Die Castrop-Rauxeler Aushängeschilder wackeln bedrohlich

© Volker Engel

Die Castrop-Rauxeler Aushängeschilder wackeln bedrohlich

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Den A-Junioren der Spvg Schwerin und den B-Junioren der SG Castrop fehlen Spieler. Die Trainer sind bereits zurückgetreten.

Castrop-Rauxel

, 09.12.2019, 17:48 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Euphorie, die am Schweriner Grafweg sowie im Stadion an der Bahnhofstraße im Frühling herrschte, ist dieser Tage nur noch Schnee von gestern. Die A-Junioren der Spvg Schwerin hatten den Klassenverbleib in der Bezirksliga perfekt gemacht. Die B-Junioren der SG Castrop brachten den Bezirksliga-Aufstieg unter Dach und Fach.

Dieser Tage sieht es danach aus, dass im Frühling 2020 die heimischen Aushängeschilder den Gang in die Kreisliga A antreten müssen. Denn sowohl Schwerin als auch Castrop hält die Rote Laterne des Tabellenletzten in den Händen. Bei beiden Teams steht sogar auf der Kippe, ob sie das Saisonende erreichen. Denn durch einige Abmeldungen von Spielern sind die Kader arg reduziert.

Trainer wird gesucht


Und: Die Spvg Schwerin muss sich derzeit nach einem Trainer umsehen. Coach Philipp Wesolek ist zurückgetreten. Er berichtete am Montag: „Der Verein und ich haben uns einvernehmlich auf eine Trennung geeinigt.“ Der B-Lizenz-Inhaber hatte sich nach eigener Aussage die Arbeit am Grafweg anders vorgestellt. Er betonte: „Ich habe gedacht, dass ich hier auf Jungs treffe, die gewillt sind, Zeit für den Sport zu opfern und nicht einfach nur als Hobby-Mannschaft ohne Training auflaufen möchten.“

Nur wenige Spieler wie etwa Keeper Tim Nolden hätten gezeigt, dass sie gewillt sind, den Fußball mit dem Leitungsaspekt zu betreiben, so Wesolek. Aber auch Nolden habe bereits die Flinte ins Korn geschmissen.

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Als Interims-Trainer betreute am Sonntag beim 2:2 beim SV Horst-Emscher 08 der Jugend-Geschäftsführer Michael Hermes das blau-gelbe A-Junioren-Team, das keinen Einwechselspieler hatte. Peter Wach, der Geschäftsführer des Hauptvereins, erklärte am Montag: „Das ist ihm hoch anzurechnen. Und er bringt neben der Zuverlässigkeit auch das nötige Wissen mit.“

Bei der Spvg Schwerin hofft man, dass man am Mittwoch eine Zusage von einem möglichen Wesolek-Nachfolger bekommt. Wach sagte: „Wir wollen mit allen Mitteln verhindern, dass wir die Mannschaft aus der Bezirksliga abmelden müssen.“

Die Spvg hat allerdings den Nachteil, dass sie seit Saisonbeginn keine B-Junioren-Mannschaft mehr als Unterbau hat. Weshalb die Schweriner auch auf einige Kicker setzen muss, die wenig Erfahrung im Vereins-Fußball vorweisen können. Eine große Baustelle ist nach dem Abgang von Nolden die Torhüter-Position. Wach: „An den beiden vergangenen Spieltagen stand ein gelernter Feldspieler im Tor.“

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Die Jugendarbeit als solche sei in den vergangenen Jahren eine schwierige geworden, so Peter Wach: „Im Sommer war ich bei 20 von 50 Gesprächen mit Spielern als mögliche Neuzugänge dabei. Den meisten wollte nicht einleuchten, dass man für die Bezirksliga dreimal pro Woche zum Training kommen muss. Viele bevorzugen da offenbar den Fußball auf der Computer-Spielekonsole.“

Verletzte sind zurück


Bei den B-Junioren der SG Castrop hatte Coach Lars Buhne im November das Handtuch geworfen. Weshalb die Aufstiegs-Trainer Timo Muth und Nils Nölle sowie Andreas Köhler die Betreuung des Teams übernahmen.

Timo Muth berichtete: „Die Jungs haben in den vergangenen Wochen gut trainiert. Die Stimmung scheint gut zu sein.“ Schade sei, dass sich zwei Spieler vom Verein abgemeldet haben: Matthias Spiecker und Mattis Schröter (beide wohl zum SV Wacker Obercastrop).

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Es gibt aber auch Lichtblicke: Die Langzeitverletzten Jonas Cebula (Kapitän) und Can Doering steigen wieder ins Training ein. Zudem sind zwei Winterneuzugänge in Aussicht. Ob sich die SG Castrop von der Abmeldung aus der Bezirksliga retten kann, steht aber in den Sternen.

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