
© Madlen Gerick
Badespaß im Alstätter Freibad trotz vieler Regeln in der Corona-Zeit
Coronavirus
Das Freibad in Alstätte war eines der ersten in der Region, das am 20. Mai wieder geöffnet hat. Was ist anders? Und macht es zur Zeit überhaupt Spaß, schwimmen zu gehen? Wir haben nachgefragt.
Leicht zitternd stehen Paula (9) und Greta (6) Haveloh auf den Sprungblöcken im Alstätter Freibad. Sie schauen sich gegenseitig an und zählen: „Eins, zwei, drei!“ Dann springen sie in das kühle, türkis aussehende Wasser.
Beim Eintauchen spritzen Wassertropfen um sie herum in die Höhe. Für einen klitzekleinen Moment sind die Schwestern nicht zu sehen, dann tauchen ihre Köpfe aus dem Wasser auf. Prustend schwimmen die Mädchen an den Beckenrand und hieven sich hoch, um direkt noch einmal von den Blöcken in das Wasser zu springen.
Zusammen mit ihren Eltern sind Paula und Greta Stammgäste im Alstätter Freibad. Dieses ist seit dem 20. Mai trotz der Corona-Pandemie unter strengen Hygiene-Auflagen wieder geöffnet. Bereits einen Tag nach der Öffnung ist Familie Haveloh zum ersten Mal wieder im Freibad gewesen. Mittlerweile ist es der dritte oder vierte Besuch, erzählt Carina Haveloh.
„Wir haben uns so auf das Freibad gefreut. Da sieht man auch mal wieder was anderes.“ Die neuen Regeln täten dem Spaß am Freibadbesuch keinen Abbruch. „Hier ist es einfach gesellig. Das ist so ein Flecken, wo man sich wohl fühlen kann“, sagt Carina Haveloh.
Begrenzte Besucherzahl erlaubt
Das scheinen wohl auch die anderen Badegäste so zu sehen. An diesem Samstagnachmittag bei Temperaturen knapp unter 25 Grad und strahlendem Sonnenschein ist das Becken gut gefüllt. Die erlaubte Besucherzahl im Freibad ist allerdings begrenzt, aktuell auf ungefähr 450 Personen. Eine zeitliche Begrenzung für den Aufenthalt im Wasser gibt es nicht. Hier gilt wie überall: Auf andere achten und Abstand halten.
Doch es gibt noch mehr Regeln zum Schutz der Badegäste. Stefan Beckers und Alfons ter Huurne vom Förderverein des Alstätter Freibads erzählen, dass die Freibad-Mitarbeiter einmal stündlich die Griffe an den Rutschen und die sanitären Anlagen desinfizieren müssen. Letztere dürfen nur einzeln betreten werden. Die Sammelumkleiden sind geschlossen und nur jede zweite Einzelumkleide kann genutzt werden.
Badegäste müssen neuerdings auschecken
„Den größten Mehraufwand gibt es auf jeden Fall an der Kasse“, so Stefan Beckers. Dort muss jeder Badegast seine persönlichen Daten hinterlegen, ein- und auschecken. Eine Tageskarte gibt es aktuell nicht zu kaufen, nur eine Geldwert- oder eine Saisonkarte. Besonders wichtig ist das Auschecken nach dem Freibadbesuch. Nur so wissen die Mitarbeiter, wer wie lange da war. All das führe aber hin und wieder zu einer längeren Wartezeit an der Kasse, so die Mitglieder des Fördervereins.

Vor dem Eingang des Alstätter Freibads hat sich eine Schlange gebildet. Stefan Beckers (l.) und Alfons ter Huurne vorm Förderverein des Freibads freuen sich über die vielen Gäste, die trotz der Corona Pandemie schwimmen wollen. © Madlen Gerick
Trotz der Auflagen konnte das Alstätter Freibad pünktlich zur Erlaubnis des Landes öffnen. „Wir haben erstmal normal weiter gemacht und uns auf die Öffnung vorbereitet“, so Alfons ter Huurne. Die wäre eigentlich schon am 9. Mai gewesen. Innerhalb von wenigen Tagen musste dann das neue Konzept umgesetzt werden. „Wir sind jetzt so ein bisschen das Pilotprojekt, das ist schließlich für alle Neuland“, sagt Stefan Beckers.
Kein ungewöhnlich großer Ansturm auf das Freibad
Einen riesigen Ansturm auf das Freibad habe es nach der Öffnung nicht gegeben. Aber: „Es sind wohl ein paar mehr fremde Gesichter hier als sonst“, sagt Alfons ter Huurne. Dazu gehören Nico und Anneke van Heteren. Die beiden kommen aus der Nähe von Rotterdam und machen hier in der Gegend Urlaub.
Sie sind zum zweiten Mal in diesem Jahr im Alstätter Freibad. „Es ist einfach schön hier“, sagt Nico von Heteren. „Die Regelungen sind gut. Wir mussten ein bisschen länger warten an der Kasse, das ist alles.“
Stefan Beckers findet, dass die Badegäste viel Verständnis für die etwas längere Wartezeit und die neuen Regeln haben. „Die Leute sind gelassener und einfach dankbar dafür, dass sie wieder hier sein dürfen.“ Auch der Förderverein ist froh, dass es mit der Öffnung geklappt hat. „Wir hoffen trotz der ganzen Geschichte auf eine gute Badesaison.“
Das Praktikum bei der Münsterland Zeitung hat mich für den Journalismus begeistert. Also ging es nach Dortmund, um Journalistik zu studieren. Wenn ich wieder in der Heimat bin, liebe ich es über Themen zu berichten, die die Menschen hier bewegen.
