
© DLRG Ortsgruppe Vreden
Vredener Sportler zieht es zurück ins Becken, Ahauser zurückhaltend
Wassersport
Nach der Wiedereröffnung vieler Schwimmbäder zieht es auch viele Vereinssportler zurück ins Becken. Vor allem in Vreden. Ahauser und auch Stadtlohner agieren da zurückhaltender.
Viele Freibäder haben in der vergangenen Woche ihre Tore geöffnet. Wegen der Coronakrise gibt es aber mehrere Verhaltensregeln zu beachten. Ebenso wie die „normalen“ Badegäste gehen auch Vereinssportler ganz unterschiedlich mit der Situation um.
In Vreden zum Beispiel haben sowohl die Schwimmer der DLRG-Ortsgruppe als auch die Schwimmer und Wasserballer des TV Vreden ihr Training wieder aufgenommen. Natürlich längst nicht in gewohntem Umfang, wie Wasserballer Ralf Dechering erklärt: „Am Montag trainieren wir zusammen mit den Schwimmern von 20 Uhr bis 22 Uhr. Der Donnerstag ist im Moment für die DLRG reserviert, die eigentlich Freitags trainiert. Der Freitagabend soll für das allgemeine Baden genutzt werden.“
So haben die Sportler weniger Einheiten als gewohnt. Und auch die Umstände sind natürlich andere als vor Corona. Angefangen bei der Begrenzung der Personenzahl. Lisa Feller von der DLRG-Ortsgruppe erklärt: „Wir haben uns an den Empfehlungen des DLRG-Bundesverbandes orientiert, der maximal fünf Personen auf einer 25-Meter-Bahn empfiehlt. Für das Freibad mit der 50-Meter-Bahn bedeutet das, dass maximal 40 Leute gleichzeitig schwimmen können. Die fünfte Bahn könnte nur in eine Richtung genutzt werden und bleibt daher frei.“
Und auch verschiedene Hygienemaßnahmen gelten beim Training, schildert Ralf Dechering. „Beim Betreten des Eingangs ist eine Maske zu tragen. Die Hände müssen desinfiziert werden. Beim Training ziehen wir die Leinen ein, um den nötigen Abstand zu wahren.“ Außerdem darf das Becken nur auf einer Seite betreten und auf der gegenüberliegenden wieder verlassen werden.

Die Vredener Wasserballer müssen im Training mehrere Regeln einhalten. Eins-gegen-Eins-Situationen sind zum Beispiel nicht möglich. © Raphael Kampshoff
Beim Schwimmen muss ebenfalls ein Abstand von drei Metern eingehalten werden. Fürs Training darf nur das eigene Equipment genutzt werden. Das Duschen nach dem Training entfällt und soll dann zu Hause erledigt werden. „Bei der Ballarbeit ist ebenfalls der Mindestabstand einzuhalten, Eins-gegen-Eins Situation sind nicht erlaubt“, so Dechering. Jeder Teilnehmer muss sich außerdem in eine Liste eintragen, die dann dem Schwimmmeister zugestellt werden muss.
Da die DLRG-Schwimmer ohne vergleichbaren Kontakt und ohne Bälle trainieren, gab es bei ihnen nicht ganz so viel zu beachten. Lisa Feller berichtet: „Das eigentliche Schwimmtraining war durch die Vorgaben weniger beeinträchtigt. Einzig der Trainingsplan wurde am Becken ausgelegt, sodass ihn jeder individuell abschwimmen konnte und es zu keiner Staubildung am Bahnende kommen konnte.“ Wie die Wasserballer duschen auch die Schwimmer zu Hause.
Training vorerst nur für Erwachsene
Insgesamt sei man bei der Vredener DLRG froh, überhaupt wieder ins Wasser zu dürfen. Allerdings ist das Training vorerst den Erwachsenen vorbehalten. So halten es auch die Triathleten des SuS Stadtlohn, wie Jens Liesner berichtet. „Wir haben jetzt eine erste Einheit mit 15 Leuten als Test absolviert.“ Auch hier wurden die Bahnen als „Einbahnstraße“ mit dem nötigen Anstand unter den Schwimmern genutzt.
Allerdings sei ein regelmäßiges Training für alle Triathleten und auch die Schwimmer des SuS, deren Abteilungsleiter Jens Liesner ist, „unter den gegebenen Voraussetzungen nicht wirklich umsetzbar“. Das liege allein schon in den limitierten Trainingszeiten und der ansonsten begrenzten Personenzahl begründet. „Grundsätzlich ist es ja gut, dass sich überhaupt wieder Möglichkeiten ergeben“, so Liesner. „Aber wir probieren das jetzt erst mal aus.“
Die Stadtlohner DLRG-Schwimmer nehmen davon erst einmal Abstand. Rita Roth teilt mit: „Die Trainingsvorgaben der DLRG, die wir natürlich auch befolgen müssen, geben ein so enges Reglement vor, dass es leider fast unmöglich ist, ein ordentliches Training durchführen zu können. Aus diesem Grund wird unser Training vorerst bis zum 11. August ausgesetzt.“ Privat würden jedoch einige DLRG-Schwimmer schon wieder trainieren.
Die Lage erst einmal beobachten wollen auch die DLRG-Kollegen aus Ahaus. „Wir freuen uns über die Öffnung des Aquahaus, haben aber entschieden, unser Training zunächst weiterhin ruhen zu lassen“, so Daniel Lendering. „Zum Beginn der Sommerferien werden wir uns erneut beraten, ob wir unsere Wasserzeiten nutzen wollen. Wir werden erst einmal schauen, wie sich der öffentliche Badebetrieb unter der Vielzahl der Vorgaben einspielt.“
Ebenfalls frühestens nach den Sommerferien wieder ins Training einsteigen wollen auch die Schwimmer des VfL Ahaus, wie Abteilungsleiterin Sonja Wältermann mitteilt.
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
