Die Anmeldezahlen für das Kitajahr in Davensberg sind deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

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Kitaplatz-Bedarf deutlich hinter den Erwartungen in Ascheberg - Kita-Neubau verschiebt sich

rnKitas in Ascheberg

400.000 Euro hatte die Politik Ende 2021 noch schnell für 2022 bewilligt, um in Davensberg eine neue Kita zu errichten. Die wird dieses Jahr aber nicht mehr kommen, die Nachfrage ist zu gering - noch.

Ascheberg

, 18.02.2022, 14:57 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Bedarf für Kita-Plätze in Davensberg sei hoch, hatte es Ende November 2021 noch im Bau- und Planungsausschuss (BPA) der Gemeinde Ascheberg geheißen. So hoch, dass die Politik 400.000 Euro für eine zweite Kita im Haushaltsjahr 2022 bewilligte. Nun, 2,5 Monate später, sieht die Realität ganz anders aus: Die Anmeldezahlen für das neue Kitajahr in Davensberg sind deutlich hinter den Erwartungen zurück geblieben, sodass die Gemeinde mit dem Bau der neuen Kita noch wartet. Derzeit seien in dem Ortsteil nur 4 Kinder unversorgt, was keinen Neubau in diesem Jahr rechtfertige.

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„Wir sind davon ausgegangen, dass wir eine 2-Gruppen-Kita errichten, um da wohnortnah eine gute Betreuung zu schaffen. Dieser Bedarf stellt sich für das kommende Jahr nicht dar“, so Bastian Meyer aus der Gemeindeverwaltung am Donnerstagabend (17. Februar) im Bildungs- und Kulturausschuss in der Profilschul-Aula in Herbern. In den Folgejahren aber gebe es den Bedarf, so zumindest die Perspektive. „Zum kommenden Kitajahr werden wir noch keine zweite Kita errichten, wir nutzen die Zeit bis 2023/2024, um die Planungen, die in der Zwischenzeit schon mit Hochdruck stattgefunden haben, weiter voranzubringen.“

„Woran es genau liegt, ist manchmal schwer zu sagen“

In den Ortsteilen Ascheberg und Herbern gibt es derweil noch „viele freie Plätze“, sowohl im U3- als auch im Ü3-Bereich, so die Gemeindeverwaltung. Insgesamt sei die Nachfrage nach Plätzen im U3-Bereich von 47,6 auf 43,9 Prozent für das kommende Kita-Jahr gesunken. Maria Schulte-Loh (CDU) stellte daraufhin die berechtigte Nachfrage: Wie kann es sein, dass man sich so verzettelt hat?

Aus der Verwaltung hieß es daraufhin, dass man die ganze Antwort auf diese Frage auch noch nicht habe. Sind weniger Familien nach Davensberg gekommen? Oder wurde die Quote falsch berechnet? Diese Fragen ließen sich am Donnerstagabend nicht abschließend beantworten. „Woran es genau liegt, ist manchmal schwer zu sagen“, so eine Mitarbeiterin aus dem Bereich. Man habe mit bestem Wissen und Gewissen geplant.

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Die Quote für die Kindergartenbedarfsplanung der Gemeinde orientiert sich an 4 Faktoren: der Kinderanzahl in der Bevölkerung, der Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter, den durchschnittlichen Zu- und Wegzügen und der Geburtenwahrscheinlichkeit im Schnitt der Vorjahre. Für Davensberg kalkuliert die Gemeinde nun mit 68 Ü3-, 28 Ü2- und 20 Ü1-Plätzen. Ab 2023/24 rechnet man im Ü3-Bereich mit einem Sprung auf 83 nötige Plätze. Dem gegenüber stehen für 2022/2023 22 U3- und 51 Ü3-Plätze. Unterversorgten Kindern stehen Plätze in den anderen Ortsteilen in Aussicht.

In Herbern selber rechnet die Gemeinde mit weniger Ü3-Plätzen als im Vorjahr - nämlich 165. Für Kinder ab 2 Jahren wird es 60 Plätze geben (+10) und für Kinder ab 1 Jahr 51 (-4). Hier bietet die Gemeinde für das kommende Jahr faktisch 76 U3- und 172 Ü3-Plätze. Im Ortskern Ascheberg sieht die Rechnung wie folgt aus: Ü3: 301 (+6), Ü2: 100 (+6), Ü1: 95 (-3). Plätze gibt es für U3-Kinder 154, für Ü3-Kinder 306.

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