Corona-Schäden im Fußballmuseum: Stadt muss 2020 noch mehr Geld zuschießen

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Corona-Schäden im Fußballmuseum: Stadt muss 2020 noch mehr Geld zuschießen

rnVerluste im Fußballmuseum

Es hatte sich angedeutet: Das Deutsche Fußballmuseum steuert coronabedingt auf ein hohes Minus zu. Die Stadt, hälftig am Museum beteiligt, muss für die Verluste tief in die Tasche greifen.

Dortmund

, 29.12.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bislang kam das Deutsche Fußballmuseum auf eine Marge von rund 200.000 Besuchern pro Jahr. Wie viele Fußballbegeisterte sich das Haus im Coronajahr 2020 angesehen haben, möchte man aufseiten des Museums derzeit nicht verraten. Dabei liegt auf der Hand, dass es erheblich weniger sind als 2019. Wie andere Kultur- und Freizeiteinrichtungen musste sich auch das Fußballmuseum den Lockdowns fügen und wochenlang geschlossen bleiben – wie aktuell auch.

Da das Haus am Königswall extrem abhängig ist von Eintrittsgeldern sowie von Einnahmen aus Merchandising und Sponsoring, klafft nun corona-bedingt eine deutliche Lücke im Etat. Im Museum rechnet man damit, dass die Einnahmen um rund 42 Prozent sinken, von 4,8 Millionen Euro auf 2,76 Millionen Euro. Allein die Erlöse aus den Ticketverkäufen sind von rund 1,7 Millionen Euro auf rund 600.000 Euro zurückgegangen.

Minus von 2,3 Millionen Euro

Bereits im September/Oktober hatte das Museum eine Prognose erstellt, die auch der Politik vorgelegt wurde. Nach aktuellem Stand der Dinge zeigt sich: Die Prognose trifft zu. Das Fußballmuseum wird 2020 aller Voraussicht nach mit 2,3 Millionen Euro Defizit abschließen.

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Folge: Der Verlustausgleich, den die Stadt zu tragen hat, erreicht einen bisherigen Höchststand von 2,05 Millionen Euro. Die 900.000 Euro, die bereits vorsorglich im Haushalt stehen, reichen bei Weitem nicht. So musste der Rat der Stadt in seiner letzten Sitzung im Dezember 2020 den Weg für weitere gut 1,15 Millionen Euro aus der Stadtkasse frei machen, die nun obendrauf kommen.

Auch 2019 gab's Verluste

Denn nach wie vor gelten die umstrittenen Regeln des Konsortialvertrages: Obwohl DFB und Stadt als Gesellschafter zu je 50 Prozent am Museum beteiligt sind, bleibt der Verlustausgleich des DFB auf höchstens 250.000 Euro gedeckelt. Das Museum hat zwar auf mehreren Wegen Corona-Finanzhilfen beantragt, die den Zuschuss der Stadt noch verringern könnten. Ob sie fließen, ist derzeit aber offen.

Damit wird 2020 das zweite volle Geschäftsjahr, in dem das Haus seit seiner Eröffnung 2015 ein Minus schreibt - was im Wesentlichen wohl auf die Pandemie zurückzuführen ist.

Allerdings hat das Haus bereits 2019 ein rund 856.000 Euro großes Defizit geschrieben, zu dem die Stadt 600 000 Euro als Ausgleich beisteuern musste. „Wir befinden uns in Gesprächen mit dem DFB, wie wir aus der Situation wieder herauskommen“, sagte Kämmerer Jörg Stüdemann auf Anfrage. Details wollte er aktuell noch nicht nennen.

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