Schüler wollten Lehrer mit Hammer erschlagen - Jetzt sind sie wieder auf freiem Fuß
Martin-Luther-King-Gesamtschule
Drei Schüler einer Dortmunder Gesamtschule wollten einen Lehrer töten. Sein Instinkt rettete ihm offenbar das Leben. Die Polizei sucht einen Zeugen, der den Hinterhalt beobachtet haben kann.

Das Gebäude der Martin-Luther-King-Gesamtschule in Dortmund-Dorstfeld. © Stephan Schütze
Drei 16 bis 18 Jahre alte Schüler haben am Donnerstag (9. Mai 2019) versucht, unter Vortäuschung einer medizinischen Notlage einen Lehrer der Martin-Luther-King-Gesamtschule in Dortmund-Dorstfeld in einen Hinterhalt zu locken. Ihr Plan sollte „in ein Tötungsdelikt münden“, berichten Staatsanwaltschaft und Polizei. Die Tatwaffen: Hämmer.
Polizei sucht Hundehalter als Zeugen
Die Mordkommission sucht jetzt einen Spaziergänger, der gegen 14 Uhr mit einem Hund am Lehrerparkplatz neben der Gesamtschule gesehen worden ist. Er könnte ein wichtiger Zeuge sein.
Über das Motiv der Tatverdächtigen sagt Staatsanwalt Felix Giesenregen: „Einer der Schüler fühlte sich von dem Lehrer ungerecht behandelt. Seine Versetzung war gefährdet.“ Er, ein weiterer Schüler und ein Jugendlicher, der die Martin-Luther-King-Gesamtschule nicht besucht, hätten am Tag der Tat einen medizinischen Notfall vorgetäuscht, um den Lehrer an einen besonderen Ort zu locken.
Mit Hammerschlägen töten
Die zwei Schüler sollten dem Lehrer den Notfall melden und um schnelle Hilfe bitten. Der so ins Freie gelockte Lehrer hätte Opfer einer schweren Straftat werden können: Die Schüler wollten ihn mit Hammerschlägen auf den Kopf töten. „Zwei Beschuldigte hatten Hämmer dabei“, berichtet der Staatsanwalt. Bei dem dritten Komplizen wurde später ebenfalls ein Hammer entdeckt. Die Polizei ermittelt wegen der Verabredung zu einem Verbrechen.
Verhindern konnte die Tat der Lehrer selbst. Er ist über 50 Jahre alt und hatte gemerkt, dass die Schüler sich verdächtig verhalten. Dennoch wählte er den Notruf 112, um professionelle Hilfe zu organisieren. Die angeblich verletzte Person lag auf einem Garagenhof. Laut Staatsanwaltschaft ein „gegen ungewollte Blicke geschützter Ort“.
Lehrer schöpfte Verdacht
Der Lehrer und zwei Schüler gingen dorthin. Weil der Lehrer Verdacht schöpfte, kehrte er den beiden Schülern nicht den Rücken zu, während er sich über den „Verletzten“ beugte. Schließlich ging er zur Straße, um den Rettungswagen einzuweisen. Möglicherweise rettet ihm sein Instinkt das Leben.
Die Schule verständigte die Polizei. Nach der Festnahme durch die Polizei sind die Schüler wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die beiden Schüler der Gesamtschule sind vom Unterricht suspendiert worden.