
© Oliver Schaper
Riesige Warteschlangen bei Sonder-Impfaktion in der Dortmunder Nordstadt
Corona-Schutzimpfung
In der Nordstadt ist am Freitag (4.6.) eine weitere Sonder-Impfaktion für Anwohner mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson gestartet. Der Andrang war schon am frühen Morgen riesig.
Lange Schlangen hatten sich am vergangenen Freitag (28.5.) vor einer Schulsporthalle in Nette gebildet. Dort fand die erste Sonder-Impfaktion in Dortmund für Anwohner von Stadtteilen statt, die als sozialer Brennpunkt gelten. An diesem Wochenende sind drei weitere Stadtteile an der Reihe. Den Anfang machte am Freitag (4.6.) die Nordstadt.
Und dabei zeichnete sich ebenfalls ein Riesen-Interesse daran ab, sich mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson impfen zu lassen. Um 8 Uhr sollte die erste Impfstation im Sozialen Zentrum an der Westhoffstraße öffnen, schon Stunden vorher stellten sich die ersten Nordstadt-Anwohner an. Eine halbe Stunde vor Impfbeginn reichte die Warteschlange über mehrere hundert Meter von der Westhoffstraße und einen Teil der Münsterstraße bis in die Mallinckrodtstraße hinein.
Und so ging es über Stunden weiter. „Die Impfaktion in der Nordstadt ist sehr gut angelaufen und läuft bislang wie geplant“, zog Stadtsprecherin Katrin Pinetzki am Freitagmittag eine erste Zwischenbilanz. Zwischenfälle habe es bislang nicht gegeben.
Unter den Wartenden waren auffällig viele junge Menschen. Offensichtlich nutzen auch viele Studierende, die in der Nordstadt leben und bislang bei allen Impfpriorisierungen durchs Raster gefallen sind, die Gelegenheit, sich impfen zu lassen. Impfberechtigt ist man bei der Sonderaktion, wenn man seine Hauptmeldeadresse in der Nordstadt hat.
Die Impfaktion läuft im Sozialen Zentrum an der Westhoffstraße auch am Samstag (5.6.) von 8 bis 18.30 Uhr. Außerdem wird im Borsigplatz-Quartier am Samstag und Sonntag von 8 bis 18.30 Uhr im Bernhard-März-Haus an der Osterlandwehr 12 geimpft.
1500 Impfdosen für die Nordstadt
Insgesamt stehen für die Aktion in der Nordstadt 1500 Impfdosen von Johnson&Johnson zur Verfügung. Das Vakzin hat den Vorteil, dass es nur einmal verimpft werden muss. Ob die 1500 Impfdosen für die Nordstadt ausreichen, wird sich im Laufe des Freitags wohl zügig zeigen.

Die Warteschlange für die Impfaktion in der Nordstadt reichte bis in die Münster- und Mallinckrodtstraße. © Oliver Schaper
Organisiert wird das mobile Impfen von der Stadt Dortmund, dem Impfzentrum, der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und Wohlfahrtsverbänden. Über ihre Beratungsstellen und Netzwerke hatte man im Vorfeld versucht, Menschen auch über Sprachgrenzen hinweg über die Impfaktion zu informieren.
Die Sonder-Impfaktion findet an diesem Wochenende auch für Anwohner in Lütgendortmund und Eving statt, wobei dort nur Teile der Bevölkerung impfberechtigt sind. Die Stadt geht hier einen anderen Weg: Menschen, die in Quartieren mit besonders hohen Corona-Inzidenz-Zahlen und beengten Wohnverhältnissen leben, wurden gezielt angesprochen.
Gutscheine für Impfwillige
Impfwillige haben einen personalisierten Gutschein bekommen. Mit ihm kann man sich am Sonntag im Impfzentrum auf Phoenix-West mit Johnson&Johnson impfen lassen. Insgesamt stehen rund 950 Gutscheine zur Verfügung, 500 für Eving und 450 für Lütgendortmund.
Wie viele Gutscheine tatsächlich an den Mann und die Frau gebracht wurden, konnte Katrin Pinetzki am Freitagmittag noch nicht sagen. Die Verteilung sei noch in vollem Gange und laufe so lange weiter, bis die Gutscheine vergeben sind, teilte die Stadtsprecherin mit.
Für ganz Dortmund hatte das Land für die Sonder-Impfaktion 4555 Impfdosen zur Verfügung gestellt, 1588 waren in Nette verimpft worden.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
