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Sturm-Bilanz in Ascheberg: 3,50-Meter-Trampolin auf Gartenzaun, entwurzelte Bäume
Sturm in Ascheberg
In der Nacht zu Donnerstag blieb die Sturmlage für die Feuerwehren in der Gemeinde Ascheberg ruhig, doch ab dem Morgen mussten die Wehren in den Ortsteilen mehrmals raus.
Das Sturmtief „Ylenia“ hat in manchen Teilen des Ruhrgebietes für einigen Schaden gesorgt, in Nordkirchen hat der Sturm eine Gartenlaube abgedeckt, in Dortmund und Castrop-Rauxel wurden Autos unter Bäumen begraben und in Dorsten fuhr ein Zug in einen auf den Gleisen liegenden Baum, wodurch zwei Stromkästen zerstört wurden. An der Gemeinde Ascheberg ist das Sturmtief weitestgehend schadenlos vorbeigezogen, wie Wehrleiter Rainer Koch und der Löschzugführer aus Davensberg Carsten Gausepohl mitteilten, die uns über das Sturmgeschehen auf dem Laufenden hielten.
Während die Löschzüge in Werne schon am frühen Donnerstagmorgen (17. Februar) auf den Straßen unterwegs waren, ging es in Ascheberg erst ab 5.15 Uhr los, wie Rainer Koch erklärte. Denn erst am Morgen durch den anlaufenden Berufsverkehr zeigte sich das erste Ausmaß des Sturms. Zwischen 5.15 und 6.30 Uhr musste die Feuerwehr zu drei auf die Straßen gekippte Bäume ausrücken, diese mit Kettensägen zerkleinern und die Straßen freiräumen. Einsatzorte waren in Davensberg unter anderem die Amelsbürener Straße Richtung Ascheberg und Klosterholz bei Eickholt auf der Verbindungsstraße zwischen Ottmarsbocholt und Amelsbüren.
Wehrführer in Ascheberg: „Die Bäume lagen alle quer auf den Straßen“
„Die Bäume lagen alle quer auf den Straßen“, so Koch. In zwei Fällen seien es größere Bäume gewesen, in einem weiteren eine Baumkrone. Um kurz nach 6 dann musste auch der Löschzug Ascheberg raus: Hier war ein Baum nahe der Gaststätte Erdbüsken auf die Straße gekippt. Insgesamt sei die Lage in Davensberg aber ruhig geblieben. „Was wüst aussieht, ist das Kleingeäst“, so Koch am Morgen. „Speziell im Wald, wo die Wege durch die Felder gehen.“ Am Mühlendamm seien bei zwei größeren Baustellen auch Bauzäune gekippt. „Im Außenbereich sollte man vorsichtig fahren, nicht dass man sich da was kaputt fährt.“
In Ascheberg kam die Feuerwehr bis zum frühen Donnerstagnachmittag auf 3 Alarmierungen. Neben dem Erdbüsken war ein Baum im Außenbereich Richtung Capelle auf die Straße gekippt. Außerdem stand ein weiterer im Bereich der Lambertusgrundschule schräg. „Bis dato seit heute Mittag ist alles ruhig“, so Koch gegen kurz vor 15 Uhr. Aus Herbern meldete die Freiwillige Feuerwehr bis 13.10 Uhr am Donnerstag insgesamt vier Einsätze. Der wohl spektakulärste: ein Trampolin mit 3,50 Metern Durchmesser, das an der Edith-Stein-Straße über den Zaun zum Nachbarn geweht wurde und auf dem Zaun hängen geblieben war. Hierher wurde die Feuerwehr um 7.41 Uhr alarmiert.
Um 8 Uhr dann war ein Baum auf die Forsthövel-Forsthöveler Straße gefallen, den die Feuerwehr beseitigen musste. 19 Minuten später räumten die Feuerwehrkräfte einen Baum von der Forsthövel-Forsthöveler Straße. „Das war ein kleines Bäumchen, da haben wir kurz angefasst und es wieder in den Graben geworfen“, so Löschzugführer Carsten Gausepohl.
Gausepohl: „In Herbern war es wesentlich ruhiger als erwartet“
Wiederum 41 Minuten später dann - um 8.41 Uhr - ging es an die Ondrup-Ondruper Straße, wo sich ebenfalls ein Baum auf der Straße befand. Der letzte Einsatz war an der Straße Ondrup-Mayknap, wo größere Äste in einer Hecke hingen und drohten, vorbeifahrende Autos zu zerkratzen. „In Herbern war es wesentlich ruhiger als erwartet“, so Gausepohl. „Wir bleiben ja gottseidank immer etwas verschont. Was wir hatten, waren Kleinigkeiten, nix Kapitales. In der heutigen Zeit seit dem Hochwasser sind wir alle etwas vorsichtiger. Man weiß ja nicht, wo der Sturm herzieht.“ Insgesamt hat der Sturm laut Koch eher da Schaden verursacht, wo er besonders viel Angriffsfläche geboten bekommt: im Außenbereich. In Davensberg waren insgesamt 20 Kräfte im Einsatz, in Ascheberg 15 und in Herbern 13.
Beim Bauhof scheint die Sturmlage keine Probleme gemacht zu haben, wie Gemeindesprecherin Simone Böhnisch am Morgen auf Anfrage mitteilt. Es habe keine größeren Schäden gegeben und man rechnete auch mit keinen. Am Morgen seien 7 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofes in den drei Ortsteilen unterwegs gewesen, um Bäume, Schilder und Ablaufschächte zu kontrollieren. Darüber hinaus behielt die Gemeinde die Lage weiter im Blick.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
