Siegtor im Derby zwischen FC Frohlinde und SG Castrop fällt in der Nachspielzeit
Frauenfußball
Im Castrop-Rauxeler Frauenfußball gibt es nach der Hoch-Zeit im Jahr 2013 mit sieben Teams nur noch ein Derby: das Kreisliga-A-Duell zwischen der SG Castrop und dem FC Frohlinde. Es steht im großen Schatten, den der FC Schalke 04 in der Liga wirft.

Im Frauenfußball-Derby zwischen dem FC Frohlinde (blaue Trikots) und der SG Castrop fiel das entscheidende Tor in der 91. Minute. © VOLKER ENGEL
Der Blick auf die Kreisliga-A-Tabelle vor dem Frauenfußball-Derby an der Brandheide sagte eigentlich schon alles aus für das Duell zwischen dem FC Frohlinde und der SG Castrop: Die SG hatte 16 Punkte Vorsprung auf den FCF. Über den Favoriten gab es daher keine zwei Meinungen. Allein die Höhe des Castroper Sieges war eine Frage.
Frohlinder Trainer setzt Nachwuchs ein
Die SG Castrop gewann zwar - aber nur 2:1. Das Siegtor fiel erst in der Nachspielzeit. Frohlindes Trainer Christoph Hünnemeyer sagte: „Es ist schade für unsere junge Mannschaft, dass es kein Unentschieden wurde.“ Der FC Frohlinde läuft mit einem Durchschnittsalter von nur 18 Jahren auf. „Im Derby waren sogar zwei U17-Spielerinnen mit dabei“, so Hünnemeyer.
Frohlindes Trainer Christoph Hünnemeyer sah die SG Castrop als durchaus „überlegen in der ersten Halbzeit - in der zweiten 45 Minuten hatten wir aber auch drei gute Chancen“. Das 2:1 für die SG Castrop durch Sarah Stübler (90.+1) sei überhaupt nur durch ein Durcheinander in der Frohlinder Abwehr gefallen, so Hünnemeyer.

Frohlindes Trainer Christoph Hünnemeyer (r.). © VOLKER ENGEL
Castrops Trainer Jonas Heider gibt durchaus zu: „Wenn ich ehrlich bin, haben wir keinen guten Tag erwischt im Derby. Der Elfmeter zum Frohlinder 1:1 war aber keiner.“ Nach acht Minuten sah es allerdings so aus, als würde alles den vorgezeichneten Weg gehen: Vivien Gaj brachte die SG mit 1:0 in Führung.
„Nach unserem 1:0 hat Frohlinde nur noch lange Bälle hinten rausgeschlagen. Wir waren nicht wach genug, um gute Torchancen zu erarbeiten“, analysiert SG-Trainer Heider. In der 39. Minute gab es einen Elfmeter für den FC Frohlinde. Lia Niemann versenkte den Ball vom Punkt sicher zum 1:1. Bei diesem Ergebnis blieb es 52 Minuten lang. Ehe eben Sarah Stübler mit dem 2:1 (90.+1) den Deckel draufmachte für die SG Castrop.
Castrops Trainer Heider mokierte sich sehr über Referee Jihad Hassan: „Es gab nicht das erste Mal Reibereien mit diesem Schiedsrichter - was eine Mega-Unruhe ins Spiel brachte.“ Heider möchte nun beim Obmann Beschwerde einlegen gegen Hassan, weil „es so nicht geht, wie dieser Schiedsrichter ein Spiel leitet“.

Castrops Trainer Jonas Heider. © VOLKER ENGEL
Eine Schrecksekunde gab es in diesem Frauenfußball-Derby zu Beginn der zweiten Hälfte: Castrops Jennifer Chrobok bekam den Ball so unglücklich an die Schläfe. Sie kippte sofort um. Ihr ging es nach wenigen Minuten wieder besser. „Ich habe Jennifer sofort zur Erholung nach Hause geschickt - sie hatte nur noch leichtes Kopfbrummen“, erklärt SG-Trainer Heider.
Nach diesem Schreck sei die Konzentration bei seiner Mannschaft vollends weg gewesen, so Heider. Zum Glück habe Kapitänin Vivien Gaj das Ruder an sich gerissen und dafür gesorgt, dass Außenspielerin Sarah Stübler doch noch das 2:1 gelungen ist.
Die SG Castrop ist aktuell Fünfte, Frohlinde rangiert auf Position zehn. Die Aufstiegsfrage war schon vor der Saison durch den Einzug des FC Schalke 04 in den Frauenfußball beantwortet: Schalke II führt mit 37 von 39 möglichen Punkten und 109:0 Toren die Kreisliga A an - vor Schalke I (34 Punkte/77:1 Tore).