Teile des Dortmunder Walls sind gesperrt – aber andere als angekündigt
Blindgänger-Suche
Die Stadt Dortmund hat am Samstag begonnen, Teile des Walls zu sperren. Allerdings nicht überall dort, wo sie es angekündigt hatte. Und teilweise an anderen Stellen.

Bis zum späten Samstagnachmittag (16.11.) war der Hohe Wall vor dem Bergmann-Kiosk in Dortmund nicht gesperrt. © Ruhr Nachrichten
Die Pressemitteilung überraschte die Redaktionen am Freitagnachmittag: Unter der Überschrift „Sondierung von weiteren Kampfmittelverdachtspunkten im Klinikviertel fordern Sperrungen auf dem Wall“ gab die Stadtverwaltung bekannt, dass sie ab Samstag (16. November) Teile des Hohen Walls und des Hiltropwalls sperren müsse. Für eine Woche, also über die Eröffnung des Weihnachtsmarktes am Donnerstag (21. November) hinaus.
Besonders markant erschien die angekündigte Vollsperrung des Hohen Walls in südlicher Richtung ab dem Westentor, konkret zwischen der Kreuzung des Walls mit der Rheinischen Straße bis zur Frankenstraße – also das Teilstück direkt vor dem Bergmann-Kiosk.
Außerdem sollten vor dem Opernhaus zwei der drei Spuren des Hiltropwalls Richtung Hauptbahnhof dichtgemacht werden, um auch dort nach Blindgängern zu suchen.
Baustelle wurde zwischen Südwall und Hansastraße eingerichtet
Zur Überraschung vieler Menschen, auch zu der unserer Reporter, wurde aber am Vormittag zunächst an anderer Stelle eine Baustelle eingerichtet: auf der Abbiegespur vom Südwall auf die Hansastraße. Davon war am Freitag in der Mitteilung der Stadt gar nicht die Rede gewesen.
Damit Autofahrer noch vom Südwall in die Hansastraße kommen, wurde eine der beiden Südwall-Spuren, die normalerweise geradeaus Richtung Hauptbahnhof führen, zur Rechtsabbiegespur umfunktioniert.
Die Folge waren ab dem Vormittag Staus auf dem kompletten Südwall, die sich teilweise bis auf die Ruhrallee (B54) und die Märkische Straße zogen (Anm.: Die aktuelle Verkehrslage sehen Sie unten auf der Karte).
Der Wall blieb zunächst von zusätzlichen Sperrungen verschont
Bis die Sperrung auf dem Hiltropwall vor dem Opernhaus vollzogen wurde, dauerte es bis zum frühen Nachmittag. Dort steht nun auf einer kurzen Strecke nur noch eine Spur zur Verfügung.

Die Rechtsabbiegespur vom Südwall auf die Hansastraße wurde am Samstagvormittag (16.11.) gesperrt. © Oliver Volmerich
An dem größten befürchteten Nadelöhr, vor dem Bergmann-Kiosk, hatte sich dagegen bis zum frühen Abend (Stand Samstag, 17.30 Uhr) gar nichts getan. Autos konnten auf einer Spur von der Rheinischen Straße Richtung Opernhaus fahren – so wie immer in den vergangenen Wochen.
Warum die Baustelle anders als angekündigt doch nicht eingerichtet wurde, konnte die Stadtverwaltung am Samstagnachmittag selbst nicht klären. Ebenso unklar blieb, ob die Baustelle am Sonntag (das dürfte unwahrscheinlich sein), Montag oder wann auch immer eingerichtet wird.
Gefreut haben dürften sich jedenfalls all jene Autofahrer, die aus dem Dortmunder Westen in die Stadt wollten oder auf dem Wall unterwegs waren. Wer aber extra sein Auto stehengelassen hat, um der Sperrung zu entkommen, gehört zu den Verlierern: Nötig wäre das an diesem Samstag nicht gewesen.