
© Markus Gehring
40.000-Euro-Zuschuss für Heek-Gutscheine: Das alles steckt dahinter
Heek-Gutschein
Manchmal bedarf es nur eines Anstoßes, um etwas Nachhaltiges bewirken zu können. So könnte es auch mit dem Heek-Gutschein kommen. Lydia van Goer hat dafür jedenfalls den Denkanstoß gegeben.
Lydia van Goer, Inhaberin vom Modehaus Fabry und Schwieters in Heek, hat sich ein Herz gefasst. Im Mai setzte sie ein Schreiben an Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff und die Ratsmitglieder auf. Ihre Anregung: eine zeitlich befristete Bezuschussung des Heek-Gutscheins mit Haushaltsmitteln aufgrund der Coronakrise. Jetzt kommt so richtig Bewegung in die Sache.
„Die Idee ist mir gekommen, als ich mitbekommen habe, dass die Stadt Ahaus so eine Aktion ins Leben gerufen hat“, berichtet Lydia van Goer im Gespräch mit der Redaktion. Kurzerhand habe sie sich dann entschlossen, diese Idee schriftlich an die Gemeinde heranzutragen. „Es freut mich sehr, dass sich die Politik damit beschäftigt und uns helfen will.“ 40.000 Euro stehen im Raum.
Lokale Wirtschaft soll gestärkt werden
Dabei, das betont Lydia van Goer, gehe es ihr nicht um sie selbst, sondern allgemein um die lokale Wirtschaft in der Dinkelgemeinde. Viele Gewerbetreibende habe die Coronakrise finanziell schwer getroffen. Die Aktion könne jetzt dazu beitragen, die lokale Wirtschaft wieder Stück für Stück zu stärken. „Wir müssen doch hier vor Ort alle zusammenhalten.“
Aber wie soll das Ganze funktionieren? Angedockt werden soll die Aktion an den Heek Gutschein, den es in Heek seit 2015 in den Ausführungen 10, 20 oder 50 Euro gibt. Die örtliche Geldinstitute verkaufen die Coupons. Die Gutscheine werden vom Gewerbeverein ausgegeben und sind ein wichtiger Faktor für die Stärkung der lokalen Wirtschaft.
Noch sind viele Details zu klären
Die Idee, die im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss auf den Tisch kam, sieht vor, dass jeder, der einen Gutschein erwirbt, einen Zuschuss geschenkt bekommt. Als Beispiel: Kauft man einen Gutschein für 20 Euro, bekommt man einen Coupon im Wert von 40 Euro. Die exakte Höhe der Bezuschussung ist noch nicht in Stein gemeißelt. Aber von 20 Euro war während der Sitzung die Rede.
Auf diesem Wege soll der Anreiz geschaffen werden, Geld vor Ort in Heek auszugeben, um so die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Susanne Tombrink, Vorsitzende des Gewerbevereins, wertet die Aktion dementsprechend als „tolles Signal“ in der derzeitigen Situation.
Woher kommt das Geld auf einmal?
40.000 Euro stehen als Zuschuss seitens der Gemeinde im Raum. Doch woher kommt das Geld auf einmal? Aus dem Etat der Gewerbeschau. Diese fällt wegen der Coronakrise ins Wasser. Abzüglich einiger Kosten stehen so etwa 40.000 Euro zur Verfügung. Eine Umdefinierung im Haushalt.
So weit so gut – doch noch ist nichts in trockenen Tüchern. Aber CDU- und SPD-Ortsfraktion gaben für die Umsetzung generell grünes Licht. Eine Entscheidung fällt dann letztlich der Rat in seiner nächsten Sitzung (24. Juni). Bis dahin soll die Gemeindeverwaltung ein Konzept entwickeln.
Es soll klare Regeln für den Erwerb geben
Und darin müssen viele Fragen geklärt sein. Darf jeder den Gutschein erwerben oder nur Heeker? Wann startet die Aktion? Wie hoch ist der Zuschuss? Wie lange sind die bezuschussten Gutscheine gültig?
In Bezug auf letzten Punkt sprachen sich die Ausschuss-Mitglieder dafür aus, die Gültigkeit auf den 31. Dezember 2020 zu begrenzen. Idee: Die Gutscheine sollen nicht gehortet, sondern zügig investiert werden.
Auch über eine Obergrenze – sprich ein Gutschein oder maximal im Wert von 100 Euro pro Person – wurde in der Sitzung gesprochen. Das dürfte, so es denn so kommt, bedeuten, dass beim Kauf auch die persönlichen Daten des Käufers erfasst werden.
Hermann-Josef Schepers (SPD) regte zudem an, dass bei der Aktion auch Firmen berücksichtigt werden sollten, die nicht Mitglied im Gewerbeverein sind. Diese Idee fand allgemeine Zustimmung.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
