
© privat (RV Rauxel)
RV Rauxel widerlegt Vorurteil mit J-Team: Junge Menschen engagieren sich im Ehrenamt
Tennis
Sport treibenden jungen Menschen wird nachgesagt, dass sie sich darüber hinaus im Verein nicht weiter engagieren. Bei einem Castrop-Rauxeler Tennisklub ist das anders. Dort gibt es ein „J-Team“.
Der Ruderverein Rauxel ist auf der Wartburginsel zwischen Rhein-Herne-Kanal und „Alter Fahrt“ beheimatet. Idyllischer und naturnaher geht es nicht. Wie der Name schon sagt, wird dort gerudert - aber auch Tennis gespielt auf sechs Außenplätzen und zwei in der Halle. Beim RVR-Tennis gibt es seit dem Jahr 2019 ein J-Team - weit und breit ein Alleinstellungs-Merkmal in einem Sportverein.
„J“ steht für Jugend, Junior, Jugendwarte
In dieser Rauxeler Gruppe bringen sich junge Menschen zwichen 13 und 26 Jahren in der Vereinsarbeit ein. Solche J-Teams (Jugendteams) gehen auf eine Initiative der NRW-Sportjugend zurück. „Als wir davon hörten, haben wir uns schlau gemacht und dann spontan angemeldet“, erklärt J-Team-Mitglied Anna Langenhorst die Anfänge.
In den Bedingungen der NRW-Sportjugend heißt es: Ein J-Team ist der Zusammenschluss von mindestens vier jungen Menschen bis 26 Jahre, die sich ehrenamtlich im und für den Sport im Verein oder Verband engagieren. Dabei bieten sich die Möglichkeiten sich selbst auszuprobieren, Projekte zu managen und Teil einer Gemeinschaft zu sein. Das „J“ steht für Jugend, Junior, Jugendwarte.
Acht junge Menschen zählte zu Anfang das Tennis-J-Team des RV Rauxel. Inzwischen ist daraus eine 13er-Gruppe geworden. Als da wären: Frederic Goltz, Antonia Harbach, Anna Langenhorst, Aleyna Üstünsoy, Cindy Poloczek, Asweny Srikanda Baskaran, Matilda Hopfe, Elisabeth Welz, Tim Krause, Julia Nuhnen, Julius Hopfe, Julian Lehnert und Lenya Rohde.
Obwohl dieses Rauxeler J-Team mit seiner tatsächlichen Alters-Struktur von 13 bis 26 Jahren breit gefächert aufgestellt ist, sei man eine total harmonische Gemeinschaft, versichert Anna Langenhorst. Und: „Wir werden weiter wachsen - es gibt viele Anfragen von Jugendlichen, die gerne bei uns mitmachen möchten.“
Dass dieses Tennis-J-Team des RV Rauxel überhaupt noch existiert, ist umso erstaunlicher, da die Corona-Pandemie lange Zeit keine wirklichen sportlichen Aktivitäten auf dem Tennisplatz zugelassen hat. „Wir haben während der Corona-Sportpause viele Dinge virtuell miteinander entwickelt. Darunter waren auch Tennis-Ideen für daheim.“
Weihnachtliche Bastelaktionen seien gestartet worden. Auf Facebook gibt es ein Video, in dem Tennis im Garten gespielt wird - und aus Tennis-Bällen ein RVR modelliert wurde. Der Versuch, den längsten Ballwechsel der Welt zu toppen wurde gestartet - ob er erfolgreich war, ist allerdings nicht verbürgt.
Als im Sommer 2021 endlich wieder regelmäßig auf den Tennisplätzen gespielt werden durfte, organisierte das J-Team eine Kleinfeld-Challenge und half bei der Organisation von Turnieren wie der „WTV Junior Trophy“. Spaß und Sport gab es beim Tag mit Tennis, Film und Pizza. Kürzlich spielten zwei Rauxeler J-Team-Doppel beim Turnier in Kamen mit - organisiert vom Westfälische Tennis-Verband (WTV) für J-Teams von überall her.
Anna Langenhorst weist aber ausdrücklich darauf hin: „Wir machen alles ehrenamtlich. Wir wollen uns als junge Leute einfach nur aktiv in die Vereinsarbeit einbringen.“ Als nächste Herausforderung kommt auf das J-Team bald die Tennis-Vereinsmeisterschaft zu. „Dort werden wir wieder rund um die Organisation beschäftigt sein“, erklärt Anna Langenhorst.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.