Den ersten Sieg in der Bezirksliga-Saison 2021/22 feierte die SG Castrop (weiße Trikots) in einer torreichen Begegnung mit dem SuS Olfen. Am Ende stand ein 9:2 (4:2)-Erfolg der SG, die an dem Tag die Rote Laterne des Tabellenletzten an ihre Gäste weiterreichte. Am Ende der Hinrunde stehen allerdings 69 Gegentore und wieder der letzte Platz zu Buche. © Jens Lukas
Fußball-Bezirksliga
SG Castrop ist Hinrunden-Schießbude - andere Bezirksligisten kassieren aber noch mehr
Die SG Castrop ist im heimischen Fußball ein großes Sorgenkind. Der Coach ruft jetzt ein neues Rezept auf und findet vielleicht Trost beim Blick auf die Tabellen der weiteren Bezirksliga-Staffeln.
In Westfalen gibt es 14 Bezirksliga-Staffeln. Die Castrop-Rauxeler Teams sind seit Jahren in der Gruppe 9 beheimatet und verdienten sich in der Vergangenheit den Respekt der Konkurrenz. Als Meister setzten sich der FC Frohlinde (2017) und der SV Wacker Obercastrop (2018) nach oben in die Landesliga ab. Abstiege gab es schon lange nicht mehr - letztmals am Ende der Saison 2013/14 durch den Abgang des SuS Merklinde.
Rettendes Ufer ist zehn Punkte entfernt
Die SG Castrop geht in der Bezirksliga 9 als Tabellenletzter in das Jahr 2022. Trainer Tino Westphal ist nicht zu beneiden um seinen Job - trotzdem hängt er sich weiterhin mit voller Kraft in die Rettungsaufgabe rein.
Mit nur acht Punkten auf der Habenseite beträgt der Rückstand auf dem ersten Nichtabstiegsplatz - zur Viktoria Kirchderne - bereits zehn Zähler. Das sind zwei Punkte mehr als die SG in der Hinrunde auf ihrem Konto verbucht hat.
Inzwischen ist es die dritte Saison, in der Trainer Westphal bei der SG Castrop mit personeller Mangel-Verwaltung arbeitet. Verliert man da nicht die Lust? „Das alles ist eine schwierige Situation für mich. Ich arbeite zwar gerne mit jungen Spielern. Aber natürlich würde ich mir einmal gerne eine Mannschaft nach meinen Wünschen zusammenbasteln. Dafür gibt es bei uns aber kein Geld“, erklärte Westphal kürzlich noch mit leichtem Bedauern in der Stimme.
Wie aber soll das SG-Ruder in die Nichtabstiegs-Richtung herumgerissen werden? Mehrere hohe Niederlagen - kurz vor der Zweistelligkeit - machen eher nachdenklich. Daran ändert auch der 9:2-Sieg gegen den SuS Olfen von Ende September nichts. Die SG Castrop wurde in der Hinrunde zum 98-Tore-Team - mit 29 eigenen Toren und 69 Gegentreffern. Soll heißen: Im Schnitt kassierten die SG-Keeper 4,6 Tore pro Spiel.
Trainer Westphal hat sich für die Rückrunde im Kopf schon ein passendes Konzept zurecht gelegt, um diese Gegentor-Flut einzudämmen: „Wir müssen italienisch spielen - hinten dicht sein, bevor wir vorne ein Tor schießen.“
Am Mittwoch, 5. Januar, beginnt bei der SG Castrop wieder der Trainings-Alltag. Und schon am Sonntag, 9. Januar, ab 15 Uhr steht auf eigenem Platz das erste Testspiel gegen den A-Kreisligistemn VfB Habinghorst an. Insgesamt sieben Vorbereitungspartien hat Trainer Westphal vereinbart. Dieser sagt: „Ich hoffe, dass wir alle durchführen dürfen und Corona uns keinen Strich dadurch macht.“
Es ist zwar nur ein schwacher Trost, aber mit dem schlechten Torverhältnis von 29:69 steht die SG Castrop in den westfälischen 14 Bezirksliga-Staffeln nicht allein auf weiter Flur. Die Spvg Hepen (Staffel 2/16:79 Tore), TC Ostenland (Staffel 13/ 7:69) oder der Lüner SV II (Staffel 8/13:62) stehen vergleichbar da.
Den Vogel aller Bezirksligisten aber schießt Sinospor Iserlohn ab - mit 11:103 Toren. In der Staffel 6 ist nicht nur Sinospor für zweistellige Ergebnisse zuständig, die Iserlohner aber am häufigsten: Gegen VfB Schwelm (0:12), FC Wetter (1:11), FSV Gevelsberg (0:12) und zum Jahresabschluss mit 0:16 gegen den Kiersper SV.
Von den Punkten her steht mit nur einem Zähler auf dem Konto der 1. FC Türk Geisweid (Staffel 5) am schlechtesten von allen Bezirksligisten da. Mit Iserlohn und Geisweid verglichen, sieht die Castroper Bilanz sogar noch gut aus - aktuell ein schwacher Trost.
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