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Schulen in Ascheberg zu Corona-Situation: „Die Pandemie hat uns schwer getroffen“
Corona an Schulen
Die Corona-Pandemie hat die Schulen in den Ascheberger Ortsteilen gefordert, vor allem zu Anfang des Jahres sei die Situation drastisch gewesen. Die Schulleiter berichteten im Bildungsausschuss.
Eins konnten alle Schulen am Donnerstagabend (17. Februar) im Bildungsausschuss der Gemeinde unterschreiben: Die Coronazeit ist und war keine leichte, aber man hat es so gut geschultert, wie es ging. An der Lambertusgrundschule in Ascheberg habe man das Coronahoch in den Kalenderwochen 3 bis 5 erreicht, erklärte Schulleiterin Charlotte Bücker. Zunächst sei der Standort Davensberg stärker betroffen gewesen, dann der Standort Ascheberg. Vorher und nachher habe man jeweils ein bis zwei positive Pool-Testergebnisse zurückbekommen. Mit je ein bis drei neuinfizierten Kindern.
In der Woche bis zum 17. Februar habe man 5 neuinfizierte Kinder gehabt. „Das war vielleicht ein Kindergeburtstag, das kann man aber nicht genau sagen“, so Bücker. So eine Zahl sei verhältnismäßig viel. Denn was die Schulleitungen auch berichteten war, dass die FFP2-Masken guten Schutz in den Bildungseinrichtungen böten.
Hausaufgaben in Papierform gegen Endgeräte-Knappheit
„Seit dem Weihnachtsferien hatten wir 9 erkrankte Kolleginnen und Kollegen, diese Woche sind 4 wieder da.“ Und nur eine habe sich nachweislich bei einer anderen angesteckt, alle anderen Infektionen seien im privaten Umfeld passiert. Ohne FFP2-Maske, ist sich Bücker sicher, hätten sich die Infektionen viel stärker ausgebreitet. Weil der Großteil der Schülerschaft immer da gewesen sei, sei auch kein Distanzunterricht nötig geworden. Was sich ebenfalls bewährt habe, sei es gewesen, die Hausaufgaben, in analoger Papierform mit nach Hause zu geben, um zu vermeiden, dass die Geräte Zuhause für die verschieden alten Kinder knapp werden.
An der Marienschule in Herbern hat es seit den Weihnachtsferien 115 Pooltestungen gegeben, von denen 10 positiv ausfielen. Dafür dankte Schulleiterin Sabine Küter auch den umsichtigen Eltern, die ihre Kinder morgens schon vor der Schule auf das Coronavirus testen, sodass Infektionen nicht erst in der Schule auffallen. Nur in einem Fall sei eine Klasse zwei Mal positiv hintereinander aufgefallen, ansonsten hätten sich die Klassen abgewechselt. Wiederholt positive Klassen bestätigte auch Charlotte Bücker.
In Herbern fegte das Coronahoch in Kalenderwoche 3 und 4 durch die Marienschule. 15 bis 16 Kinder seien zu dieser Zeit erkrankt gewesen. In der Woche bis zum 17. Februar habe man gar keinen positiven Pool mehr gehabt. „Ich hoffe, das bleibt auch so“, so Küter. „Die Situation hat sich deutlich entspannt. Wenn Schulleiter immer mit positiven Pools Bekanntschaft machen, ist das schon nervenaufreibend.“ Auch hier habe man noch keinen Distanzunterricht anordnen müssen. Seit Weihnachten sei außerdem eine Lehrkraft erkrankt.
„Kann nicht sein, dass wir auf letzten Metern keine Masken haben“
Aus der Profilschule meldete der Stellvertretende Schulleiter Marcel Hake, dass das Infektionshoch ebenfalls im Januar gewesen sei. Vor allem die Stufe 5 sei teils nur mit halber Klassenstärke erschienen. Einige seien erkrankt gewesen, andere in Quarantäne. Am Montag (14. Februar) seien 16 Schüler nicht in der Schule gewesen, von denen wiederum 9 infiziert waren. Bei den Lehrern habe es seit Weihnachten 6 Fälle gegeben. „Die Pandemie hat uns schwer getroffen“, so Hake. Hinzu komme, dass derzeit 4 schwangere Kolleginnen ausfielen. Weil 2 ein Beschäftigungsverbot erhalten haben, könne man die Stellen aber nun übergangsweise neu besetzen.
Auf die Frage von Maria Schulte-Loh (CDU), wie die Gemeinde die Schulen weiter unterstützen könnten, erklärten diese, dass ein Notvorrat an Masken für die Schülerschaft sinnvoll sei, wenn ein Kind eine Maske vergisst oder verliert. Außerdem regte die Politik an, beim Land für weitere Masken für die Lehrerschaft nachzuhaken. „Es kann nicht sein, dass wir auf die letzten Meter keine Masken mehr haben“, so Schulte-Loh.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
