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SG Castrop: Die Zukunft von Trainer Westphal ist Teil eines Rettungsplans
Fußball-Bezirksliga
Sieben Punkte Rückstand hat die SG Castrop in der Bezirksliga zum rettenden Ufer. Um den Abstieg abzuwenden, schmiedet Trainer Tino Westphal an einem Plan für das Jahr 2022.
Wenn er über seine Mannschaft und den Verein SG Castrop spricht, hört man in nahezu jedem Satz heraus: Bezirksliga-Trainer Tino Westphal ist der Klub von der Bahnhofstraße „sehr ans Herz gewachsen“. Mit diesen Worten drückt er es auch selbst aus. Die Infrastruktur mit dem tollen Vereinsheim, guten Kabinen und dem zentral gelegenen Stadion an der Bahnhofstraße biete gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Arbeiten.
Angebote mit Trainer-Jobs reizen Westphal nicht
Trotz der sieben Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz in der Bezirksliga scheint für den Coach des Tabellenvorletzten der Kitt zwischen ihm und der SG auf keinem Zentimeter zu bröckeln. Denn Westphal sagt: „Die Angebote für Trainer-Jobs, die bei mir ankommen, reizen mich alle nicht.“
Nach der 3:4-Niederlage (nach 0:2 sowie 3:2-Führung) am 2. Advent gegen Teutonia/SuS Waltrop hätten er und seine Mannschaft „bei einer Cola zusammengesessen und Tacheles geredet“, berichtet Westphal. Nicht erst seitdem reift in seinem Kopf mehr und mehr der Rettungsplan heran, den er im Neuen Jahr 2022 anwenden möchte.
Die Problemzonen meint Tino Westphal gefunden zu haben. Eine davon ist die mangelnde Cleverness im Defensiv-Verhalten: „Gefühlt 99 Prozent der Tore kassieren wir durch absolut unnötige, individuelle Fehler. Da waren bislang kaum tolle Spielzüge der Gegner dabei. Es waren quasi alles unsere Eigentore.“
Tino Westphal möchte selbst aktiv seinen Teil zur Stabilität beitragen. Er sagt: „Wir werden nur eine sehr kurze Winterpause machen und schnell wieder trainieren. Dabei werde ich mich auch auf die Einsätze vorbereiten.“ Dazu muss allerdings erst einmal ein Muskelfaserriss, den sich der spielende Coach gegen Waltrop zugezogen hat, ausheilen.
Seine Schützlinge drängen ihn offenbar, als Spielertrainer aufzutreten. Westphal: „Nach dem Tor zum 0:2 gegen Waltrop haben mich meine Spieler in der Entscheidung bekräftigt, dass ich von der Sechser-Position in die Innenverteidigung wechseln wollte.“ Fortan wurde es besser - und Westphal bereitete per Freistoß das Tor zum 1:2 vor. Er sagte auch: „Schade, dass ich bei der Szene zum 3:4 nicht mehr auf dem Platz war. Dieses Kopfball-Duell hätte ich mir nicht nehmen lassen. Das wäre kein Tor geworden.“
In der Rückrundenvorbereitung möchte Westphal darauf Wert legen, dass bei der SG Castrop die läuferischen und kämpferischen Qualitäten sogar noch ausgeprägter sind: „Um spielerisch mithalten zu können - dazu sind wir in der Breite des Kaders zu unerfahren.“
Tino Westphal setzt auch darauf, dass er erfahrene Neuzugänge in der Winterpause gewinnen kann. Drei Kandidaten hat er im Sinn. Mit zwei davon hat er in der Vergangenheit selbst in Mannschaften zusammengespielt.
Neuzugänge sind auch dringend nötig. Denn die SG muss Abgänge verkraften: Stefan Strasser wechselt zu den SF Stuckenbusch. Der junge Defensivspieler Arion Ajruli wird fehlen, weil er ein Fernstudium beginnt. Und: Für Goalgetter Zouhir Akrifou steht im Januar eine Operation an der Leiste an und muss danach erst einmal genesen.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
