte es damals in der Junioren-B-Klasse auf den dritten Platz und freute sich über den Erfolg seiner Schwester. „Ich war unheimlich stolz auf sie und habe danach versucht, ihr nachzueifern“, sagte Malte Jakschik ebenfalls am Mittwoch.

Seine Schwester habe ihm nach ihrem Erfolg in Boston viele Geschichten aus den USA erzählt. Wobei sie selbst ihren Start beim U23-Weltcup in Luzern im Jahr 2011 als ihren größten Erfolg in ihrer Ruderkarriere sieht. „Im Jugendbereich war aber Boston definitiv mein Highlight“, sagte Margarete Jakschik.

Das machen die Jakschik-Geschwister heute

Im Laufe der Zeit überflügelte der jüngere Bruder dann aber seine Schwester und wurde schließlich Teil des Flaggschiffs des Deutschen Ruderverbandes, dem Deutschlandachter. „Malte war schon immer super diszipliniert und steckte viel Herzblut in den Rudersport“, so Margarete Jakschik.

Mittlerweile sind zehn Jahre seit ihrem Erfolg in Boston vergangen. Das Ruhrgebiet hat Margarete Jakschik verlassen, sie wohnt nun in Berlin. Ihre Schwester Magdalena lebt nun in Lübeck. Lediglich Malte ist der Heimat noch treu geblieben, er wohnt in Dortmund und studiert Maschinenbau an der Ruhr-Universität Bochum. Aber nicht nur Malte ist dem Rudersport treu geblieben.

Die Geschwister Margarete (l.) und Magdalena Jakschik ruderten lange für den RV Rauxel.

Die Geschwister Margarete (l.) und Magdalena Jakschik ruderten lange für den RV Rauxel. © RV Rauxel

Margarete und Magdalena sitzen ebenfalls noch des Öfteren im Boot. „Aber seit dem Ende des Frauenachters in der Bundesliga beim RV Rauxel sind wir keine Regatta mehr gefahren“, so Margarete Jakschik. Der Kontakt untereinander ist aber geblieben. Das bestätigt auch Malte Jakschik: „Natürlich, das ist ja meine Familie. Heutzutage ist das in Zeiten von WhatsApp oder Facebook ja total unproblematisch.“

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