Das Archivbild zeigt einen  Fuchs in einer Schliefenanlage in Oeding.

© Christiane Nitsche (A)

PETA stellt Strafanzeige gegen Betreiber von Schliefenanlage in Asbeck

rnJagd auf Füchse

PETA hat die Betreiber einer Schliefenanlage in Asbeck angezeigt. Dort werden Hunde zur Jagd auf Füchse ausgebildet. Der Vorwurf: „Mutmaßliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz.“

Legden

, 10.02.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Tierrechtsorganisation PETA hat Strafanzeige gegen die Verantwortlichen einer Schliefenanlage in Asbeck gestellt. Grund dafür seien mutmaßliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, teilte die Organisation am Donnerstag mit. In diesen Anlagen werden Hunde in einem dem Fuchsbau nachempfundenen Röhrensystemen für die Jagd auf Füchse trainiert.

„Wie in den rund 100 anderen Schliefenanlagen in Deutschland werden Füchse dort immer wieder aufs Neue in unterirdische Tunnel getrieben. In diesen versetzen Hunde sie in Todesangst. In Legden-Asbeck werden in angrenzenden Käfigen zudem Füchse gefangen gehalten, um Hunde für die Baujagd abzurichten“, so PETA-Sprecherin Julia Zhorzel. Die Organisation will ein Verbot der Anlagen und hat Dutzende Betreiber angezeigt.

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Die Staatsanwaltschaft Münster bestätigte auf Nachfrage den Eingang der Strafanzeige. Sie werde derzeit geprüft, teilte Oberstaatsanwalt Dirk Ollech mit. Der Betreiber der privaten Schliefenanlage in Asbeck war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Organisation fordert die Schließung der Anlage

PETA fordert die Schließung der Anlage in Asbeck sowie die Beschlagnahmung von dort gehaltenen Füchsen. Zwar räumt man ein, dass Schieferanlagen nicht verboten sind. Nach Auffassung der Organisation verstoßen die Betriebe aber grundsätzlich gegen Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes sowie gegen die einschlägigen Strafrechts- und Ordnungswidrigkeits-Regelungen.

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„Füchse sind in den Anlagen permanent in einem Zustand der Todesangst, denn immer wieder hetzen Jäger Hunde in das Tunnelsystem, das den Fuchsbau simulieren soll. Zwar wird der Fuchs in einen durch Gitter von den Hunden getrennten Kessel gesetzt, um dort aufgespürt zu werden – dennoch muss er so in seinem ,Zuhause‘ ständig um sein Leben fürchten. Generell bedeutet Gefangenschaft sowie der Kontakt zu Menschen und Hunden für Wildtiere wie Füchse erheblichen Stress“, heißt es in der Erklärung.

Hegeringleiter widerspricht der Darstellung

Dem widerspricht Clemens Freiherr von Oer auf Nachfrage. „Das ist eine völlig abwegige Darstellung.“ Solche Anlagen müssten von den Behörden genehmigt werden und seien legal, erklärt der Leiter des Hegerings Schöppingen-Legden.

Bei den Füchsen, mit denen dort meist Dackel und Terrier zur Jagd ausgebildet würden, handele es sich nicht um wilde Tiere in Gefangenschaft, sondern um gezüchtete Füchse, die nie in freier Wildbahn gelebt hätten. „Anders ginge das gar nicht“, so von Oer.

Die Hunde würden für die Baujagd trainiert. „Sie müssen ja wissen, was sie zu tun haben. Das bedeutet für den Fuchs keine Quälerei. Der kennt das alles schon.“

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Persönlich habe er keine solchen Hunde, so von Oer. Er züchte Vorstehhunde. Diese werden nicht für diese Art Jagd verwendet.

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