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Timo Muth: Die SG Castrop verliert eine Identifikationsfigur der Jugend
Juniorenfußball
Die SG Castrop muss sich für die Saison 2020/21 nach einem neuen 2. Jugendleiter sowie Trainern für die A- und B-Junioren umsehen. Timo Muth, der all diese Funktion innehat, geht.
Fairplay ist sein Markenzeichen. Daher hat er den Vorstand der SG Castrop bereits ein halbes Jahr vor dem Saisonende in seine Zukunftspläne eingeweiht. Timo Muth, der mit den Castroper B-Junioren im vergangenen Mai den Bezirksliga-Aufstieg schaffte, verabschiedet sich zur neuen Saison.
In den vergangenen sechs Jahren hatte Muth in verschiedenen Altersklassen mit dem SG-Nachwuchs einige Erfolge in der Kreisliga A sowie bei den Stadtmeisterschaften in der Halle und auf dem Feld gefeiert. Er sagte am Montag: „Ich möchte jetzt für mich den nächsten Schritt machen und dauerhaft Mannschaften in überkreislichen Ligen betreuen.“
Muth gab sich eine kurze Bedenkzeit
Die Gelegenheit möchte ihm jetzt der VfB Waltrop bieten, der sich mit den A-Junioren (Landesliga) sowie B- und C-Junioren (jeweils Westfalenliga) sogar oberhalb der Bezirksliga etabliert hat. Muth erklärte: „Waltrops Sportlicher Leiter Oliver Naumann hatte mich auf Empfehlung seines Jugendleiters Thomas Breimann angesprochen und mir Bedenkzeit eingeräumt. Ich brauchte allerdings nicht lange und habe schon einen Tag später zugesagt.“
Ab kommenden Sommer wird Timo Muth das neu formierte U18-Junioren-Team (A2) trainieren. Hier werden jene Kicker aufgefangen, die den Sprung von den B-Junioren in die A1 nicht auf Anhieb geschafft haben. Muth: „Das ist ein interessantes Jugend-Projekt, an dem die Waltroper arbeiten. Da möchte ich gerne mitwirken.“
Im Folgejahr könnte ihm bereits ein überkreislich spielendes Team an die Hand gegeben werden. Dafür möchte sich der Castroper fortbilden. Er betonte: „Ich bin Inhaber der Trainer-C-Lizenz. Oberhalb der Bezirksliga benötigt man die B-Lizenz. Die möchte ich bald erwerben.“
Der Co-Trainer der SG Castrop kommt mit
Beim VfB Waltrop ist die Co-Trainer-Suche stets Trainer-Sache. Deshalb hat Timo Muth auch Nils Nölle angesprochen. Mit ihm betreut er aktuell die beiden A-Junioren-Mannschaften der SG Castrop (beide Kreisliga A) sowie nach dem Rücktritt von Lars Buhne die B-Junioren in der Bezirksliga. Und Nölle sagte zu, mit nach Waltrop zu kommen.

Nils Nölle geht gemeinsam mit Timo Muth zum VfB Waltrop. © Volker Engel
Timo Muth hat bereits den SG-Vorsitzenden Björn Klieve und Sigrid Wilken aus dem Vorstand über seinen Zukunftsplan informiert. Schließlich sollten die beiden Funktionäre frühzeitig Bescheid wissen und Nachfolger für die Muth-Posten suchen können.
Drei Teams (A1, A2 und B) hat der Übungsleiter unter seinen Fittichen. Zudem fungiert er als Stellvertreter von Peter Siegmann als 2. Jugendleiter. Timo Muth: „Für all das investiere ich viel Zeit. Manchmal schließe ich abends um 22 Uhr den Sportplatz ab und bin um 6 Uhr morgens schon wieder auf der Arbeitsstelle.“
Der Vorsitzende Klieve erklärte: „Wir haben am Sonntag nochmals konkret mit Timo über seine Zukunft gesprochen. Er hat auch Vorschläge zu seiner Nachfolge gemacht. Für mich ist und bleibt Timo ein absoluter SG-ler. Ich kann nichts Schlechtes über ihn sagen.“
Als Co-Trainer des Vaters begonnen
Timo Muth hatte bis zur Altersklasse der B-Junioren selbst Fußball bei der SG Castrop gespielt. Als 16-Jähriger hängte er wegen anhaltender Knieprobleme die Schuhe an den Nagel. Fortan fungierte er als Co-Trainer seines Vaters Wolfgang Muth.
Einen kurzen Abstecher machte der heute 26-jährige Timo Muth unter der Anleitung von Jürgen Krause zur Spvg Schwerin und zum SV Wacker Obercastrop. Danach kehrte er zur SG Castrop zurück und war als Chef-Coach ein halbes Dutzend Jahre aktiv.
Henseleit und Backwinkler sind schon da
Timo Muth wird in der Saison 2020/21 nicht der einzige Trainer beim VfB Waltrop mit Castrop-Rauxeler Wurzeln sein. Aktuell sind Michael Henseleit (A-Junioren, vormals Arminia Ickern) und Martin Backwinkler (B-Junioren, vormals Spvg Schwerin) beim Verein aus dem Hirschkampstadion engagiert.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
