Dr. Guido Terwey von der Solar-Konzept Entwicklungskonzept GmbH stellt die Idee eines Solarparks in Heek entlang der A31 im jüngsten Bauausschuss vor.

© Grafik: Leonie Sauerland

Grüner Strom: Solarpark-Idee entlang der A31 wird konkret

rnPhotovoltaik in Heek

Bekommt Heek einen Solarpark entlang der A31? Ein Hamburger Unternehmen würde das Ganze gerne zur Realität werden lassen. Dabei soll jeder Heeker von der grünen Stromproduktion profitieren können.

Heek

, 07.02.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Grüner Strom gewinnt im Zuge des Klimawandels eine immer größere Bedeutung. Und während Windkraftanlagen im Westmünsterland schon längst kein seltener Anblick mehr sind, sieht das bei Solarparks etwas anders aus.

Genau ein solcher könnte in Heek in den kommenden zwei Jahren entstehen. Vorausgesetzt es läuft alles glatt und die Lokalpolitik gibt grünes Licht. Immerhin steht schon mal eine ganz konkrete Idee im Raum.

200-Meter-Korridor entlang der A31

Auserkoren sind die Flächen auf dem Gemeindegebiet entlang der Autobahn 31. Der Energieatlas NRW vom Lanuv weist den Bereich in einem 200 Meter breitem Korridor als so genannte Potenzialfläche aus. Also als Fläche, auf der ein Solarpark planungsrechtlich bei entsprechender Vorarbeit möglich wäre.

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Mit diesem Wissen ist die Solar-Konzept Entwicklung GmbH mit Sitz in Hamburg auf die Gemeindeverwaltung zugegangen. Gerne würde das Unternehmen im nördlichen oder südlichen Bereich einen Park realisieren.

Im jüngsten Bauausschuss stellte Dr. Guido Terwey die Idee vor. Im Gespräch mit der Redaktion konkretisiert der Regionalleiter von Solar-Konzept die Idee für die Dinkelgemeinde ausführlich.

Flächen auf Potenziale analysiert

„Wir analysieren auf Basis der Zusammenführung von Geodaten Kommunen auf ihre Solar-Potenziale“, erklärt er. Schon seit einiger Zeit habe man da auch die Flächen entlang der A31 im Auge und damit die Gemeinde Heek.

Aber was genau ist ein Solarpark und wie soll das alles funktionieren?

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Ein Solarpark ist eine Photovoltaikanlage, die nicht auf einem Gebäudedach oder an einer Fassade angebracht ist, sondern ebenerdig steht. Im Heeker Fall wären die Module maximal drei Meter hoch und hätten einen Freibereich von 80 Zentimetern unter sich.

Im jüngsten Bauausschuss stellte Dr. Guido Terwey (stehend) die Idee eines Solarparks entlang der A31 auf Heeker Gemeindegebiet vor.

Im jüngsten Bauausschuss stellte Dr. Guido Terwey (stehend) die Idee eines Solarparks entlang der A31 auf Heeker Gemeindegebiet vor. © Till Goerke

Auf Stahlpfosten würden die Solarpanel befestigt. Beton komme nicht in den Boden, wie Terwey sagt. Der Bereich würde eingezäunt sein. Dabei soll der Zaun nicht ebenerdig abschließen, sondern 15 Zentimeter darüber. So sollen Kleintiere die Möglichkeit behalten, sich weiter frei bewegen so können.

Ab sechs Hektar lohnt der Betrieb

Ab einer Fläche von sechs bis acht Hektar sei die Sache umsetzbar, auch mit Blick auf die Erlöse, sprich die Stromeinspeisung, wie Terwey skizziert. Zudem gebe es im angedachten Bereich eine EEG-Vergütung.

Finanziell sieht es so aus, dass Solar-Konzept die Gemeinde mit 0,2 Cent je erzeugter Kilowattstunde am Erlös beteiligen will. „Das müssten wir nicht, aber wir sind davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist“, stellt Terwey klar. So seien je nach Anlagengröße 25.000 Euro pro Jahr möglich.

Entlang der A31 gibt es auf Heeker Gemeindegebiet Potenzialflächen (rote Kreuze) für den Bau eines Solarparks.

Entlang der A31 gibt es auf Heeker Gemeindegebiet Potenzialflächen (rote Kreuze) für den Bau eines Solarparks. © Screenshot Lanuv

Zudem solle im Falle einer Umsetzung die Betreiber-Gesellschaft ihren Sitz in Heek bekommen, sprich dort auch Gewerbesteuer zahlen. Denkbar wäre auch, so Terwey, dass sich die Gemeinde an der Gesellschaft beteiligt.

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Ebenso sollen die Heeker Bürger ab einem Investment von 500 Euro die Möglichkeit bekommen, Rendite über den Solarpark einstreichen zu können. „Wir würden im Vorfeld natürlich ausloten, wie groß daran das Interesse ist.“

Fläche wird gepachtet

Die Flächen selbst würde Solar-Konzept von den Landwirten zunächst für einen Zeitraum von 20 Jahren pachten und die Anlage bauen. Nach Ablauf der 20 Jahren kommen dann drei Vorgehen in Fragen: Rückbau, weiterer Betrieb oder ein Repowering. In Absprache mit den Flächeneigentümern.

Der Rückbau würde dabei durch Solar-Konzept erfolgen. „Die Fläche würde dabei in ihren Ausgangszustand zurückgeführt“, so Terwey. Um die Pflege der Grünfläche während des Betriebes will sich Solar Konzept ebenfalls kümmern. Finanziell.

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Ob das Ganze mal Realität wird, entscheidet jetzt die Lokalpolitik. Das Thema wird in den Fraktionen im Zuge der Haushaltsberatung besprochen.

Bei grünem Licht müsste ein Bebauungsplan mit Sonderausweisung aufgestellt werden. Auf dieser Basis könnte der Solarpark gebaut und bereits Ende 2023 in Betrieb gehen, blickt Guido Terwey voraus.