Video: Zu Besuch bei Dortmunds ungewöhnlichstem Kaufhaus

Zehn Jahre Sozialkaufhaus

Als vor zehn Jahren deutsche Großunternehmen tausende von Mitarbeitern entließen, Karstadt über 70 Filialen schließen musste, entstand in Dortmund ein neues Kaufhaus: das Sozialkaufhaus des Diakonischen Werks an der Münsterstraße in der Nordstadt. Zum Geburtstag haben wir das ungewöhnlichste Kaufhaus der Stadt besucht

DORTMUND

, 12.09.2015, 03:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Fast 40.000 Deutsche verloren 2005 ihren Job oder mussten um ihren Arbeitsplatz fürchten. Fast 50.000 waren in Dortmund ohne Arbeit – das Fundament für das Sozialkaufhaus war geschaffen, denn der Arbeitslosigkeit folgte häufig die Armut. Neben sozialen Dienstleistern wie der Suppenküche oder der Dortmunder Tafel fehlte ein Einkaufs-Angebot. Menschen, die einst in Lohn und Brot standen, mussten auch billig einkaufen können.

Seitdem verkauft das Diakonische Werk der evangelischen Kirche nicht nur gebrauchte Textilien, Möbel, Elektroartikel, Schallplatten oder Geschirr – seitdem qualifiziert es auch die Kaufhaus-Beschäftigten, damit sie auf dem ersten Arbeitsmarkt wieder Fuß fassen. „Die Arbeit bringt die Kollegen nach vorne. Sie macht selbstbewusster und gibt Mut“, berichtet Fachanleiterin Cornelia Giesa über die Arbeit im Lager, in der Beratung und hinter der Kasse. Kaufhausleiter Björn Kastilan über das Ziel: „Wir geben Langzeitarbeitslosen wieder eine Chance.“

Gut sortiert, übersichtlich und sehr sauber

Sozial ist das Kaufhaus, weil es gute gebrauchte Waren günstig verkauft. „Der letzte Ramsch ist das definitiv nicht“, sagt Björn Kastilan über die Angebote. Das Hinterhof-Kaufhaus an der Münsterstraße ist gut sortiert, übersichtlich gestaltet und sehr sauber. Der Umgangston ist mehr als kundenfreundlich. Denn die Berater wissen, dass ihre Kunden wenig Geld, aber viele Sorgen haben.

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