Platz vor dem Lucia-Seniorenhaus in Wickede erinnert künftig an Nazi-Gräueltaten
Platz in Wickede
Der Platz vor dem Lucia-Seniorenhaus in Wickede heißt auf Wunsch der Bezirksvertretung Brackel künftig „Levi-Cohen-Platz“ und erinnert an Nazi-Gräueltaten. Die CDU-Fraktion hatte Bedenken.

Dieser Platz heißt künftig "Levi-Cohen-Platz". © Andreas Schröter
SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linken in der Bezirksvertretung Brackel wollen den Platz vor dem Seniorenhaus Lucia in Wickede in Levi-Cohen-Platz umbenennen, um damit an die aus Wickede stammenden Opfer des Nationalsozialsmus zu erinnern. Der Namensgeber des Platzes wohnte in unmittelbarer Umgebung und steht dabei stellvertretend für alle von 1933 bis 1945 in Deutschland und den eroberten Gebieten verfolgten Menschen.
Keine Adressänderung nötig
Levi Cohen wurde am 19. April 1870 in Horstmar geboren und lebte 37 Jahre in
Dortmund-Wickede. Im Juli 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert und im
Vernichtungslager Treblinka ermordet. Um Adressänderung zu vermeiden wird lediglich der Platz benannt, die Gebäude werden weiter dem Wickeder Hellweg zugeordnet. Das Verfahren sei mit dem Tiefbauamt sowie dem Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Dortmund abgesprochen und rechtlich möglich, so heißt es im Antrag.
Die CDU-Fraktion war nicht einverstanden: Zwar sei es wichtig, an die Grausamkeiten der Nazi zu erinnern, aber der Platz vor dem Lucia-Haus sei dafür nicht geeignet: „Es wäre vollkommen unangemessen, auf einem Mahnmal gegen nationalsozialistischen Verbrechen, Volksfeste zu feiern.“
Das sahen die anderen Fraktionen anders und beschlossen die Namensgebung.