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Aufstiegskampf in der Kreisliga B: Welche Aussichten haben die Topteams?
Fußball
Seit Jahren war der Kampf um die Meisterschaft in der Kreisliga B nicht mehr so spannend wie in diesen Tagen. Zur Winterpause haben fünf Teams noch realistische Aufstiegschancen.
Die Teams der Kreisliga B befinden sich aktuell in der Winterpause. Obwohl bei einigen Mannschaften noch Spiele ausstehen, gilt die Konzentration jetzt der Rückrunde. Die soll am 13. Februar beginnen.
Der Kampf um die Meisterschaft, die gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Kreisliga A ist, war seit Jahren nicht mehr so spannend. Mit dem FC Vreden II, dem SC Südlohn II, den SF Graes, dem ASC Schöppingen II und dem TuS Wüllen II kommen gleich fünf Teams auf einen Durchschnitt von zwei oder mehr Punkten pro Spiel. Diese Teams haben auch maximal drei Spiele verloren. Auf diese Teams schaut die Redaktion heute.
Wobei auch der Tabellensechste 1. FC Oldenburg-Ahaus mit einem zwar geringeren Punktekoeffizienten (24 Punkte aus 13 Spielen) noch nicht abzuschreiben ist. Das verspricht viel Spannung für den zweiten Saisonabschnitt.
FC Vreden II
Mit 31 Punkten aus 14 Spielen führt der FC Vreden II die Hinrundentabelle an. Ein Hauptfaktor für die erfolgreiche Hinserie ist Kapitän Steffen Koppers. Der Mittelstürmer befindet sich mit 22 Treffern weit an der Spitze der Torjägerliste. Doch nicht nur offensiv zeigen sich die Vredener stark. Mit elf Gegentoren stellen sie zudem die sicherste Abwehr der Liga. Dass dort dennoch Verbesserungspotenzial besteht, zeigte sich zum Hinrundenabschluss. Gegen SF Graes unterlag der bis dahin ungeschlagene Tabellenführer mit 2:5.

Die Reserve des FC Vreden ist nur schwer zu stoppen. © Sascha Keirat
Für Trainer Jan-Bernd Tenhumberg ändert die Niederlage aber nichts an der Bewertung der bisherigen Saison: „Wir sind mehr als zufrieden. Niemand hat damit gerechnet, dass wir zur Winterpause Erster sind.“ Vor der Saison sei das Ziel ein einstelliger Tabellenplatz gewesen, deshalb mache sich die Mannschaft für die Rückserie keinen Druck.
SC Südlohn II
Als einziges Team im Aufstiegskampf hat die Reserve des SC Südlohn bereits alle 15 Spiele bestritten. Zum Hinrundenabschluss stehen 30 Punkte aus acht Siegen, sechs Remis und einer Niederlage auf dem Konto. Vor allem mit Blick auf die letzte Saison, in der die Südlohner zum Zeitpunkt des Abbruchs den siebten Platz belegten, ist die Bilanz der aktuellen Spielzeit ein Erfolg. Klare Saisonziele hatte sich der SC nicht gesetzt. Für die Rückrunde sieht Trainer Andre Terhörne in der Offensive noch Potenzial: „Wir müssen vor dem Tor einfach cooler werden. So wären einige Punktverluste vermeidbar gewesen.“ Um sich weiterhin oben zu halten, sollte sich die Mannschaft außerdem keine weiteren Patzer wie gegen die SpVgg Vreden III erlauben. In der Partie unterlag Südlohn II überraschend gegen ein Team aus dem Tabellenkeller 1:3. Dass der SC gegen die vier direkten Konkurrenten aber kein einziges Spiel verlor, zeigt, dass die nötige Qualität für den Aufstieg da ist.
SF Graes
Bei den Sportfreunden aus Graes ist der Aufstieg das klare Ziel. Die aktuelle Bilanz macht Hoffnung. Die Graeser belegen zwar nur den dritten Platz, weisen mit 29 Punkten aus 13 Spielen jedoch den besten Punkteschnitt der Liga auf. Der 5:2-Sieg gegen den Tabellenersten FC Vreden II am letzten Spieltag vor der Pause sollte zusätzlich Auftrieb geben. Trainer-Routinier Peter Ruminski ist von der Qualität seiner Mannschaft überzeugt: „Wir sind stärker als wir in der Tabelle gerade stehen. Die Jungs können den Aufstieg definitiv schaffen.“ Allein Überheblichkeit könne dem Erfolg im Weg stehen. Man müsse aufpassen, so der Coach, dass man vermeintlich schlechtere Gegner nicht unterschätze. Niederlagen wie das 2:3 beim ASC Schöppingen und das 1:2 beim 1. FC Oldenburg Ahaus seien das Resultat schlechter Spielvorbereitung. Das Ziel für die Rückrunde ist klar: Die Sportfreunde wollen sich keine weiteren Patzer leisten.
ASC Schöppingen II
Das größte Überraschungsteam der Hinrunde ist wohl die Reserve des ASC Schöppingen. In den letzten Jahren bewegten sich die Grün-Weißen immer im Mittelfeld der Tabelle. Dementsprechend positiv fällt das Fazit von Tobias Haverkock aus, der zusammen mit Robin Pieper und Sven Rose das Trainertrio des ASC bildet: „Wir sind mit der Hinrunde super zufrieden. Hätte uns das jemand vor der Saison angeboten, hätten wir es sofort unterschrieben.“ Speziell zu Saisonbeginn spielten die Schöppinger groß auf, sodass sie nach acht Spieltagen die Tabelle anführten. Dass die Konstanz dann abgenommen hat, erklärt Haverkock mit dem jungen Altersdurchschnitt des Teams. Im Rennen um den Aufstieg ist die Ausgeglichenheit des Kaders von Vorteil. Die Mannschaft lebe nicht von Einzelspielern, sondern sei auf den meisten Positionen gleichwertig besetzt. An den Ambitionen, unter den ersten fünf Teams zu landen, ändere aber auch die erfolgreiche Hinserie nichts.
TuS Wüllen II
Die zweite Mannschaft des TuS Wüllen spielt ihre beste Saison der letzten Jahre. Das Potenzial deutete sich bereits in der abgebrochenen letzten Spielzeit an. Diese schlossen die Wüllener auf Platz zwei ab. Dass sich die Entwicklung in dieser Saison fortsetzt, war nicht zwangsläufig absehbar. Trainer Franko Demuro betont: „Unsere Mannschaft hat in den letzten Jahren immer eher unten mitgespielt. Dass das dann mit so jungen Spielen so gut funktioniert, freut mich total.“ Im Kader gab es vor der Saison einige Veränderungen. Neulinge wie Maximilian Wensing und Marco Heuer aus der A-Jugend sowie Michel Massing aus der Dritten avancierten zu Leistungsträgern. Speziell die Defensive ist mit lediglich 15 Gegentoren positiv hervorzuheben. Coach Demuro ist sich sicher: „Wir können jede Mannschaft von oben ärgern.“ Wo der TuS dann am Ende landet, spielt für ihn eine untergeordnete Rolle.