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Castrop-Rauxeler Team bekommt im Abstiegskampf drei Punkte vom Tabellendritten geschenkt
Fußball-Kreisliga B
Eine Castrop-Rauxeler Kreisliga-Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt, hat jetzt das Glück, dass ein in der Tabelle oben platziertes Team nicht zum Nachholspiel antreten kann. Der Abstiegskandidat bekommt somit drei Punkte geschenkt.
Fußball-Spiele an Wochentagen sind für jeden Kreisliga-Trainer mit Magenschmerzen verbunden. Sein durch verletzte Spieler bereits dezimierter Kader reduziert sich noch weiter, weil er Spätschichtler und Kicker mit weiter Anfahrt nach der Arbeit in seinen Reihen hat. Dadurch kommen hier und da kuriose Ergebnisse zustanden - oder sogar Spielausfälle mit Wertung.
In der Kreisliga B1 gibt es bis zu drei Absteiger
In der Kreisliga B1 Herne/Castrop-Rauxel sind Eintracht Ickern II und die SG Victoria/Sportfreunde II aus Ickern akut abstiegsgefährdet. Denn neben dem abgeschlagenen Schlusslicht SC Pantringshof droht noch zwei weiteren Teams der Abstieg. Die beiden Castrop-Rauxeler Mannschaften zählen zu den vier Teams, die gefährlich nah dran sind an den ominösen Rängen 14 (Relegation im Fall von drei Kreisliga-A-Absteigern) und 15 (Direktabsteiger).
Die SG Victoria/SF II hatte jetzt das Glück, dass der spielstarke Tabellendritte SV Fortuna Herne nicht zum Nachholspiel am Mittwoch (6. April) antreten konnte. Die Herner bekamen schlichtweg keine Elf zusammen. Die Spielgemeinschaft bekommt daher kampflos die drei Punkte zugesprochen.

Der Castrop-Rauxeler Ergin Ersoy (l) gehört dem Kader von Fortuna Herne an - und gehört einer Jogging-Riege mit Toni Kotziampassis und Daniel Kuhn an. © privat
Der Castrop-Rauxeler Ergin Ersoy (vormals Spvg Schwerin, SV Yeni Genclik, Wacker Obercastrop), der für die Fortunen mit Freunden aufläuft, berichtet: „Wir haben aktuell zu viele Verletzte. Ich bin ein Beispiel dafür. Mein rechtes Knie ist noch vom letzten Spiel angeschwollen.“ Die Personalmisere sei auch ein Grund dafür gewesen, dass die Herner deutlich mit 3:9 beim Tabellenvierten Wacker Obercastrop verloren, so Ersoy: „Ich selbst war am Spieltag eigentlich nicht da und bin noch nachgekommen.“
Die Spielabsage soll ein Einzelfall bleiben, so Ergin Ersoy, der einst auch in der Regionalliga spielte: „Ich hoffe, dass am Sonntag auch noch unsere zwei Dienstreisenden wieder dabei sein können.“ Dann geht es gegen den Abstiegskandidaten Arminia Sodingen (14.).

Willi Henseleit, Trainer der SG Victoria/SF II. © Volker Engel
Willi Henseleit, Trainer der SG Victoria/SF II, erklärt, dass er am Nachholspieltag eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen hätte: „Unser Lazarett hat sich ein wenig gelichtet. Wir hätten genügend Leute am Bord gehabt. Unsere Trainingsbeteiligung ist wieder besser geworden.“ Am Sonntag, 10. April, misst sich die SG-Reserve mit Wacker II. Hier hängen die Punkte-Trauben hoch.
Willi Henseleit betont: „Wir müssen noch die Spiele die Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel gewinnen und woanders Punkte erhaschen. Dann haben wir die besten Voraussetzungen, um nicht wieder tiefer in der Tabelle abzusacken.“
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
