
© Markus Gehring
Karibikflair im Strönfeld: Wie steht es um die touristische Nutzung?
Tourismus
Das Heeker Strönfeld zieht gerade in den Sommermonaten Besucherscharen an. Verbotsschilder werden dabei rigoros ignoriert. Das soll sich einmal ändern. Doch wie ist der Stand der Dinge?
Es ist ein wenig Verzug drin in der Planung für die zukünftige Gestaltung des Heeker „Karibikraumes“. Gemeint ist das Strönfeld, das vor allem im Sommer bei Sonnenschein so etwas wie Karibikflair verströmt. Das soll mal zu einem Faustpfand in Sachen Tourismus werden.
Seit rund 30 Jahren laufen die Entsandungsmaßnahmen im Strönfeld. Ein Ende der Abbaumaßnahmen steht noch nicht unmittelbar, sprich dieses oder nächstes Jahr, an, aber perspektivisch ist der Weg frei für eine touristische Nutzung. Doch noch steht die Gemeinde ganz am Anfang.
Potenzialanalyse noch nicht in Auftrag gegeben
Fakt ist, dass die entstehenden Seen, die im Endzustand eine Gesamtgröße von 55 Hektar umfassen sollen, jede Menge Potenziale bergen. Und um dieses aufzuzeigen, sollte eigentlich schon im ersten Halbjahr 2021 eine Analyse bei einem Fachbüro in Auftrag gegeben werden.
Doch bis jetzt ist das noch nicht passiert, wie Bauamtsleiter Herbert Gausling in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses auf Nachfrage aus der Lokalpolitik wissen ließ.
Die Analyse wird wohl zwischen 30.000 und 40.000 Euro kosten, der Eigenanteil der Gemeinde wird bei rund 15.000 Euro liegen, wie die Verwaltung bereits 2020 wissen ließ.
Aber wie ist denn jetzt der Planungsstand? Man stehe im engen Kontakt mit der Bezirksregierung, so der Bauamtsleiter. Eine europaweite Ausschreibung sei zudem bereits erfolgt. Drei Büros hätten sich für den Auftrag beworben. Und warum wurde der Auftrag noch nicht vergeben?
Förderantrag wurde noch nicht genehmigt
Weil der gestellte Förderantrag der Gemeinde noch nicht genehmigt worden sein soll. Das habe aber nichts damit zu tun, dass das Ganze nicht förderfähig sei. Dies sei generell gegeben. „Die Entscheidung soll jetzt auch kurzfristig fallen“, verkündete der Bauamtsleiter.
Wenn das geschehen sei, könne auch der Auftrag für eine Potenzialanalyse an eines der drei Planungsbüros vergeben werden. Großer Vorteil: Die „Strandausflüge“ könnten so in der Zukunft legalisiert werden. Denn aktuell werden jedes Jahr im Sommer die Verbotsschilder rigoros ignoriert.

Der Auftrag für die Potenzialanalyse des Strönfelds wurde noch nicht vergeben. Noch fehlt die Förderzusage. © Markus Gehring
Eine Möglichkeit der Gestaltung wäre etwa, den zwischen den beiden Seen verlaufenden Wirtschaftsweg „Buschen Erben“ zu beseitigen, um sie zu vereinen. Der jetzige Sandabladeplatz neben der B70 könnte zum Parkplatz für das Naherholungsgebiet werden.
In dessen Nähe könnte eine Badebucht in südwestlicher Richtung eingerichtet werden, die zwischendurch geplante Badebucht auf der Landzunge würde in dieser Planung gemeinsam mit dem Wirtschaftsweg weggebaggert.
Doch noch sind das alles nur Gedankengänge. Zunächst muss die Förderzusage für die Vergabe der Potenzialanalyse eintrudeln. Und nach Erstellung dieser dürften dann noch politische Beratungen in den entsprechenden Fachausschüssen stattfinden, ehe in einigen Jahren tatsächlich mal Bagger anrollen.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
