Verkehrschaos bei BVB-Spielen ärgert Autofahrer
Straße Im Rabenloh
Wenn der BVB ein Heimspiel hat, dann stehen Autofahrer auf der Straße Im Rabenloh regelmäßig im Stau. Um die Situation zu entschärfen, hat die Stadt im vergangenen Sommer für 440.000 Euro neue Fahrspuren gebaut. Das Verkehrschaos ist trotzdem geblieben. Wir erklären die Gründe.

Vor BVB-Spielen staut es sich auf der Straße Im Rabenloh extrem.
Was ist das Problem auf der Straße Im Rabenloh?
Seit Beginn der Saison gibt es immer mehr Autofahrer, die bei der Anreise trotz fehlender Parkberechtigung bis zur gesperrten Strobelallee vorfahren und dort umständlich wieder drehen müssen – zum Ärger von all denen, die tatsächlich auf den Parkplätzen direkt am Stadion parken können.
Wer darf denn direkt am Stadion parken?
Es gibt den Parkplatz Luftbad hinter der Westtribüne des Stadion. Hier parken vor allem Stadiongäste, die eine VIP-Karte haben. Zudem gibt es noch ein paar wenige Parkplätze beim Tennis-Club Eintracht, hinter dem alten BVB-Trainingsgelände. Dort hat zum Beispiel BVB-Fan Axel Schäfer einen Dauerparkausweis für die Heimspiele der Borussia erworben.
Schäfer lebt in Düsseldorf und hat seit Jahren eine Dauerkarte. Um zum TSC-Parkplatz zu kommen, muss er von der B 1-Abfahrt aus Essen kommend auf die Straße Im Rabenloh fahren. Das habe immer relativ reibungslos geklappt – bis Saisonbeginn. Seither müsse er mindestens 40 Minuten Zeit für 500 Meter Strecke einplanen. „Es ist“, sagt Schäfer, „eine Katastrophe“.
Warum fahren so viele Autofahrer ohne Parkberechtigung bis zur Strobelallee?
Vor der Erweiterung der Straße Im Rabenloh hat das für die Verkehrslenkung zuständige Tiefbauamt Vorkontrollen durchgeführt: Auf Höhe der Parkplätze A 1 und A 8 haben die Mitarbeiter Autofahrer nach ihren Parkberechtigungen gefragt. Wer keine hatte, die zur Weiterfahrt Richtung Strobelallee berechtigt, konnte direkt dort drehen oder auf einen der Parkplätze fahren.
Mittlerweile gibt es aber eine große Anzahl von Autofahrern, die, weil sie nicht länger aufgehalten werden, auf der Geradeausspur Richtung Strobelallee fahren. Erst an der Einfahrtsrampe des Parkplatzes Luftbad, auf dem vornehmlich VIP-Gäste parken, bekommen sie den Hinweis, dass sie dort nicht parken können, und müssen dann umständlich wenden. Es seien vor allem auswärtige Fans, die sich nicht so gut auskennen und aus Unwissen bis unmittelbar ans Stadion heranfahren, sagt Axel Schäfer.
Und warum macht die Stadt die Vorkontrollen nicht mehr?
Diese seien seit dem Umbau nicht mehr möglich, teilt Stadtsprecher Michael Meinders mit - „da kein gesicherter Aufstellraum für die Mitarbeiter zur Verfügung steht.“ Die standen zuvor auf einer Sperrfläche an der Ecke Rabenloh/B1-Ausfahrt.
Hat die Stadt vor, das Problem anderweitig zu lösen?
Dass es bei so vielen Besuchern – vor allem, wenn gleichzeitig Veranstaltungen in den Westfalenhallen sind – zu Verzögerungen komme, sei normal, sagt Meinders. Die Verkehrsregelung sei gut aufgestellt. Dennoch reagiert die Stadt: Bis zum nächsten Heimspiel soll eine provisorische Beschilderung am Rabenloh und auf der Abfahrt von der B1 auf die eingeschränkte Parkplatznutzung hinweisen, so Meinders.
Was sagt der BVB dazu?
Dem BVB ist das Problem bekannt. „Auch uns missfällt die jüngste Entwicklung deutlich“, sagt Christian Hockenjos, Organisations-Chef. „Auch wird die Strecke zuletzt vermehrt dazu genutzt, Personen vorzufahren und an der Stelle aussteigen zu lassen.“ Möglich sei dies durch die zuletzt nicht mehr vorhandenen Vorkontrollen geworden. Der BVB wolle, auch wenn Tiefbauamt und Polizei für die Verkehrsregelung zuständig seien, nicht nur zuschauen und habe die Situation bei der Stadt thematisiert.
Der BVB hat zudem Gespräche mit professionellen Verkehrsplanern aufgenommen. Hockenjos: „Wir hoffen, ein schlüssiges Konzept erstellt zu bekommen, das organisatorische und bauliche Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigt.“ Eine Realisierung müsse dann mit der Stadt abgesprochen werden, mit der der BVB in engem Austausch stehe.
Und was ist mit der Abreise nach den BVB-Spielen?
Auch die, findet Axel Schäfer, dauert viel zu lange. Zuletzt hatte es auch von anderen BVB-Fans Kritik gegeben. Um den Verkehr bei der Anreise auf der Straße Im Rabenloh zu entlasten, wurde nämlich das Kassiersystem umgestellt: Auf den mit A betitelten Parkplätzen zahlen Autofahrer – mittlerweile 7 Euro – nicht mehr vor sondern nach dem Spiel. Das führe aber bei der Abreise zu erheblichen Staus, kritisierten Autofahrer. Die Stadt wies das zurück.
Nach Spielende werde der Abreiseverkehr über Fernsehkameras intensiv beobachtet, sagt Stadtsprecher Michael Meinders. Die Straße Rabenloh sei zunächst ohnehin gesperrt, die Dauer richte sich nach den Fußgängerströmen. Denn die Straße Rabenloh nutzen auch viele, viele Fans, um nach Hause oder ihrem Parkplatz zu gehen oder den Busshuttle zum Uni-Gelände zu erwischen.