Der Revierpark Wischlingen bekommt eine Frischzellenkur
Neue Pläne für den Revierpark Wischlingen
Der Revierpark Wischlingen bekommt eine Frischzellenkur. Für rund 6 Millionen Euro will der Regionalverband Ruhr den Park aufwerten. Am Mittwoch wurden erste Planungen vorgestellt.

Projektleiterin Birgit Diermann vom Regionalverband Ruhr (RVR) stellte im Haus Wischlingen erste Pläne zur Umgestaltung des Revierparks vor. © Stephan Schütze
Es ist genau 40 Jahre her, dass erste Teilbereiche des Revierparks Wischlingen eröffnet wurden. Doch der Park, der 1978 hochmodern daherkam, ist inzwischen in die Jahre gekommen. Denn während Sauna und Solebad immer wieder modernisiert und den Wünschen der Besucher angepasst wurden, behielt der Park in weiten Teilen den Charme der 1970er Jahre. Das soll sich nun ändern.
In den vergangenen Monaten hat der Regionalverband Ruhr (RVR) in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt Dortmund und Umweltverbänden ein erstes Konzept erstellt.
Umbau in zwei Schritten
Ziel ist es, den Revierpark ökologisch aufzuwerten sowie barrierefrei und nachhaltig zu gestalten. „Das geschieht in zwei Schritten“, berichtete am Mittwochabend RVR-Projektleiterin Birgit Diermann auf einer Informationsveranstaltung, die passenderweise im Festzelt des Haus Wischlingen stattfand.

Der Eingangsbereich des Revierparks, heute eher unscheinbar, glänzt nach der Umgestaltung mit einem großen Info-Treffpunkt. © Stephan Schütze
Denn wenn das Land die für diese beiden Schritte nötigen Fördergelder genehmigt, ist der beliebte Park spätestens 2022 nicht mehr wieder zu erkennen. Das wurde deutlich, als Birgit Diermann erste Planungen umriss.
Rasen raus, Wiese rein
Demnach sollen zunächst einmal Flächen entsiegelt werden und eine ökologische Aufwertung erfolgen. Konkret heißt das zum Beispiel, dass in einigen Bereichen des Parks Rasenflächen weichen und dafür Wildwiesen oder Blüteninseln angelegt werden.
An anderen Stellen gibt es noch plattierte Bereiche, die früher als Spielflächen genutzt wurden. Dort sollen Betonplatten oder Asphalt entfernt und die Flächen naturnah hergerichtet werden.

Ein breiter, gut beleuchteter und von Bäumen umstandener Fußweg, so die Planung, führt künftig in den Revierpark. © Pläne RVR
Auch die Waldflächen stehen im Fokus des ersten Umgestaltungsabschnitts. „Wir haben dort auch Bäume, die absolut nicht heimisch sind. Die sollen durch heimische Arten ersetzt werden“, so Diermann. Auch fehlt es im Revierpark an einem Waldsaum, der normalerweise aus Büschen und Stauden besteht. Ein solcher Saum soll an den entsprechenden Stellen des Parks gepflanzt werden.
Sind diese Arbeiten erledigt, sollen der Parkplatz und der Eingangsbereich des Revierparks umgestaltet werden. Dazu, so der Plan, will der RVR den gesamten Parkplatz entsiegeln und einen breiten Fußweg anlegen. „Heute fühlt man sich als Fußgänger oder Radfahrer verloren, wenn man in den Park will“, so Birgit Diermann. „Künftig werden wir einen Weg haben mit Alleebäumen und einer modernen Beleuchtung.“
Intelligente Beleuchtung im gesamten Park
Auch der gesamte Park soll eine neue Beleuchtung erhalten. Moderne LED-Lampen sparen nicht nur Strom, sie können auch intelligent gesteuert und mit Bewegungsmeldern ausgestattet werden. Mit dem Parkplatz wird außerdem der Eingangsbereich umgestaltet. Dort sowie im gesamten Revierpark sollen Hinweistafeln angebracht werden, die den Besuchern als Orientierungshilfe dienen.

Dieses Mühlespielfeld gehört noch zu den übrig gebliebenen Freizeitangeboten der 70er. Benutzt wird es schon lange nicht mehr. Flächen wie diese sollen deshalb im Zuge der Umgestaltung entsiegelt und naturnah umgestaltet werden. © Stephan Schütze
Darüber hinaus sollen künftig auch digitale Angebote installiert werden, die es den Besuchern erlauben, Hinweise und Informationen per App auf ihre Smartphones zu holen.
Grünes Klassenzimmer für Schüler
Doch das ist längst nicht alles. Im Zuge der Umgestaltung plant der RVR auch, einen Naturlehrpfad, „Naturloop“ genannt, anzulegen, der durch die gesamte Anlage führt. „Außerdem wollen wir eine Aussichtsplattform am See anlegen, von der aus man die Hallerey beobachten kann. Sie soll so gebaut werden, dass sie auch ganze Schulklassen für Unterrichtsstunden in der Natur nutzen können. „Damit ein solcher Unterricht noch besser klappt, bekommt der Revierpark künftig außerdem noch ein „Grünes Klassenzimmer“.

Am Computer wurde das „Grüne Klassenzimmer“ schon einmal in den Revierpark gestellt. © Stephan Schütze
Barrierefreiheit auf allen Wegen und Ruhebereiche
Für alle Besucherinnen und Besucher sollen neue Aufenthaltsbereiche geschaffen werden. Moderne Bänke und Ruhebereiche sind ebenso geplant wie Barrierefreiheit auf allen Wegen. Ausgewaschene und holprige Pfade, die für jeden Menschen mit Rollstuhl oder Gehhilfe eine Zumutung sind, sollen dann der Vergangenheit angehören.
Der Leiter des Revierparks Axel Kruse begrüßt die Pläne des RVR, beenden sie für den Park-Chef doch ein großes Dilemma. „Steigende Kosten in den vergangenen Jahren bei gleichbleibenden Fördermitteln für unseren Park haben zwangsläufig dazu geführt, dass das Geld für Pflege und ökologische Aufwertung immer weniger vorhanden war“, so Kruse.
Park soll keine Großbaustelle werden
Mit den Fördergeldern des Landes ändert sich das nun. Kruse betonte auch, dass sich trotz aller geplanter Maßnahmen ein Besuch des Parks auch während der Umgestaltung lohnt. „Wir werden behutsam Schritt für Schritt vorgehen. Der Park wird ab nächsten Sommer nicht zu einer Großbaustelle“, verspricht Kruse.