Nach einem Lenkfehler war der 30-jährige LKW-Fahrer nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und gegen Leitplanke und Lärmschutzwand geprallt. Er blieb zum Glück unverletzt. Für die Freiwillige Feuerwehr Heek bedeutete das einen fünf Stunden langen Einsatz auf der A31.

© Polizei Münster

Diesel ausgelaufen: Feuerwehr über Stunden mit verunglücktem LKW beschäftigt

rnAutobahnunfall

Der Unfall auf der A31 am Freitag hat die Feuerwehr aus Heek und Nienborg über fünf Stunden beschäftigt. Diesel drohte in die Dinkel zu laufen. Im Ort kam es zum schon üblichen Verkehrschaos.

Heek, Ahaus, Legden

, 22.01.2022, 11:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der LKW-Unfall auf der A31 am Freitagmorgen hat Feuerwehr, Pendler, Anwohner in Heek und Nienborg und Autofahrer den ganzen Tag beschäftigt.

Für Thomas Vennemann (36), Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Heek, sind Einsätze auf der A31 nichts ungewöhnliches. 15 bis 20 Mal pro Jahr rücken die beiden Löschzüge aus Heek und Nienborg auf die Autobahn aus.

Für Thomas Vennemann (36), Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Heek, sind Einsätze auf der A31 nichts ungewöhnliches. 15 bis 20 Mal pro Jahr rücken die beiden Löschzüge aus Heek und Nienborg auf die Autobahn aus. © Andreas Bäumer

„Dabei hieß es zuerst nur, dass auf der Autobahn ein bisschen Betriebsstoffe ausgetreten seien“, sagt Thomas Vennemann (36), Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Heek. Das wäre für die Feuerwehrleute ein schneller Einsatz gewesen. „Etwas abstreuen, dann hätten wir wieder einrücken können“, sagt er.

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Doch das ganze Ausmaß des Unfalls am Freitag wurde dabei für die Feuerwehr erst vor Ort deutlich: Der Unfall hatte sich genau auf der Brücke über einen Seitenarm der Dinkel ereignet. Dabei war unter anderem der Tank des LKW aufgerissen. Auch die Ölwanne wurde beschädigt. „Und der Kraftstoff drohte in die Dinkel zu fließen“, erklärt Thomas Vennemann im Gespräch mit unserer Redaktion.

20 Feuerwehrleute sind über Stunden beschäftigt

Deswegen hätte die Feuerwehr nicht nur die ausgelaufenen Flüssigkeiten aufgefangen, sondern auch sämtliche Tanks leergepumpt. „Am Ende hat es fünf Stunden gedauert“, sagt er im Rückblick. 20 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Mit der Sperrung der Autobahn in Richtung Norden brach auf den vorgesehenen Umleitungen Chaos aus. Auch das ist aber nichts Neues.

Mit der Sperrung der Autobahn in Richtung Norden brach auf den vorgesehenen Umleitungen Chaos aus. Auch das ist aber nichts Neues. © Kippic

Regelmäßig werden die Löschzüge aus Heek und Nienborg auf die A31 alarmiert. „Mal zu Unfällen, mal nur zur Absicherung aber auch zu Bränden“, sagt Thomas Vennemann. Nach Norden von Heek bis zur Abfahrt Gronau/Ochtrup und nach Süden bis Legden/Ahaus ist die Freiwillige Feuerwehr Heek für Einsätze dort zuständig.

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„Insgesamt ein durchwachsener Bereich“, sagt der Leiter der Feuerwehr. 15 bis 20 Mal pro Jahr müsse die Feuerwehr dorthin ausrücken. Insgesamt sei die A31 im Kreis Borken eher ein ruhiger Abschnitt. Weiter nördlich in Richtung Ochtrup gebe es ein sogenanntes Wetterloch. Dort komme es durch Starkregen oder plötzliche Straßenglätte häufiger zu Unfällen. Auch Richtung Süden wird es schlimmer: „Aber der Kreisgrenze in Richtung Dreieck Bottrop gibt es mehrere Unfallschwerpunkte“, sagt Thomas Vennemann.

Relativ ruhiger Abschnitt der A31

Dabei seien Einsätze auf der Autobahn nicht automatisch gefährlicher als anderswo. Sie seien anders. „Das ergibt sich aus der hohen Geschwindigkeit“, sagt Thomas Vennemann. Andererseits gebe es auf der Autobahn keinen Gegenverkehr wie auf Landstraßen. Das sei alles eine Frage von Training und Vorbereitung.

Auch wenn die Feuerwehr nach knapp fünf Stunden diesen Einsatz beenden konnte, blieb die Autobahn noch lange gesperrt. Die Sperrung der Autobahn zog sich hingegen noch bis in den Abend. So lange dauerte es, bis eine Spezialfirma den LKW geborgen hatte.

Sperrung auf der Autobahn verstopft Straßen bis in den Abend

Während die Autobahn in Richtung Emden gesperrt war, wurde der Verkehr um die Unfallstelle herumgeleitet. Binnen kürzester Zeit staute sich der Verkehr auch auf den vorgesehenen Umleitungsstrecken, die mitten durch den Nienborger Ortskern führen. „Ich wohne direkt an der Hauptstraße“, sagt Thomas Vennemann. Das Chaos dort sei vorprogrammiert, sobald die Autobahn gesperrt werden müsse. „Egal in welche Richtung“, sagt er. Das Problem sei ja seit Jahren bekannt. „Aber es nützt ja nichts“, sagt er schulterzuckend.

Durch den Unfall wurde der Auflieger des Sattelschleppers beschädigt. Ein Teil der geladenen 20 Tonnen Tiefkühlpizza verteilte sich auf der Autobahn.

Durch den Unfall wurde der Auflieger des Sattelschleppers beschädigt. Ein Teil der geladenen 20 Tonnen Tiefkühlpizza verteilte sich auf der Autobahn. © Polizei Münster

Die Polizei führt den Unfall auf einen Lenkfehler des 30-jährigen Fahrers aus Vechta zurück. Demnach sei er nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und dort erst gegen die Leitplanke, dann gegen eine dahinter stehende Schallschutzwand und einen Brückenpfeiler geprallt. Der Mann blieb unverletzt. Zum entstandenen Sachschaden machte die Polizei am Wochenende noch keine Angaben.