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Corona-Pandemie wird die Dinkelgemeinde etliche 100.000 Euro kosten
Coronavirus
Weniger Steuereinnahmen und Kosten für die Umsetzung der Corona-Regeln: Die Pandemie wird der Gemeinde Heek voraussichtlich richtig teuer zu stehen kommen. Erste Zahlen liegen jetzt vor.
Eines ist klar: Die Coronakrise wird die Gemeinde Heek eine ganze Stange Geld kosten. Das jüngst im Haupt- und Finanzausschuss präsentierte Zahlenwerk spricht eine eindeutige Sprache. Dabei ist das exakte Ausmaß zum derzeitigen Zeitpunkt noch gar nicht absehbar.
„Wir werden nächstes Jahr andere Voraussetzungen im Haushalt haben“, stellte Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff in der Sitzung klar. Was das jedoch im Detail bedeuten wird, steht noch in den Sternen. „Wir wissen ja schließlich nicht, wie sich alles weiterentwickeln wird“, so der Bürgermeister.
Verwaltung präsentiert erste Zahlen
Doch erste Zahlen präsentierte die Gemeindeverwaltung jetzt bereits. Wohlgemerkt sei das aber lediglich der gegenwärtige Zustand, wie Weilinghoff der Präsentation des Zahlenwerks vorausschickte.
Betroffen auf der Einnahmenseite ist insbesondere die Gewerbesteuer. Diese wird von der Gemeinde auf die objektive Ertragskraft eines Unternehmens, also auf den Gewinn, erhoben. Eine fundamentale Einnahmequelle. Bis zum 31. Mai ist hierbei durch das Finanzamt eine Steuerherabsetzung von rund 580.000 Euro für 2020 festgesetzt worden.
Zwar will der Bund die Kommunen bei der Kompensation ihrer krisenbedingten Gewerbesteuerausfälle unterstützen, die er für 2020 hälftig gemeinsam mit den jeweils zuständigen Ländern finanzieren will, aber ein Loch wird es voraussichtlich dennoch in die Gemeindekasse reißen.
Gewerbesteuerzahlungen werden gestundet
Es sei denn die Herabsetzung der Gewerbesteuer kann durch Nachzahlungsveranlagungen aus dem Vorjahr kompensiert werden. Ob dem so sein wird, soll sich aber erst im dritten Quartal des Jahres zeigen. Des Weiteren sind die Gewerbesteuerzahlungen von rund 680.000 Euro für einen Zeitraum von jeweils drei Monaten gestundet worden.
Das Ergebnis der Mai-Schätzung geht zudem von einem Rückgang des Gemeindeanteils an der Lohn- und Einkommenssteuer von 8,3 Prozent gegenüber 2019 aus. Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer betrug im Vorjahr 3,6 Millionen Euro. Heißt: Die Einnahmen reduzieren sich gegenüber dem Planansatz um 440.000 Euro. Rund 10.000 Euro sollen zudem bei der Umsatzsteuer flöten gehen.
Coronabedingte Ausgaben von rund 35.000 Euro
On top kommen zudem coronabedingte Ausgaben für die Gemeinde. Denn ein Großteil der Maßnahmen, die aktuell erforderlich sind, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, finden auf kommunaler Ebene statt und ziehen Kosten nach sich. In der Dinkelgemeinde sollen das bis zum 31. Mai bereits rund 35.000 Euro gewesen sein.
Weitere Ausgaben, insbesondere im Bereich der Transferaufwendungen, sind laut Verwaltung nicht ausgeschlossen, aber eben zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht abschätzbar.
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