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Schützen feierten Geisterfest - etwas Stimmung, viel Wehmut
Schützen- und Brezelfest
Am vergangenen Wochenende hätten die Kirchhellener ihr Schützen- und Brezelfest gefeiert. Zahlreiche Aktionen zeigten, dass die Kirchhellener auch trotz Absage zusammenhalten.
Eigentlich hätte es am vergangenen Wochenende in ganz Kirchhellen kein anderes Thema gegeben als das Schützen- und Brezelfest. Doch das Coronavirus machte den Feierlichkeiten einen Strich durch die Rechnung. Aber sich zu Hause zu verstecken, das ist nicht die Art der Kirchhellener und so sorgten sie dafür, dass zumindest ein bisschen Schützen- und Brezelfest-Feeling im Dorf aufkam.
Im Vorfeld hatte die Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen schon dafür gesorgt, den Ortskern mit den traditionellen Fähnchen zu schmücken. „Wenn wir auch nicht feiern können, schmücken geht immer“, schrieben die Feuerwehrleute dazu auf ihrer Facebookseite. Zudem stellte „Natürlich Kirchhellen“ den Schützen eine Plakatwand zur Verfügung, die nun mit einem Foto des aktuellen Königspaares im Ortskern steht. „Wie gerne hätten wir an diesem Wochenende mit euch gefeiert! Wir sehen uns beim nächsten Schützenfest“, steht darauf in grünen Lettern geschrieben.

Auch, wenn das Schützenfest abgesagt werden musste, führten die Schützen am Samstag im kleinen Kreis die Gedenkstunde am Ehrenmal durch. © privat
Auf besonderen Wunsch des Königspaares Burkhard I. und Sara I. riefen die Schützen außerdem dazu auf, im privaten Umfeld die Schützenmütze am Wochenende zu tragen und die Schützen- und Brezelfahne herauszuhängen. Diesem Wunsch folgten zahlreiche Kirchhellener. „Wir sind überwältigt von der Beteiligung“, sagte Major Hendrik Dierichs am Montag (7. September). Zahlreiche Bilder von gehissten Fahnen und getragenen Mützen hätten sie am Wochenende erreicht. „Auch im Dorf trug der ein oder andere seine Mütze. Man wurde gegrüßt, viele riefen ‚Gut Schuss‘. Es war schon ein bisschen Stimmung da, aber auch viel Wehmut“, so Dierichs.
Gedenken trotz Absage des Schützenfestes
Traditionell findet am Schützenfest-Samstag die Gedenkstunde am Ehrenmal statt. Trotz der Absage hatten es sich die Schützen jedoch nicht nehmen lassen, in ganz kleinem Kreis ein kurzes Gedenken durchzuführen. „Wir waren 28 Teilnehmer plus die Fackelträger. Das war sehr schön, weil die Tradition beibehalten wurde, aber auch ein bisschen traurig, weil es sonst natürlich viel voller ist“, erzählte der Major. Er hofft, dass im nächsten Jahr alles nachgeholt werden kann - und zwar richtig. Denn Maske und Schützenfest passen für ihn einfach nicht zusammen.

Die Wöller Jungs feierten am Wochenende ihr eigenes kleines Brezelfest auf dem Hof Knipping. © Rainer Weiß
Ganz ohne Brezelfest hielten es die Wöller Jungs nicht aus. Sie ließen einen Brezel backen, besorgten sich Wurfhölzer und Verpflegung und feierten ihr eigenes kleines Brezelfest auf dem Hof Knipping in Grafenwald. Ihr neues Königspaar: Stephan I. und Magdalena I.
Ich bin gebürtige Dorstenerin, lebe und arbeite hier. Dorsten und vor allem die Menschen der Stadt liegen mir sehr am Herzen. Wichtig sind mir jedoch auch die Kirchhellener. Seit mehreren Jahren darf ich über den kleinen Ort berichten und fühle mich daher sehr mit dem Dorf verbunden. Menschen und ihre Geschichten, Bildung und Erziehung – das sind Themen, die mir wichtig sind. Und das liegt nicht nur daran, dass ich zweifache Mutter bin.
