Westfalenhütte bekommt zweiten großen Logistikpark
Internationaler Vermarkter
Dortmund ist als Logistikstandort weiter gefragt. Die DSW21-Tochter Dortmund Logistik hat jetzt den zweiten Bauabschnitt der früheren Sinteranlage auf der Westfalenhütte komplett verkauft - an den internationalen Logistikpark-Betreiber Prologis. Und der hat Großes vor.

Im Zentrum des früheren Areals der Sinteranlage liegt der jetzt an die Firma Prologis verkaufte zweite Bauabschnitt des Logistikparks. Links davon ist der an der schwarzbraunen Färbung zu erkennende erste Bauabschnitt zu sehen, wo das neue Rewe-Zentrallager entstehen soll. Unten links sind noch bestehende Anlagen von Thyssen-Krupp-Stahl auf dem Gelände der Westfalenhütte zu erkennen, oben links die Logistikfläche Feineisenstraße. Foto: Blossey © Hans Blossey
Noch ist das Areal zwischen den Bahnstrecken im Nordosten der Westfalenhütte eine gewaltige Wüstenlandschaft. 58 Hektar groß – fast so groß wie der Westfalenpark – ist das Gelände der frühen Sinternanlage, in der einst das Erz für die Hochöfen der Westfalenhütte für die Verhüttung aufbereitet wurde. Seit mehr als 15 Jahren liegt das Gelände brach.
Ende 2014 wurde es von der Projektgesellschaft Dortmund Logistik GmbH übernommen, einer gemeinsamen Tochter von DSW21 und dem Weseler Unternehmen Tre-Co Trapp Real Estate.
Jetzt karren Tag für Tag mehr als 100 Schwerlaster neuen Boden heran, um den das Areal aufzubereiten. Denn hier sollen bald auf 34 Hektar große Lagerhallen stehen. Knapp die Hälfte davon werden ab Frühjahr 2018 zum Standort für das neue Rewe-Zentrallager in Dortmund. Das ist der erste Bauabschnitt mit 16 Hektar Fläche, so groß wie 20 Fußballfelder.
Prologis ist einer der weltweiten Marktführer in der Branche
Der zweite, gleich große Bauabschnitt, der sich nordöstlich anschließt, ist nun auch vermarktet. Dortmund Logistik verkündete am Montag den Verkauf an den weltweit tätigen Entwickler von Logistik-Immobilien Prologis, der weltweit zu den Marktführern der Branche gehört. Prologis will drei große Immobilien mit zusammen 90.000 Quadratmeter Nutzfläche auf das Areal setzen, die dann an Logistik- oder Handelsunternehmen vermietet werden.
Wie das funktioniert, ist weiter südlich bereits zu sehen. Dort hat die Hamburger Firma Garbe ihren 45 Hektar großen Logistikpark inzwischen komplett vermarktet. Mit Mietern wie Amazon, Schenker und Decathlon sind in riesigen Hallen inzwischen gut 4000 Arbeitsplätze entstanden. Einen ähnlichen Vermarktungserfolg erhoffen sich auch die Vertreter von Prologis. Der Logistikmarkt im Ruhrgebiet habe zuletzt deutschlandsweit das stärkste Wachstum gehabt, stellt Philipp Feige, Markt-Experte bei Prologis (offiziell heißt das: „Market Officer Germany“) fest.
„Lang ersehnter Standort“
Die Besonderheit für das internationale Unternehmen, das im Ruhrgebiet auch schon Logistikparks in Hamm, Unna und Herten unterhält, ist, dass es hier große zusammenhängende Flächen anbieten kann. Für sein Unternehmen sei Dortmund „ein lang ersehnter Standort“, berichtete Prologis-Deutschland-Chef („Country Manager“) Alexander Heubes – sehr zur Freude von Oberbürgermeister Ullrich Sierau.
Für den OB ist das Interesse des international aktiven Unternehmens ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte des Logistikstandorts Dortmunds, das mit der Ansiedlung des Ikea-Zentrallagers in Ellinghausen begonnen hat und noch lange nicht am Ende ist. Auch, wenn die großen Flächen langsam knapp werden.
Herrichtung des Prologis-Logistikparks bis 2020
Immerhin: Bis zur Besiedlung des zweiten Bauabschnitts auf der Sinteranlage werden noch ein paar Jahre vergehen. Bis 2020 wird die Hügellandschaft noch hergerichtet und eingeebnet. Ab Mitte nächsten Jahres sollen dazu rund 3000 Tonnen Bodenmaterial pro Tag herangekarrt werden. 4,8 Millionen Tonnen Baumasse werden auf dem Gesamtareal insgesamt verbaut, berichteten die Dortmund-Logistik-Geschäftsführer Silke Seidel und Max Trapp. Mit der Herrichtung leiste der Mutterkonzern DSW21 wie schon beim Phoenix-See und beim Hohenbu-schei-Areal einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel, stellte DSW-Chef Guntram Pehlke stolz fest.