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Trotz Pannen bei Pooltests in Dortmund: Schulministerin zufrieden mit Schulstart
Corona und Schulen
Gründlich schief lief die Übermittlung der Ergebnisse von Pooltests an vielen Dortmunder Grundschulen zu Beginn der Woche. Jetzt reagiert das NRW-Schulministerium auf die Probleme.
Distanzlernen war auch am Mittwoch (12.1.) noch für viele Grundschülerinnen und Grundschüler in Dortmund angesagt. Denn einige warteten am Morgen noch immer auf das Ergebnis ihres am Montag vorgenommenen PCR-Tests, nachdem der Pooltest in ihrer Schulklasse positiv ausgefallen war.
Viele Pooltest-Ergebnisse von Schulen in der Region Dortmund waren am Dienstag erst nach Schulbeginn eingetroffen. Bei positiven Ergebnissen, die auf eine Corona-Infektion in der Klasse hindeuten, mussten Eltern ihre Kinder wieder von der Schule abholen.
So lange das Ergebnis ihres persönlichen PCR-Lolli-Tests, der am Montag gleichzeitig mit den Pooltests gemacht worden war, nicht vorlag, musste die Kinder in „häuslicher Isolation“ bleiben. Das hielt für einige Dortmunder Schülerinnen und Schüler auch am Mittwoch noch an.
Wie viele Dortmunder Klassen und Kinder von den Pannen betroffen waren, dazu gab es auch am Mittwoch vom Land keine Auskunft. Insgesamt zeigte man sich im NRW-Schulministerium aber zufrieden mit den Testungen zum Schulbeginn nach den Weihnachtsferien.
90 Prozent wie geplant übermittelt
„Insgesamt wurden rund 38.000 Pooltestungen durchgeführt. Das PCR-Lolli-Testverfahren hat in fast allen Landesteilen Nordrhein-Westfalens auch nach der Umstellung, so wie geplant, gut funktioniert“, heißt es auf Anfrage aus dem Ministerium. Bei über 90 Prozent aller durchgeführten Lolli-Tests hätten die Ergebnisse, wie vorgesehen, übermittelt werden können.
Dortmund gehörte offensichtlich zu den Landesteilen, in denen das nicht klappte. Als Grund gibt das Ministerium neben einzelnen Fehlern bei Beschriftungen und verspäteten Anlieferungen von Proben vor allem „größere technische Probleme“ in einem Labor an.
Ministerin: Verärgerung ist verständlich
Dadurch sei es bedauerlicherweise zu Verzögerungen bei der Übermittlung der Testergebnisse gekommen, „so dass die Eltern erst mit größerer Verspätung die Ergebnisse erreichten und betroffene Schülerinnen und Schüler nicht am Unterricht teilnehmen konnten“, heißt es aus dem Ministerium.
„Jeder einzelne Fall, bei dem es mit der Übermittlung der Testergebnisse nicht rechtzeitig geklappt hat, ist bedauerlich und führt zu einer verständlichen Verärgerung bei den Lehrkräften und den Familien“, stellte NRW-Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer fest.
„Die Fehleranalyse hat gezeigt, dass der Großteil der Verzögerungen der Testergebnisse insbesondere durch ein IT-Problem bei einem Labor entstanden ist. Das Problem wurde unmittelbar analysiert und angegangen.“
Das Ministerium habe bereits am Dienstag die Fehler analysiert und alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um die Probleme abzustellen, heißt es aus Düsseldorf. Derzeit würden mit dem betreffenden Labor noch einmal die Vorgänge intensiv aufgearbeitet.
„Leider können bei einem solchen komplexen Testverfahren wie dem ‚Lolli‘-PCR-Testverfahren, bei dem jeden Tag 220 Schulträger auf 400 Einzelrouten von rund 3.000 Schulen die Testmaterialien einsammeln, dabei wöchentlich rund 115.000 Kilometer zurückgelegt und zentral in zwölf Laboren mehrere hundertrausende Tests ausgewertet werden, Störfälle nie komplett ausgeschlossen werden“, erklärt Yvonne Gebauer.
Zeitliche Entzerrung bei Tests
Besserung soll nun vor allem die zeitliche Entzerrung der Tests bringen. Die PCR-Pool-Testungen an den Grund- und Förderschulen finden nun wieder im Regelbetrieb zweimal wöchentlich statt. Die Schülergruppen werden dabei halbiert, sodass das Probenaufkommen für die Labore anders als am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien wieder auf das Normalmaß halbiert ist.
Man werde das PCR-Lolli-Testverfahren weiter engmaschig begleiten und kontrollieren, heißt es aus dem NRW-Schulministerium.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
