Maßnahmenpaket gegen schlechte Luft kommt bis Juli
Nach Klagen gegen Stickstoffdioxd-Belastung
Bis Mitte Juli wollen die Stadt Dortmund und die Bezirksregierung ein neues Maßnahmenpaket gegen die Stickstoffdioxd-Belastung in der Luft vorstellen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen dem Verwaltungsvorstand und den Spitzen der Bezirksregierung am Dienstag im Rathaus. Der Druck ist groß.

Vor allem an der B1 sind Maßnahmen gegen die erhöhte Belastung mit Stickstoffdioxid gefragt. © Schaper
Aktuell schafft eine Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen die Stadt Dortmund und andere Kommunen wegen erhöhte Stickstoffdioxid-Werte Handlungsdruck. Der Luftreinhalteplan für das östliche Ruhrgebiet, der für Dortmund, Bochum und Herne gilt, soll deshalb überarbeitet werden. Ziel sei, generelle Diesel-Fahrverbote zu vermeiden, erklärte der Arnsberger Regierungspräsident Hans-Josef Vogel.
Oberbürgermeister Ullrich Sierau kündigte dafür ein „komplexeres Paket“ an, das in den nächsten Wochen und Monaten mit den Experten der Bezirksregierung beraten werden soll. Die Städte werden dazu die nötigen Grundlagen liefern.
Daten rund um die Luftbelastung und Voruntersuchungen zur Auswirkungen möglicher Arbeiten gibt es reichlich. „Die Stadt Dortmund ist da ganz weit vorne“, stellte Bernd Müller als Umweltdezernent der Bezirksregierung Arnsberg fest.
Lkw-Verkehr auf B1 ist Thema
Ein Thema im Maßnahmenpaket wird auch ein mögliches ganztägiges Durchfahrtsverbot für Lkw auf der Bundesstraße1 im Bereich der Dortmunder Innenstadt sein. Dort wird an gleich zwei Messpunkte der von der EU tolerierte Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid schon seit Jahren überschritten.
Ein Anwohner hat deshalb Klage gegen die Stadt eingereicht, um den Lkw-Durchfahrtsverkehr vor seinem Haus nicht nur nachts, sondern den ganzen Tag über zu verbannen – in der Hoffnung, dass die durch Dieselmotoren verursachte Belastung mit Stickstoffdioxid dann sinkt.
Das geforderte Durchfahrtsverbot war ursprünglich auch von der Dortmunder Verwaltung befürwortet worden, vom Rat aber mit Hinweis auf die dann steigende Belastung in den Außenstadtbezirken durch die Umleitung der Lkw über den Autobahnring abgelehnt worden. Nun soll sich der Rat in seiner Sitzung am 12. Juli mit den neuen Vorschlägen von Verwaltung und Bezirksregierung beschäftigen.