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Siebter Zug an der Ahauser ISG: Kein Glücksfall für die Kreuzschule
Schule in Heek
Die Irena-Sendler-Gesamtschule in Ahaus hat von der Bezirksregierung Münster einen siebten Zug genehmigt bekommen. Unter Vorbehalt. Doch so oder so ist das kein Glücksfall für die Kreuzschule.
Jetzt ist das eingetreten, was man in Heek von Beginn an kritisch beäugt hat. Die Bezirksregierung Münster hat den siebten Zug an der Irena-Sendler-Gesamtschule in Ahaus unter Vorbehalt genehmigt. Das könnte in Zukunft auch Auswirkungen auf die Kreuzschule in der Dinkelgemeinde haben.
Das Verfahren zog sich über viele, viele Wochen hin. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. Die Ahauser Irena-Sendler-Gesamtschule darf zum Schuljahresbeginn 2022/2023 siebenzügig an den Start gehen. Wenn sich mindestens 175 Schüler anmelden. Das ist der Vorbehalt.
Fortbestand ist nicht gefährdet
„Ich gehe aber davon aus, dass die Zahl erreicht werden wird“, ordnet Heeks Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff die Entwicklung auf Anfrage ein. Zugleich macht er deutlich, dass er Verständnis dafür habe, wie die Bezirksregierung entschieden hat. Doch er nennt auch ein klares „Aber“. Aus Heeker Sicht.
Denn die gefällte Entscheidung könnte perspektivisch auch Einfluss auf die Sekundarschule in Heek haben. Und das nicht im positiven Sinne. Dabei geht es aber nicht um den Fortbestand der Schule. Dieser ist laut Bürgermeister nicht gefährdet.

Die ISG Ahaus bekam jetzt von der Bezirksregierung Münster unter Vorbehalt die Siebenzügigkeit genehmigt. Das könnte auch Auswirkungen auf die Kreuzschule in Heek haben. © Stephan Rape
Die Abwanderung von Schülern aus Heek nach Ahaus sei bisher sehr gering gewesen und habe zumeist mit einem Wohnortwechsel der Eltern zusammengehangen. Bauchschmerzen mache aber die generelle Differenzierung zwischen Gesamt- und Sekundarschule.
Zur Erklärung: Die Sekundarschule bereitet auf den Beruf oder die Hochschulreife vor und ähnelt einer Gesamtschule. Im Gegensatz zu dieser sind auf der Sekundarschule aber nur der Haupt- und Realschulabschluss möglich. Eine gymnasiale Oberstufe gibt es nicht.
Landen abgeschulte Schüler in Heek?
Befürchtung: Wenn Schüler in Ahaus abgeschult – sprich in eine niedrigere Schulform versetzt werden (zum Beispiel Real- zu Hauptschulzweig) – könnten diese Schüler nun auch vermehrt in Heek auflaufen.
Abgesehen davon, dass die Sekundarschule so schnell den Stempel einer „schlechteren Schulform“ bekommen könnte, geht es auch darum, dass bestehende Klassen durch „Nachrücker“ zu groß werden könnten.
Oder aber Lehrkräfte sich eventuell mit unmotivierten Schülern – bedingt durch die Abschulung – auseinandersetzen müssen. Natürlich ist dieses Szenario derzeit spekulativ, aber es liegt zumindest im Bereich des Denkbaren.
„Es wäre so oder so weder für die betroffenen Schüler noch für uns mit der Kreuzschule ein ideales Szenario“, umreißt es der Heeker Bürgermeister. Darum sei die gefällte Entscheidung der Bezirksregierung für Heek auch „nicht glücklich“.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
