Wilhelm Frosting zeigt in den Räumen seiner Galerie die neuen Corona-Aquarelle. Aber auch Bilder der vergangenen Jahrzehnte sind zu bestaunen.

Wilhelm Frosting zeigt in den Räumen seiner Galerie die neuen Corona-Aquarelle. Aber auch Bilder der vergangenen Jahrzehnte sind zu bestaunen. © Klara Loser

Wilhelm Frosting: Bunte Blüten des „deutschen Monet“ sollen Hoffnung schenken

rnKunst-Galerie

Der Künstler Wilhelm Frosting präsentiert in seinem Dortmunder Atelier die neuesten Werke. Diese sollen Lebensfreude in unruhigen Zeiten vermitteln – und Besucher in die Galerie locken.

Berghofen

, 12.06.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

An der Ecke Wittbräucker Straße und Berghofer Straße in Dortmund-Berghofen leuchten die bunten Fenster der Galerie von Wilhelm Frosting (87). Sie zeigen seine neusten Werke: die Corona-Aquarelle. Inspiriert vom Garten seiner Frau Maike, blühen roter Mohn und bunte Blumen auf.

Der Gedanke: Ein wenig Optimismus und Lebensfreude in eine Welt geben, in der gerade so viel Schreckliches passiert. Oder wie der Künstler seine Intention beschreibt: „Nichts bleibt, wie es ist. Alles geht zum Glück immer weiter, und irgendwann kommen auch wieder bessere Zeiten.“

Hoffnung und Lebensfreude verbreiten

Wenn er von diesen Bildern spricht, scheint es ihm besonders wichtig zu sein, dass sie Hoffnung und Freude geben. Natürlich spiele es immer auch eine Rolle, die Menschen mit der Kunst anzusprechen, erklärt Wilhelm Frosting. Er sei sich nicht sicher, ob diese Intention hier besonders stark sei. Doch bereits in der Ausstrahlung der Bilder merkt man, dass diese einen ganz speziellen Charakter der Lebensfreude verkörpern.

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In den verwinkelten Räumen der Galerie sind jedoch nicht nur die aktuellen Corona-Aquarelle zu bestaunen, sondern auch Werke des gesamten Schaffens des Dortmunder Künstlers. Von den kargen und doch warmen Landschaften des hohen Nordens in Norwegen, über schemenhafte und doch detaillierte Akte, bis hin zu den Seerosen, die ihm den Beinamen des „deutschen Monet“ bescherten.

Mit seinen Bildern erlangte Wilhelm Frosting internationale Bekanntheit: Er stellte unter anderem in London, Paris, New York, Rom und auch in Indien und Japan aus. Seine Arbeitsreisen führten ihn am liebsten in den Norden, viel nach Skandinavien. Zuhause, im Garten seiner Frau, gefällt es ihm dennoch am besten.

Sorge um schwindendes Interesse an Kunst

So gerne Wilhelm Frosting von seiner Kunst erzählt, so besorgt ist der 87-jährige über das sinkende Kunst-Interesse der letzten Jahre. Durch die Corona-Pandemie seien die Besucherzahlen der Galerie deutlich zurückgegangen.

Das gehe nicht nur ihm so: Auch befreundete Galeristen und Künstler berichteten von einem schwindenden Interesse an der Kunst. Trotzdem hat er noch ein festes Ziel vor Augen: 116 möchte er werden. Denn an seinem 80. Geburtstag rechnete er gemeinsam mit seiner Frau Maike am Frühstückstisch aus, dass es so lange dauern werde, bis er noch 2.000 Werke beendet habe.

Das Ehepaar freut sich immer über Besuch in der Galerie und erzählt gerne von den Werken, am liebsten mit telefonischer Voranmeldung unter Tel. (0231) 48 54 86. Wilhelm Frosting gibt zudem gerne an Interessierte Hilfestellungen zum Malen in Telefongesprächen weiter.

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