Im Dezember 2021 arbeitete das Impfteam in der Laurentiuskirche in Haltern am See am Limit. Wie sieht die Lage jetzt aus?

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Corona-Impfung in Haltern am See: So hoch ist die Nachfrage aktuell

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Im Dezember 2021 hat das Impfteam in Haltern am Limit gearbeitet. Alle verfügbaren Termine waren schnell ausgebucht. Wie ist die Lage aktuell? Muss sogar Impfstoff vernichtet werden?

Haltern

, 05.02.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Interesse an den Corona-Impfungen hat bundesweit nachgelassen. Die Impfquote in Deutschland von mindestens 80 Prozent bleibt unerreicht. Für die neue Impfkampagne der Bundesregierung, die weitere Menschen zu einem Piks gegen Covid-19 animieren sollte, hagelt es heftige Kritik.

In Haltern am See lasse die Nachfrage nach Impfungen ebenfalls nach, schreibt die Stadt Haltern auf ihrer Website. Deswegen gibt es ab Februar zunächst nur noch einen Impftag pro Woche. Je nach Nachfrage können die Termine jedoch anpasst werden.

Über 3000 Impfungen in der Laurentiuskirche

Insgesamt 3611 Impfungen hat es seit der Öffnung der städtischen Impfstelle in der Laurentiuskirche am 9. Dezember gegeben, wie der Kreis Recklinghausen auf Anfrage mitteilt. 3241 Erwachsene wurden geimpft, darunter 87 Erstimpfungen, 134 Zweitimpfungen und 3020 Booster-Impfungen. Insgesamt 370 Kinder bekamen ebenfalls den Impfpiks. (Stand 31.1.).

Bis zum 30. Dezember sind die Termine für Erwachsene nahezu vollkommen ausgebucht gewesen, das belegt eine Übersicht der Stadt Haltern. Die Auslastung der Termine an allen drei Impftagen pro Woche lag mindestens bei 81 Prozent. Den größten Anteil der Geimpften machten die Booster-Impfungen aus. Mindestens 181 Mal wurde den Impfwilligen der dritte Impfpiks gesetzt, am 10. Dezember sogar 272 Mal. Seit Mitte Januar bricht die Auslastung der Termine aber deutlich ein. Am 21. Januar etwa wurden nur 23 Prozent des Terminkontingents ausgeschöpft.

Über 3000 Menschen sind bereits in der Laurentiuskirche in Haltern geimpft worden.

Über 3000 Menschen sind bereits in der Laurentiuskirche in Haltern geimpft worden. © Stadt Haltern (A)

„Das ist nicht nur in Haltern so. Anfang Dezember waren die Impfstellen kreisweit am Limit dessen, was geht. Die Maximalkapazitäten wurden ausgeschöpft. Jetzt lässt die Nachfrage deutlich nach“, sagt Kreis-Sprecherin Svenja Küchmeister auf Nachfrage.

Nicht vergebene Termine: Wird Impfstoff weggeschüttet?

Dennoch: Seit Öffnung der Impfstelle am 9. Dezember werden auch weiter sowohl Termine für Erst- als auch für Zweitimpfungen vergeben. Zwar sind diese Zahlen meist im einstelligen Bereich, aber trotzdem lässt sich eine Kontinuität beobachten. Zwischen fünf und 15 Menschen bekamen bis Ende Januar pro Impftag die Erst- oder Zweitimpfung in der Laurentiuskirche. „Die Nachfrage ist sehr stark zurückgegangen, bestätigen auch Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung. Diese Kontinuität beobachten wir aber auch im gesamten Kreis“, sagt Küchmeister.

Wenn die Nachfrage nach Impfterminen sinkt, erhöht sich dadurch die Menge an Impfstoff, die womöglich weggeschüttet werden muss? „Das versuchen wir durch bedarfsgerechte Verteilung zu vermeiden“, versichert Kreis-Sprecherin Lena Heimers. Das Ablaufdatum sowohl für Moderna als auch für Biontech liege bei 30 Tagen, solange das Vial (Phiole) nicht angestochen wurde.

Wie wichtig ist das kommunale Impfangebot?

Wie wichtig die Aufrechterhaltung des kommunalen Impfangebots überhaupt noch ist, sei schwer zu beantworten, sagt Svenja Küchmeister. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat am Donnerstagvormittag ihre Covid-19-Impfempfehlung aktualisiert und gibt grünes Licht für den Zweit-Booster für gefährdete Personengruppen.

Zum neuen Corona-Totimpfstoff Novavax gebe es noch viele Fragezeichen, ob dieser überhaupt in den kommunalen Impfstellen verimpft werden soll. Viele Facetten spielen eine Rolle: „Es wird sich zeigen, wie wichtig das kommunale Angebot bleiben wird.“

Bis mindestens Ende März sollen weiter Erst- und Zweitimpfungen sowie der Booster angeboten werden. Die städtische Impfstelle öffnet nun immer samstags, um das Impfangebot der niedergelassenen Ärzte zu unterstützen. „Wir stehen nicht in Konkurrenz zueinander“, unterstreicht Küchmeister. Für den kommenden Termin am 5. Februar sind noch viele Plätze frei.

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