Krieg in der Ukraine

Dortmunder Bahnhofsmission: Die ersten Geflüchteten sind schon unterwegs

Wenn in Dortmund Geflüchtete aus der Ukraine ankommen, wird die Bahnhofsmission einer der ersten Anlaufpunkte sein. Auf diese Aufgabe bereitet man sich dort schon vor - und bittet um Spenden.

Dortmund

, 01.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Dortmunder Bahnhofsmission bei der Wiedereröffnung 2020. (Archivbild) © Stephan Schütze

Die EU-Kommission rechnet mit rund sieben Millionen Vertriebenen im Zuge des Krieges in der Ukraine. Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) hat angekündigt, dass die Stadt Dortmund sich für die Aufnahme von Menschen aus dem Kriegsgebiet vorbereitet. Auch die Deutsche Bahn hat bereits gemeldet, dass ukrainische Geflüchtete kostenlos bis nach Berlin fahren können.

„Die Menschen sind schon unterwegs“

Für Geflüchtete, die mit einem Zug in Dortmund ankommen, könnte die Bahnhofsmission die erste Anlaufstelle sein. Swetlana Berg, Leiterin der Dortmunder Bahnhofsmission, sagt: „Wir bereiten uns aktuell darauf vor, die Menschen in Empfang zu nehmen.“ Sie glaubt, dass viele Ukrainerinnen und Ukrainer ihren Weg nach Dortmund suchen werden.

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Wann die ersten Geflüchteten in der Stadt ankommen, kann sie allerdings nur schätzen. „Die Menschen sind schon unterwegs und müssen bei ihrer Ankunft noch vom Bund verteilt werden“, sagt Swetlana Berg. Deshalb rechnet die Leiter der Bahnhofsmission damit, dass „in den nächsten Tagen“ die ersten Menschen eintreffen werden.

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Damit alles bereit steht, hat Berg bereits Vorbereitungen getroffen: „Ich habe an die Mitarbeiter geschrieben, dass wir unsere Öffnungszeiten anpassen werden und auch Nachtschichten eingelegt werden müssen. Wir werden das so machen, wie wir es auch 2015 gemacht haben - oder in der Kältewelle im letzten Jahr.“

Dortmunder können Spenden bei der Bahnhofsmission abgeben

Um schnell auf die Bedürfnisse der Geflüchteten reagieren zu können, ruft die Bahnhofsmission die Dortmunder zum Spenden auf: Besonders haltbare Lebensmittel seien jetzt wichtig, sagt Berg, beispielsweise 5-Minuten-Terrinen: „Damit die Menschen schnell eine warme Mahlzeit bei ihrer Ankunft bekommen.“

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Außerdem brauche man Trinkwasser in Flaschen, Kaffeepulver und Kekse oder Süßigkeiten, denn es könnten viele Mütter mit ihren Kindern kommen, die ein wenig aufgeheitert werden müssen.

Nach ihrer Ankunft werde man die ukrainischen Flüchtlinge auch zu den Unterkünften der Stadt begleiten: „In so einer Situation kann man nicht sagen ‚Nimm diesen oder jenen Bus und steig dort oder hier aus'. Wir müssen die Menschen schon begleiten“, so Berg. Außerdem gebe es im Team mehrere Personen, die Russisch und Ukrainisch sprechen, weswegen auch erste Dolmetscher-Aufgaben übernommen werden könnten.

Dortmunder, die für die aus dem Kriegsgebiet ankommenden Menschen spenden möchten, können sich telefonisch bei der Bahnhofsmission anmelden und dann direkt am Dortmunder Hauptbahnhof ihre Spenden übergeben.