Wie die Umbau-Pläne von RWE Dortmund betreffen

Essener Stromkonzern

RWE will sich zweiteilen - wenn der Aufsichtrat zustimmt. Die RWE AG soll sich künftig auf die konventionelle Stromerzeugung konzentrieren, die Bereiche Ökostrom, Netze und Vertrieb sollen in eine neue Gesellschaft ausgegliedert werden. Die Pläne betreffen auch Dortmund - hier arbeiten 2000 RWE-Leute.

DORTMUND

, 02.12.2015, 19:26 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das RWE-Logo an der Zentrale der RWE Vertrieb AG am Freistuhl.

Das RWE-Logo an der Zentrale der RWE Vertrieb AG am Freistuhl.

Am Dienstag (1. Dezember) wurden die Pläne von RWE bekannt, den Konzern radikal umzubauen. Der Vorstand will erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb in einer neuen Tochter bündeln. Am Mittwoch betonte eine RWE-Sprecherin noch einmal, dass die Pläne unter Vorbehalt der Entscheidung des Aufsichtsrates stehen. Der tagt am 11. Dezember.

Die noch namenlose Tochter, wohl mit Sitz in Essen, würde rechtlich eine Europäische Gesellschaft (SE) werden, sagte die Sprecherin. Die RWE AG will sich auf die konventionelle Stromerzeugung (Gas, Kohle, Atomenergie) und den Energiehandel konzentrieren.

Dortmund ist doch an RWE beteiligt - was bedeuten mit Blick darauf die Pläne?

Die Dortmunder Stadtwerke (DSW 21) halten 23,6 Millionen RWE-Aktien. Diese waren einmal über zwei Milliarden Euro wert. Mittwoch waren sie – beim Börsenkurs um 12,50 Euro je Aktie – rund 295 Millionen Euro wert. DSW-Sprecher Wolfgang Herbrand kommentierte die RWE-Pläne nicht.

Knapp äußerte sich die Vereinigung der kommunalen RWE-Aktionäre Westfalen (VkA). Sie und ein Partner-Verband vertreten die kommunalen RWE-Aktionäre, die 25 Prozent der Anteile halten. Man könne den RWE-Vorschlag wegen fehlender Informationen "momentan nicht grundlegend bewerten", so die VkA. Angesichts der Entwicklungen auf dem Energiemarkt "muss RWE handeln". Eine Zweiteilung könne aber nicht alle Probleme lösen. Offen ist, wie die RWE AG, auf deren Dividende die kommunalen Aktionäre bauen, künftig mit den konventionellen Kraftwerken Geld verdient.

Welche RWE-Gesellschaften gibt es in Dortmund - sind Arbeitsplätze gefährdet?

In Dortmund ist die Zentrale der RWE Vertrieb AG mit 2000 Mitarbeitern – 600 davon in Dortmund. Auch die 100-prozentige RWE-Tochter Westnetz beschäftigt knapp 600 Leute. Zudem arbeiten in Dortmund Mitarbeiter von 

  • RWE GBS (interne Services, 300),
  • RWE Effizienz (150)
  • und RWE EDL (Energiedienstleistungen, 200).
  • Summiert mit einzelnen Mitarbeitern anderer Gesellschaften arbeiten in Dortmund 2000 RWE-Leute, Auszubildende eingerechnet.

RWE Vertrieb und RWE Effizienz würden bei Umsetzung der Pläne in die neue SE überführt, sagte eine RWE-Sprecherin. In welcher Rechtsform, sei noch völlig offen. Westnetz würde an die neue Gesellschaft angegliedert, bliebe aber rechtlich eigenständig. Durch die neue Gesellschaft solle es "keine Standortschließungen geben".

Möglich ist es, dass in Dortmund künftig weniger RWE-Leute arbeiten. Ob – und wenn ja, wie viele – Mitarbeiter aus Dortmund zum voraussichtlichen Sitz der neuen Gesellschaft nach Essen wechseln würden, müsste noch geklärt werden, sagte die Sprecherin.  

Wenn RWE sich zweiteilt - wie betrifft das RWE-Beteiligungen?

RWE ist in Dortmund etwa am städtischen Energieversorger DEW 21 (mit 39,9 Prozent) und am Netzbetreiber Amprion (25,1 Prozent) beteiligt. Was die RWE-Pläne, so sie denn umgesetzt werden, für DEW bedeuten, "können wir im Moment noch nicht absehen", sagte auf Anfrage Sprecherin Martina Sprotte.

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