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Jeder fünfte Termin verfällt: In Haltern könnten viel mehr Kinder geimpft werden
Corona-Impfung
Die Neuinfektionszahlen der Fünf- bis Neunjährigen im Kreis Recklinghausen explodieren, die Inzidenz kratzt an der 2000er-Marke. In Haltern werden viele Impftermine gar nicht genutzt. Warum?
Viele Eltern sind unsicher: Soll ich mein Kind gegen Corona impfen lassen oder nicht? In Haltern haben bisher insgesamt 370 Kinder unter 18 Jahren einen Impfpiks in der städtischen Impfstelle erhalten (Stand 31.1.). 339 von ihnen zum ersten Mal, 31 von ihnen bekamen ihre zweite Impfung in der Laurentiuskirche.
Auffällig an der Übersicht der Terminauslastung der städtischen Impfstelle, die die Stadt Haltern auf Anfrage unserer Redaktion bereitgestellt hat, ist die rapide sinkende Nachfrage nach der Corona-Schutzimpfung für Fünf- bis Elfjährige.
Schutzimpfung für Kinder: Im Januar 2022 bricht die Nachfrage ein
Mitte Dezember hatte es an zwei Tagen vorerst jeweils nur 10 Impfplätze gegeben, die aber vollkommen ausgebucht waren. Am 29. Dezember wurden dann von möglichen 156 Terminen 141 vergeben. Im Januar allerdings bricht die Nachfrage ein: Von 108 möglichen Terminen werden nur 24 gebucht. Bei den Folgeterminen liegt die Auslastung nur zwischen 13 und 30 Prozent. Im Durchschnitt verfällt jeder fünfte Termin: Es könnten also deutlich mehr Kinder in Haltern geimpft werden.
„Wir können nur mutmaßen, warum das so ist. Bisher galten genesene Kinder in dem Alter ohne Vorerkrankung als nicht impfberechtigt. Die Infektionszahlen der Fünf- bis Elfjährigen ist extrem hoch. Demnach ist die Zahl derer hoch, die gar nicht impfberechtigt gewesen sind“, sagt Kreis-Sprecherin Svenja Küchmeister auf Nachfrage.
Aktuell liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen der Fünf- bis Neunjährigen im Kreis Recklinghausen bei 533 an sieben Tagen, die der Zehn- bis 19-Jährigen bei 778 (Stand 3.2.). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Kinder im Alter zwischen fünf und neun ist die höchste im Kreis, mit einem Wert von 1954,6. Zum Vergleich: Die Gesamt-Inzidenz liegt bei 652,1.
Neuer Impferlass: Genesene Kinder sind jetzt impfberechtigt
Laut NRW-Impferlass vom 1. Februar sind jetzt aber auch genesene Kinder ohne Vorerkrankung impfberechtigt, wenn der Wunsch bei Kindern und Eltern besteht. Die gesicherte Infektion muss aber mindestens drei Monate zurückliegen, lautet die Voraussetzung. Der neue Impferlass könne jetzt dafür sorgen, dass die Nachfrage der Impftermine für Kinder unter zwölf wieder steigt, so Küchmeister.
Seit dem 9. Dezember liegt für Kinder in dieser Altersgruppe die Impfempfehlung von der Ständigen Impfkommission (Stiko) vor. Die Empfehlung gilt sowohl für Kinder mit Vorerkrankungen als auch für die ohne Vorerkrankung, bei denen der individuelle Wunsch bei Kind und Eltern beziehungsweise Sorgeberechtigten besteht.
Die Impfung erfolgt mit dem Kinderimpfstoff von Biontech im Abstand von drei bis sechs Wochen. Der nächste Termin zur Impfung in der Laurentiuskirche am 5. Februar kann online über das Serviceportal der Stadt Haltern gebucht werden.
„Hömma, hasse dat schon gehört?“ So (oder so ähnlich) beginnen die besten Geschichten aus dem Pott, wo ich zu Hause bin. Es gibt nichts Besseres, als diese aufzuspüren und dann in Text, Bild und Video festzuhalten.
