Helmut Strickling ist der Kaiser von Lippramsdorf
Schützenfest
Helmut Strickling übernahm am Sonntag um 17.20 Uhr die Kaiserwürde nach 27 Jahren von Klemens Drees. Nach langem und zähen Ringen hatte Helmut Strickling den letzten Vogelrest von der Stange geholt. Doch das war ein hartes Stück Arbeit.

Kaiser Helmut Strickling wurde auf Schultern zum Zelt getragen
Absolutes Kaiserwetter hatten sich die Lippramsdorfer Hoheiten, Kaiser Klemens Drees (1989 - 2017) und 13 Könige, für das Kaiserschießen am Sonntag ausgesucht.
Die Könige Franz Bauer (1975-1977), Theo Sanders (1983-1985), Egon Wessels (1989-1991) Heiner Peveling (1993-1995), Manfred Stevermüer (1995-1997), Werner Mertmann (1997-1999), Josef Büning (1999-2001), Ulrich Teltrop (2005-2007), Norbert Vierhaus (2007 -2009), Frank Wessels (2009-2011), Willi Schonebeck (2011-2013), Helmut Strickling (2013-2015) und Julian Stevermüer (2015- heute) setzten dem von Kaiser Klemens Drees selbst gebauten Vogel "Klemar von Ranstorp" Schuss um Schuss heftig zu.
Nach fünf Runden lichtete sich das Feld der Anwärter auf den Kaiserthron. Franz Bauer und Präsident Norbert Vierhaus verzichteten wie Heiner Peveling nach der achten Runde. Die Insignien des Vogels sicherten sich Werner Mertmann (Krone), Julian Stevermüer (Zepter) und Manfred Stevermüer (Reichsapfel).
Zähes Gefieder
Ab jetzt erwies sich der einst stolze Vogel als äußerst zäh. Selbst ein Gewehr von den erprobten Schießwarten Hans und Jürgen Scheipers (Waffen Köster) verlor im Gefecht das Korn. Schnell musste die Ersatzwaffe bereitgestellt werden. Denn in der glühenden Sonne wurde auch den Gewehren der Lauf heiß.
Immer wieder feuerte Moderator Kai Surholt die Könige an. Und wenn der 88-jährige Senior der Schützenkönige, Theo Sanders, ans Gewehr schritt, skandierte das ganze Schützenvolk: "Theo, Theo hol ihn runter!" Aber bis auf ein großes Stück von der Vogelbrust konnte auch Theo Sanders den Rest nicht abschießen, was bei dem hellen Gegenlicht der Sonne hinter dem Schießstand auch nicht so einfach war. Hegeringsleiter Heinz Himmelmann gab von außen Tipps, wo am besten anzuhalten wäre.
Rat vom Jäger
Helmut Strickling befolgte den Rat des Jägers am besten. Um 16.22 Uhr schoss er zuerst den rechten Flügel und um 16.56 Uhr auch noch den linken Flügel ab, die er stolz präsentierte. Beim Vogelrest tat aber auch er sich schwer. Zunächst holte Willi Schonebeck mit einem fulminanten Schuss einen großen Teil vom Vogel. Jetzt musste schon das Fernglas her, um festzustellen, das noch ein letzter Rest auf der Stange geblieben war. Diesen kleinen Rest holte sich dann nach weiteren drei Runden Helmut Strickling.
Der neue Kaiser, der 2013 das Lippramsdorfer Schützenvolk mit Sigrid Kappe als Königin regiert hatte, wurde auf den Schultern der Offiziere durch das jubelnde Volk zum Zelt und Thron getragen. Von allen Seiten galt es, Gratulationen entgegenzunehmen.