Zahlen zum Besucher-Minus: Dortmunds beliebtestes Museum im freien Fall

© Stephan Schütze

Zahlen zum Besucher-Minus: Dortmunds beliebtestes Museum im freien Fall

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Nur wenige Wochen lang hatten Dortmunds Museen im vergangenen Jahr Normalbetrieb. Das schlägt sich natürlich in der Besucherbilanz nieder. Dortmunds beliebtestes Museum hat jetzt erste Zahlen.

Dortmund

, 12.01.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es fing alles verheißungsvoll an: Knapp 30.000 Besucher zählte die Arbeitsschutz-Ausstellung Dasa in Dorstfeld im Januar und Februar. Neben der Dauerausstellung lockte die Sonderschau „Fertig? Los!“ zur Geschichte von Sport und Technik mit spannenden Mitmach-Stationen und zahlreichen historischen Objekten.

Die Dasa in Dorstfeld ist eines der größten technischen Museen in Deutschland.

Die Dasa in Dorstfeld ist eines der größten technischen Museen in Deutschland. © Dieter Menne (A)

Doch dann kam im März der erste Corona-Lockdown. Und selbst nach der Wiedereröffnung im Mai waren die Besuchsmöglichkeiten eingeschränkt. „An den Tagen, an denen die Türen offen waren, tummelten sich aufgrund der strengen Abstands- und Hygienemaßnahmen noch nicht einmal halb so viele Menschen auf der Riesenfläche von 13.000 Quadratmetern wie in den Jahren zuvor“, heißt es in der Bilanz des Museums.

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Im November folgte dann der zweite Lockdown, dessen Ende noch nicht absehbar ist. Insgesamt hatte die Arbeitswelt-Ausstellung wegen der verordneten Corona-Schließung im Jahr 2020 114 Tage weniger geöffnet als üblich.

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Und das schlägt sich deutlich in der Besucherzahl nieder. Die Dasa, die sonst mit rund 200.000 Gästen das besucherstärkste Museum in Dortmund ist, sackte in der Jahresbilanz 2020 auf knappe 60.000 Gäste ab. „Das Jahr verhagelt jede Statistik“, heißt es zur Erklärung. Im Corona-Jahr 2020 seien die üblichen Meldungen in Sachen Besucherzahlen nicht wirklich vergleichbar.

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Die Dasa ist damit natürlich nicht allein. In gleichem Maße getroffen sind auch die städtischen Museen, das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern und das Deutsche Fußballmuseum. Beim Fußballmuseum, das pro Jahr ebenfalls knapp 200.000 Besucher verzeichnet, wollte man zuletzt noch keine Zahlen für 2020 nennen. Der Einbruch dürfte aber ähnlich groß sein wie bei der Dasa.

Fußballmuseum wird für Stadt teuer

Bereits absehbar sind die finanziellen Folgen im Fußballmuseum: Allein die Erlöse aus Ticketverkäufen sollen von rund 1,7 Millionen auf etwa 600.000 Euro zurückgegangen sein. Insgesamt wird für 2020 mit einem Defizit von 2,3 Millionen Euro gerechnet. Den Großteil davon muss nach einer umstrittenen Vereinbarung mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) die Stadt Dortmund tragen.

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Das Besucher- und damit verbundene Einnahmen-Minus bei der Dasa, wo man 2020 über viele Wochen auch auf Eintritt verzichtete, betrifft die Stadt dagegen nicht: Die Dasa wird als Anhängsel der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin vom Bund finanziert. Träger des Industriemuseums Zeche Zollern ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

Und die Besucherrückgänge in den städtischen Museen hinterlassen ebenfalls kaum finanzielle Folgen. Denn außer für Sonderausstellungen ist der Eintritt dort ohnehin frei. Am Ende könnte man wegen geringerer Personalkosten hier sogar Geld sparen.

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