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Schlusslicht SG Castrop hat ein wenig Selbstvertrauen getankt
Juniorenfußball-Bezirksliga
Mit der Null-Punkte-Hypothek gehen die B-Junioren-Fußballer des Bezirksliga-Schlusslichts SG Castrop in die Rückrunde. Wir haben nachgefragt, ob Coach Timo Muth ans Aufgeben denkt.
Unterschiedlicher können die Gefühlslagen nicht sein. Im Mai 2019 gab es überschwänglichen Jubel im Stadion an der Bahnhofstraße. Die B-Junioren der SG Castrop feierten ihren Aufstieg in die Bezirksliga. Jetzt, neun Monate später, würden die Castroper Kicker dieser Altersklasse gerne jubeln. Allerdings ist ihnen seit Saisonbeginn kein Sieg in der Bezirksliga gelungen.
Ohne Zähler und mit einem Torekonto mit 6:92 Treffern zieren sie das Tabellenende. Das rettende Ufer ist zwölf Punkte entfernt. Dort steht der SV Horst-Emscher, gegen den die SG in der Hinrunde Ende September mit 0:12 baden ging. Castrops Coach Lars Buhne hatte im November das Handtuch geworfen. Weshalb Aufstiegs-Trainer Timo Muth und Andreas Köhler die Betreuung des Teams übernahmen. Zu diesem Zeitpunk hatten sich die Spieler Matthias Spiecker und Mattis Schröter abgemeldet. Es gab aber auch Lichtblicke: Die Langzeitverletzten Jonas Cebula (Kapitän) und Can Doering stiegen wieder ins Training ein.
20 Spieler im Kader
In der Winterpause gab es keine Neuzugänge sowie keine weiteren Abgänge. Muth berichtete am Donnerstag: „Der Kader umfasst ziemlich genau 20 Spieler. Die Trainingsbeteiligung ist unverändert hoch.“ Ärgerlich sei für die eingesprungenen Trainer, dass kein neuer Coach gefunden würde. Muth sprach ein Lob für Andreas Köhler aus. Timo Muth betonte: „Er stellt sich genau wie ich immer voll hinter die Jungs.“ Muth selbst ist durch sein Engagement bei der A1-Junioren der SG mittlerweile fünf Tage pro Woche im Stadion an der Bahnhofstraße anzutreffen.
Timo Muth erklärte: „Aufgeben sollte man nie, aber der Klassenerhalt ist schon sehr sehr weit entfernt. So ehrlich sollte man sein.“ Der Trainer meint, die Hypothek von 0 Punkten in der Hinrunde spreche eine deutliche Sprache. Der Übungsleiter sagt aber auch: „Die Jungs trainieren gut, ziehen mit. Das Ziel sollte es sein, den ein oder anderen Punkt noch zu holen. Was aber sehr schwer wird.“
Am Sonntag, 9. Februar, steht die SG Castrop vor einer sehr hohen Hürde: Ab 11 Uhr steigt das Heimspiel gegen den Tabellendritten SC Weitmar 45 II. Die Bochumer haben Ambitionen, noch Erster zu werden. Von der Papierform her einfacher scheint da die folgende Aufgabe am Sonntag, 16. Februar, beim Tabellen-Achten Westfalia Herne.
Positive Erkenntnisse in der Winterpause
Ein wenig Selbstvertrauen konnten die Castroper in den beiden Testspielen während der Winterpause tanken: Im Januar kam die SG durch Tore von Tim Köhler (2), Luis Waldmann und Faid Al Asaad zu einem 4:4 (2:1) gegen den SV Brackel II, seines Zeichens Tabellendritter der Dortmunder Kreisliga B. Das Duell mit dem FSV Witten II (Siebter der Kreisliga A Bochum) ging mit 1:2 knapp verloren. Hier hatte Tim Köhler für die 1:0-Pausenführung gesorgt.
Das fühlte sich gewiss anders an als die Klatschen in der Liga im November und Dezember gegen den FC Brünninghausen (0:13), die Spvg Erkenschwick (2:10) und FSV Witten I (2:10). Timo Muth erklärte: „Die Testspiele waren immer sehr ausgeglichen - mit negativen aber auch vielen positiven Erkenntnissen.“ Positiv sei auch der Auftritt bei der Hallenstadtmeisterschaft gewesen. Da wurde die SG Zweite und konnte dabei den Kreisliga-A-Spitzenreiter Wacker Obercastrop schlagen.
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