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Der B-Liga-Bomber: Steffen Koppers bleibt auch nach 22 Toren entspannt
Fußball
Auch dank seiner Treffer und Assists steht der FC Vreden II überraschend an der Spitze der Kreisliga B1. Steffen Koppers ragt als Kapitän aus seinem Team heraus, ohne dabei abzuheben.
In der Spitzenbegegnung gegen die Sportfreunde Graes am letzten Spieltag des Jahres musste der FC Vreden II seine erste Saisonniederlage einstecken. Diesmal konnte auch Goalgetter Steffen Koppers seinem Team nicht zum Erfolg verhelfen. Eine Ausnahme – denn ansonsten trifft der B-Liga-Bomber fast nach Belieben. Dabei spielt er noch nicht mal im Sturm. Und der Möglichkeit, vielleicht in einer höheren Liga anzugreifen, blickt er entspannt entgegen.
Eigentlich war Steffen Koppers schon im Sommer 2020 von der SpVgg Vreden auf die andere Straßenseite zum FC gewechselt. Nachdem er in der abgebrochenen Saison 20/21 aber wegen einer Verletzung noch nicht zum Zuge kam, zeigt er seine Qualitäten jetzt umso deutlicher: Mit 22 Toren in 14 Spielen hat der 22-Jährige über die Hälfte aller FC-Treffer markiert. Hinzu kommen einige Vorlagen für seine Mitspieler.
„Auf der Zehn kann er seine Stärken ausspielen“
„Steffen geht schon richtig gut voran mit seinen 22 Jahren. Er bringt viel Geschwindigkeit mit und vor dem Tor ist er einfach eiskalt“, sagt Trainer Jan-Bernd Tenhumberg über seinen Käpt‘n. „Aber trotz seiner Torgefahr lassen wir Steffen nicht vorne drin spielen, sondern auf der Zehn. Da hat er noch mehr Räume, um seine Stärken auszuspielen.“
Außerdem werde er auch in den Defensivmomenten immer wichtiger für den FC. Als Kapitän ist Koppers allerdings nicht der Lautsprecher auf dem Platz, eher ein ruhigerer Typ, der das Team mit seinem Einsatz mitziehen kann.
Gelernt hat Steffen Koppers das Kicken bei der Spielvereinigung, wo er die gesamte Jugendabteilung durchlaufen hat und bis zur Bezirksliga kickte. Im Seniorenbereich lief es für ihn bislang nicht immer so ideal wie in der aktuellen Saison. Den Wechsel zu den Sportfreunden Ammeloe machte er nach nur einer Halbserie wieder rückgängig. „Es hat einfach nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte“, blickt Koppers zurück.
So lief er fortan für die Drittvertretung der SpVgg auf und weckte dabei Interesse im eigenen Verein: Mit dem neuen Trainer Björn Bennies sollte auch Steffen Koppers als Neuzugang in der Saison 2019/20 zum Bezirksliga-Kader der Blau-Gelben zählen. „Da habe ich aber schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist“, so der Offensivspieler. „Es hat einfach nicht gepasst, also bin ich zurück in die Dritte gegangen.“ Und das mit Erfolg: Seine 20 Tore an den 19 Spieltagen vor dem Saisonabbruch verhalfen der SpVgg zum Aufstieg in die Kreisliga B.
Schwarz-Weiß statt Blau-Gelb
Doch statt mit den Blau-Gelben in der neuen Spielklasse anzugreifen, zog es ihn zu den Schwarz-Weißen, die ein Jahr zuvor den Aufstieg geschafft hatten. Der Hauptgrund seien freundschaftliche Verbindungen zur FC-Reserve gewesen, „vor allem mit meinem besten Kumpel Yannik Albersmann wollte ich gern zusammenspielen. Und da er nicht zurück zur SpVgg wollte, bin ich eben zum FC gewechselt“, erklärt Steffen Koppers.
Und den Wechsel bereut er bis heute nicht. „Ich könnte mir im Moment nichts Besseres vorstellen. Wir haben eine gute Mischung in er Mannschaft und alle verstehen sich top, auch freizeitmäßig“, sagt der Kapitän.

Steffen Koppers beim Heimsieg gegen Fortuna Gronau II. © Sascha Keirat
Dass auch die erste Mannschaft in der Kreisliga A einen Blick auf den Torjäger geworfen hat, erscheint logisch. In der laufenden Saison hat Koppers im Auswärtsspiel bei Vorwärts Epe II 18 Minuten für die Elf um Spielertrainer Kai Erning auf dem Platz gestanden – und direkt den Treffer zum 2:0-Endstand erzielt.
Steffen Koppers „hätte das Zeug“ für die Erste
Kein Wunder, dass Erning über Koppers sagt: „Von der Qualität her hätte er das Zeug, bei uns zu spielen. Er ist abschlussstark, schnell und technisch sehr gut. Letztendlich muss er das aber auch wollen.“ Koppers selbst wolle sich da im Moment noch nicht festlegen. „Ich lege meinen Fokus für den Rest der Saison erst Mal auf die zweite Mannschaft, vor allem, weil wir gerade so gut dastehen.“
Trainer Tenhumberg würde seinem Offensivmotor auf dem Weg zur Ersten keine Steine in den Weg legen, wie er sagt. Aber an alle anderen Vereine, die eventuell um den 22-Tore-Mann buhlen wollen, hat er eine klare Ansage: „Steffen hat für nächste Saison beim FC zugesagt. Da braucht gar keiner kommen.“
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
