Wollen sich in der neuen Spielklasse behaupten: Der SV Heek mit Tom Wenninghoff (l.) und der ASV Ellewick mit Marvin Melis.

© Raphael Kampshoff

Saison-Check Bezirksliga 11: Von Titelkandidaten und Underdogs

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War die Bezirksliga 11 bis vor Kurzem kaum attraktiv für Teams aus Ahaus und Umgebung, bietet sie jetzt Derbys ohne Ende. Wie es bei den hiesigen Vertretern zum Start aussieht, erfahren Sie hier.

Kreis

, 04.09.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Keine Fahrten mehr ins nördliche Ruhrgebiet, stattdessen Westmünsterland-Derbys an jedem Wochenende – die Vorfreude bei den Mannschaften der neu zusammengesetzten Bezirksliga 11 ist vor dem Start an diesem Wochenende spürbar, auch wenn dem ein oder anderen Trainer derzeit Sorgenfalten auf der Stirn liegen. So ist die Lage bei den sechs Vertretern aus Ahaus und Umgebung:

SuS Stadtlohn: Schon in der abgebrochenen Vorsaison im Aufstiegsrennen dabei, kommt den Stadtlohnern in der neuen Spielzeit die Rolle des Titelfavoriten zu. Ein Problem für Trainer Stefan Rahsing? „Ich sehe das ganz locker. Erst mal müssen wir sehen, ob wir diese Rolle erfüllen können. Das werden wir nach acht bis zehn Spieltagen wissen. Ich würde mich natürlich nicht dagegen wehren, aber wir starten nicht mit sieben Punkten Vorsprung, sondern wie alle anderen bei null.“

In der Vorbereitung hat der SuS allerdings schon angedeutet, dass mit ihm zu rechnen ist. 28 Tore in sieben Testspielen sind eine Hausnummer. „Wir wollten unser Offensivspiel verbessern und ich denke, das ist uns bislang geglückt“, so Rahsing, der sein Team auch im Fitnessbereich bestens gerüstet sieht.

Einziges Manko: die Ausfälle, gerade im Defensivbereich vor dem schweren Saisonstart bei Vorwärts Epe (Sonntag, 15 Uhr).

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SpVgg Vreden II: Nach solidem Abschneiden in der Vorsaison (Platz 10 beim Abbruch) haben die Vredener ihre U23 weiter verjüngt und zehn Neuzugänge in den Kader geholt. Trainer Gustav Mauritz freut sich auf den Saisonstart, beklagt allerdings sechs Ausfälle vor dem Auftaktduell bei Aufsteiger SV Heek (Sonntag, 15 Uhr).

„Die Heeker sind für mich kein normaler Aufsteiger, sie haben meiner Meinung nach sogar die beste Offensive der Liga.“ Die Vredener landeten zwar in der Vorbereitung zuletzt einen 1:0-Testspielsieg gegen Landesligist Eintracht Ahaus, ansonsten liest sich die Bilanz, unter anderem mit drei Niederlagen gegen Kreisligisten, eher mau.

Ziel ist es laut dem Trainer, möglichst schnell viele Punkte zu sammeln, um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. „Ich denke, dafür sind wir auch stark genug.“

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TuS Wüllen: Der TuS will seine zweite Chance nach der verkorksten Vorsaison nutzen und sich diesmal in gesicherten Gefilden platzieren. „Ich denke, dass wir den Kader verstärkt und die Stimmung verbessert haben, deshalb gehen wir positiv gestimmt in die Saison“, sagt Maik Hollweg, der gemeinsam mit Johannes Dönnebrink die Leitung der Mannschaft übernommen hat.

Hauptziel in der Vorbereitung war die Stabilisierung der Defensive, in der Vorsaison ein großer Schwachpunkt. „Ich denke, das ist uns ganz gut gelungen“, so Hollweg, dessen Team in der Testphase keine Niederlage einstecken musste (drei Siege, drei Unentschieden).

Zum Start bei Aufsteiger SG Coesfeld am Sonntag erwartet der Coach „einen ordentlichen Fight, bei dem Kleinigkeiten entscheiden werden“. Hinweis für die Wüllener Zuschauer: Bei der SG Coesfeld herrscht auf der kompletten Anlage Maskenpflicht.

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VfB Alstätte: „Die Vorfreude auf die Liga ist bei uns größer als letzes Jahr“, sagt Spielertrainer Markus Krüchting. Allein schon wegen der vielen Derbys, die auch für die Zuschauer interessanter seien. Sportlich kann es für die Alstätter, zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs abgeschlagenes Schlusslicht, nur besser werden.

„Wir hoffen, dass wir um die Nicht-Abstiegsplätze mitspielen können“, so Krüchting, dessen Kader sich so gut wie gar nicht verändert hat. Mit Blick auf die Vorbereitung müsse vieles noch besser werden, um das Ziel zu erreichen. „Mit den Leistungen können wir nicht zufrieden sein, waren immer nur 20 bis 45 Minuten gut dabei. Ich hatte gehofft, dass wir zu diesem Zeitpunkt schon weiter wären.“

Zum Auftakt beim ASV Ellewick (Samstag, 14 Uhr) gehe es für beide Teams direkt um drei Punkte gegen den Abstieg.

SuS-Trainer Stefan ist mit seinem Team Titelfavorit. Er selbst sieht das aber locker, wie er sagt.

SuS-Trainer Stefan ist mit seinem Team Titelfavorit. Er selbst sieht das aber locker, wie er sagt. © Sascha Keirat

SV Heek: Nicht nur aufgrund der bemerkenswerten Vorbereitung (acht Siege in elf Testspielen) haben einige Konkurrenten den Aufsteiger als Geheimtipp auf dem Zettel. Spielertrainer Rainer Hackenfort sieht sein Team grundsätzlich auch dazu imstande, einen einstelligen Platz zu belegen, „aber dafür muss wirklich alles gut laufen“.

Wichtig, um die Euphorie im Ort und im Verein aufrechtzuerhalten, sei auch ein guter Start in die Spielzeit. Mit der SpVgg Vreden II kommt am Sonntag um 15 Uhr „eine junge, fitte Mannschaft mit gut ausgebildeten Spielern“, wie Hackenfort sagt. Hier werde der HSV direkt sehen, wo die Reise hingehen kann.

Den Heekern steht dabei mit Ausnahme des angeschlagenen Neuzugangs Christian Theuring und Urlauber Thilo Gausling der komplette Kader zur Verfügung.

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ASV Ellewick: Trainer Jochen Kloster sieht seine Aufsteiger als den Underdog der Liga. „Wir wollen versuchen, konkurrenzfähig zu sein. Es wird unglaublich schwierig, aber ich glaube an meine Mannschaft.“ Die müsse derzeit auf viele Verletzte verzichten, weshalb auch der geplante letzte Test gegen Westfalia Osterwick abgesagt wurde.

Insgesamt verlief die Vorbereitung nicht wie gewünscht. „Nur ein Sieg, zu viele Gegentore, zu viele Verletzte“, fasst Kloster zusammen. Beim Auftaktspiel zu Hause gegen Alstätte sei der Gast Favorit. „Die verfügen über mehr Erfahrung als wir und haben in der Offensive enorme Qualität.“

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