
© Markus Gehring
Impfdurchbrüche: Restaurant Gabelpunkt wegen Corona geschlossen
Coronavirus
Wegen mehrerer (mutmaßlicher) Corona-Infektionen im Team muss das Restaurant Gabelpunkt den Betrieb vorerst schließen. Omikron dürfte bei der Entwicklung die entscheidende Rolle spielen.
Das Restaurant Gabelpunkt am nördlichen Kreisverkehr in der Dinkelgemeinde hat geschlossen. Vorerst. Grund: Im Team gibt es mehrere (mutmaßliche) Corona-Fälle. Das Betreiber-Ehepaar Marina und Roman Klauser geht damit bewusst an die Öffentlichkeit. Aus verschiedenen Gründen.
Von „mehreren Quarantäne-Fällen“ im Team spricht Marina Klauser im Telefongespräch mit der Redaktion am Mittwoch. Wenige Stunden zuvor hatte das gesamte Team den Schritt an die Öffentlichkeit gewagt und in einer örtlichen Facebook-Gruppe über die Vorfälle und die Schließung des Restaurants berichtet.
Betreiber gehen an die Öffentlichkeit
„Warum sollten wir das auch verheimlichen?“, fragt Marina Klauser. Erstens spreche sich so etwas ohnehin rum und zweitens sei man das einfach den Gästen schuldig. „Es sind leider zu viele Ausfälle momentan. So können wir aktuell den Betrieb nicht aufrechterhalten.“
Zunächst für zehn Tage (bis zum 4. Februar) bleiben jetzt die Türen des Restaurants geschlossen. „Aber so ganz genau wissen wir das auch noch nicht“, ergänzt Marina Klauser. Schließlich könne niemand wissen, wie sich die Sache mit der Quarantäne und den Symptomen entwickele.
Auch das Betreiber-Ehepaar und die Kinder sind in Quarantäne. In Eigenverantwortung. Eine behördliche Anordnung liegt noch nicht vor. „Es ging ja alles Schlag auf Schlag“, so die Betreiberin.
Nach den ersten Erkältungsanzeichen am Dienstag hätten sofort alle Schnelltests durchgeführt. Als diese dann positiv ausgefallen seien, habe es direkt im Anschluss PCR-Tests gegeben. Noch am selben Abend in Gronau.
Zum Glück milde Verläufe
Deren Ergebnisse stehen zwar noch aus, aber Marina Klauser sagt: „Ich rechne nicht damit, dass diese negativ ausfallen.“ Dafür seien auch die Symptome zu eindeutig.
Die gute Nachricht: „Uns allen geht es den Umständen entsprechend gut.“ Die Verläufe seien bisher milde. Und Marina Klauser bricht eine Lanze für die Corona-Impfung: „Ich bin davon überzeugt, dass die Impfung uns jetzt hilft.“

Zunächst bis zum 4. Februar – Stand jetzt – soll das Restaurant Gabelpunkt geschlossen bleiben. © Markus Gehring
Denn ungeimpfte Teammitglieder gebe es nicht. Alle seien mindestens zweifach geimpft, einige schon geboostert. Demnach handelt es sich also um Impfdurchbrüche.
Etwas, das bei Omikron laut Experten keine Seltenheit ist, so keine Booster-Impfung vorhanden ist. Die Variante gilt als deutlich ansteckender als etwa die Delta-Version. Nicht ohne Grund breitet sich Omikron im Kreis immer weiter aus.
Betreiber-Ehepaar bittet um Verständnis
Trotz Quarantäne geht den Betreibern die Arbeit nicht aus. Viele Telefonate stehen auf dem Programm. Alle Tischreservierungen müssen abgesagt werden. „Noch haben wir nicht alle erreicht, da wir nicht von allen die Nummer haben. Wir hoffen, die Gäste auch auf diesem Weg über die Zeitung zu erreichen“, so Marina Klauser.
Und zugleich bittet die Betreiberin um Verständnis bei den Gästen. „Wir würden auch lieber geöffnet haben, aber es geht aktuell eben nicht. Wir versuchen, so schnell es geht wieder für alle da zu sein.“
Auf der Internetplattform Facebook bekam das Betreiber-Ehepaar jedenfalls ausschließlich Zuspruch und Verständnis entgegengebracht. Und natürlich Genesungswünsche. „Das hat uns unheimlich gefreut und tut richtig gut.“
Eigenverantwortung vorgelebt
Angesprochen auf finanzielle Verluste durch die temporäre Schließung winkt Marina Klauser ab. Das sei nicht der entscheidende Punkt. Es gehe um die Gesundheit und Eigenverantwortung, die über allem stünden.
Zudem sei man mit dem Steuerberater im Austausch. „Es soll da Möglichkeiten der Hilfe geben. Für uns ist das aber auch Neuland.“ Ohnehin sei dafür die behördliche Anordnung der Quarantäne nötig. Und die liegt eben noch nicht vor.
Zur Erklärung: Das Kreisgesundheitsamt arbeitet angesichts der vielen Neuinfektionen am Limit. Die Zustellung der Anordnung kann also länger als üblich dauern. Bis dahin ist Eigenverantwortung gefragt. So wie Familie Klauser es vorlebt.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
