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„Aufholen nach Corona“: Gutscheine über 19.000 Euro nicht einlösbar
Lerndefizite
Mit dem Programm „Extra Geld“ sollen pandemiebedingte Lerndefizite ausgeglichen werden. Dafür hat Heek auch 19.000 Euro für „Bildungsgutscheine“ zur Verfügung. Doch beim Einlösen hakt es.
Lerndefizite können durch Homeschooling und Wechselunterricht während Corona bei dem ein oder anderem Schüler zum Problem geworden sein. Natürlich auch in der Dinkelgemeinde.
Mit der Maßnahme „Extra Geld“ von Bund und Land sollen die pandemiebedingten Defizite ausgemerzt werden. Doch in Heek hakt es da noch an einer ganz bestimmten Stelle.
Geld soll Schülern zugutekommen
63.717 Euro stehen der Gemeinde Heek für ihre drei Schulen aus dem großen 180-Millionen-Topf des Förderprogramms von Bund und Land zur Verfügung. Anders als man es vielleicht von Förderprogrammen kennt, soll das Geld unkompliziert und vor allem unmittelbar den Schülern zugutekommen.
Dabei gibt es für jede Schule die Bereiche „Schulbudget“, „Schulträgerbudget“ sowie „Bildungsgutscheine“, auf die das Geld anteilig verteilt wird. Doch das Einlösen der Gutscheine funktioniert in Heek noch nicht.
Dieser Umstand wird eines der Themen in der 20. Sitzung des Jugendwerkes am Mittwoch (9. Februar) ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Heeker Rathauses sein. Denn es gilt eine Lösung zu finden. Doch der Reihe nach.
Im Rahmen der individuellen Förderung durch die Lehrkräfte werden die Gutscheine an einzelne Schülerinnen und Schüler vergeben, die durch bestehende Angebote der Schule einfach nicht ausreichend gefördert werden können. Das gilt auch für Kinder mit Bedarf an sonderpädagogischer Förderung im gemeinsamen Lernen oder in den Förderschulen.
Keine Kapazitäten vorhanden
In allen Fällen soll es so laufen, dass die Bildungsgutscheine bei zertifizierten, externen Anbietern eingelöst werden. Dazu zählen etwa Nachhilfeinstitute oder Anbieter, die auf Kinder mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung spezialisiert sind.
Doch genau darin liegt das Problem. Der Verwaltungsvorlage für die Sitzung ist zu entnehmen, dass eine Befragung der umliegenden Anbieter ergeben habe, dass aktuell keine Kapazitäten verfügbar seien. Sprich: Die Gutscheine können derzeit nicht eingelöst werden.
So steht jetzt die Befürchtung im Raum, dass die gut 19.000 Euro für die Bildungsgutscheine nicht den Heeker Kindern und Jugendlichen zugutekommen. Eine Lösung könnte aber die Zertifizierung des Jugendwerkes sein.
Wie kommt die Idee an?
So könnten die drei Heeker Schulen zum Beispiel im Rahmen von „Schüler helfen Schülern“ ihr Budget für die „Bildungsgutscheine“ doch ausgeben. Details sind noch nicht ausgearbeitet. Auch, weil während der Sitzung erst mal ausgelotet werden soll, wie die Idee einer Zertifizierung ankommt.
Weitere Themen sind die Anschaffung einer Elektro-Ape für das Jugendwerk samt geeignetem Parkplatz, weitere Anschaffungen für die Jugendarbeit 2022, die Jahresabrechnung 2020 sowie diverse Wahlen und Entlastungen.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
