Bedarfsplan: Herbern braucht eine neue Kita

Profilschule als Standort?

Es gibt zu wenig Kita-Plätze in Herbern - so lautet eine Erkenntnis aus dem Kindergarten-Bedarfsplan im Kreis Coesfeld. Eine mögliche Lösung hatte die Verwaltung schnell zur Hand - und schlägt das Gelände der ehemaligen Profilschule in Herbern als Standort für eine neue Kita vor. Doch es gibt noch weitere Vorschläge: Eine Übersicht.

HERBERN

, 24.01.2017, 07:02 Uhr / Lesedauer: 1 min
In der Theodor-Fontane-Schule in Herbern könnten schon 2013 Siebtklässler der Profilschule einziehen. Foto: Brede

In der Theodor-Fontane-Schule in Herbern könnten schon 2013 Siebtklässler der Profilschule einziehen. Foto: Brede

Die gute Nachricht: Herbern ist offenbar attraktiv für junge Familien mit kleinen Kindern. Die schlechte Nachricht: Die Kita-Plätze reichen nicht aus.

Das stellt der Kindergarten-Bedarfsplan des Kreises Coesfeld für den Zeitraum ab Sommer 2017 fest. Die Lösung: Es muss ein neuer, dreigruppiger Kindergarten im Ortsteil Herbern her.

Standort ins Auge gefasst

Die Verwaltung hat auch schon einen Standort ins Auge gefasst: Das Gebäude der ehemaligen Theodor-Fontane- beziehungsweise Profilschule an der Altenhammstraße könnte die neue Kita beherbergen. In der nächsten öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Jugend, Senioren, Soziales und Sport am Dienstag, 31. Januar, will die Gemeindeverwaltung über Raumkonzepte und zeitliche Verläufe informieren. Dann ist die Politik am Zuge.

Fachbereichsleiter Helmut Sunderhaus von der Gemeindeverwaltung sagt auf Anfrage: „Wir haben die Vorlage ergebnisoffen gestaltet. Die Politik muss entscheiden, wohin der Weg geht.“

Weitere Alternativen sind denkbar

Sollte das alte Schulgebäude nicht infrage kommen, stehen zwei Alternativen zur Debatte:

  • Der Verkauf eines 2100 Quadratmeter großen Grundstückes „Auf den Äckern“ an einen Investor, der sich im Gegenzug zum Bau eines entsprechendes Kita-Gebäudes und zur Vermietung an einen Träger verpflichtet.  
  • Die Gemeinde richtet auf besagtem Gelände eine Kita in Pavillonbauweise ein. Sollte der Bedarf weiter hoch sein, könnte ein festes Gebäude die Pavillons ersetzen.

Politiker sollen über Betreiber sprechen

Für alle drei Varianten sucht die Verwaltung einen Träger. Auch darüber sollen die Lokalpolitiker in der Ausschusssitzung debattieren. Zum Kreis der möglichen Betreiber gehören:

  • Katholische Kirchengemeinde St. Lambertus
  • DRK-Kreisverband Coesfeld/Kita GmbH
  • Arbeiterwohlfahrt Münsterland-Recklinghausen
  • Evangelischer Kirchenkreis Hamm
  • Stiftung St.-Christophorus-Krankenhaus Werne

Laut Helmut Sunderhaus gibt es verschiedene Gründe für die steigende Kita-Nachfrage. Neben den Flüchtlingsfamilien sind es „allgemein steigende Geburtenzahlen, Zuwanderung aus dem Umland und die steigende Tendenz bei Vollbeschäftigung, auch kleinere Kinder in die Kita zu geben“.

Kindergarten-Bedarfsplan und öffentliche Sitzung
Nach den vorliegenden Anmeldezahlen bekommen aktuell 18 unter- und 15 über-dreijährige Kinder in Herbern keinen Kita-Platz.
Der zusätzliche Bedarf kann nicht in den vorhandenen Kindertageseinrichtungen St. Hildegardis und St. Benedikt durch Einrichtung zusätzlicher Gruppen kompensiert werden.
Beide Einrichtungen sind mit jeweils fünf Gruppen ausgelastet.
Der Neubau einer zusätzlichen Einrichtung mit drei Gruppen ist laut Kreis Coesfeld erforderlich.
Die öffentliche Sitzung des Sozialausschusses findet statt am Dienstag, 31. Januar, um 18 Uhr im Saal des Bürgerforums.