Stadt will mehr Schlafplätze für Obdachlose schaffen
Übernachtungsstellen
Niemand, der in Dortmund einen Schlafplatz benötigt und sich nicht selber helfen kann, muss draußen schlafen. Doch da Obdachlosigkeit zunimmt, stoßen die beiden Dortmunder Übernachtungsstellen, getrennt für Männer und Frauen, immer häufiger an ihre Kapazitätsgrenzen. Das soll sich nun ändern.

Die Zahl der Obdachlosen in Dortmund steigt.
Die Stadt plant, die Schlafplätze der Übernachtungsstellen dem gestiegenen Bedarf anzupassen. Das teilte am Dienstag Sozialdezernentin Birgit Zoerner nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands mit. Da auch psychische Erkrankungen und Drogenmissbrauch unter Obdachlosen zugenommen haben und Ansprüche an soziale Hilfen wachsen, will die Stadt auch das Hilfskonzept in den Übernachtungsstellen anpassen.
Das ändert sich für Männer
Die Männerübernachtungsstelle in der Unionstraße 33 hat 48 reguläre und sieben Notplätze. Sie ist jedoch in einem baulich so schlechten Zustand, dass das Gebäude nur noch abzureißen ist. Stattdessen schlägt die Verwaltung der Politik vor, am selben Standort nicht mehr benötigte Modulbauten mit 70 Plätzen aus der Flüchtlingsunterkunft Breisenbachstraße aufzustellen. Eine Zwischenlösung für eine voraussichtlich zweijährige Umbauphase muss aber noch gefunden werden.
Das ändert sich für Frauen
Für die Frauenübernachtungsstelle (20 reguläre, 4 Notplätze für Alleinstehende und Frauen mit Kindern), die das Diakonische Werk im Auftrag der Stadt an der Prinz-Friedrich-Karl-Straße 5 und ergänzend an der Jägerstraße betreibt, favorisiert die Verwaltung einen Umzug in das ehemalige Landhaus Syburg. Es hat als Flüchtlingsunterkunft gedient und steht jetzt leer. Die Stadt hat das Gebäude mit 180 Plätzen bis Ende November 2025 gemietet.
Es sei mit dem Bus gut erreichbar, so Zoerner. Die Anbindung an das Zentrum sei von dort aus problemlos möglich. Die Zahl der obdachlosen Menschen in Dortmund ist nicht genau bekannt. Aktuell beziehen rund 400 Sozialleistungen. Andere arbeiten oder bekommen Rente.