Alexander Ostrovski, Leiter der Phoenix-Musikakademie, hofft auf sachdienliche Hinweise oder sogar die Rückgabe des Instruments.

Alexander Ostrovski, Leiter der Phoenix-Musikakademie, hofft auf sachdienliche Hinweise oder sogar die Rückgabe des Instruments. © Martin Schreckenschläger

Dreister Diebstahl: Wertvolles Cello aus Hörder Musikakademie gestohlen

rnPhoenix-Musikakademie

Ein wertvolles Violoncello wurde aus einem Schrank der Phoenix-Musikakademie in Hörde entwendet. Es sollte eigentlich einem geflüchteten ukrainischen Cellisten zur Verfügung gestellt werden.

Hörde

, 14.06.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Anfang Juni hat ein dreister Dieb ein wertvolles Musikinstrument aus den Räumen der Phoenix-Musikakademie an der Aldinghofer Straße in Hörde gestohlen.

Am frühen Nachmittag jenes Tages waren nur der Violinschüler Bohdan und sein Lehrer Alexander Ostrovski, Leiter der Akademie, im Hause. Das Violoncello samt Bogen und Instrumentenkoffer war in einem der hinteren Räume in einem geschlossenen Schrank untergebracht.

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Am Dienstag (7. Juni) wollte Alexander Ostrovski das Instrument schließlich herausholen, um es fotografisch zu dokumentieren und einem Gutachter zur Bewertung bringen. Aufgrund dieser Expertise sollte dem Förderer eine Spendenquittung ausgestellt und ein Versicherungsvertrag abgeschlossen werden.

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Doch das Violoncello war nicht mehr an seinem Platz im Schrank. „Zunächst habe ich angenommen, ein Schüler hätte sich das Instrument zum Üben ausgeliehen“, berichtet Alexander Ostrovski, dessen Institut bisher viele Musikschüler aus der Ukraine aufgenommen hat, die in Hörde ihre Ausbildung fortsetzen.

Schüler beobachtete den Dieb

„Daraufhin habe ich die Liste der jungen Cellisten abtelefoniert. Als mein Schüler Bohdan dies mitbekam, erzählte er mir, am Tag des Diebstahls habe er einen Mann in den Räumen wahrgenommen, der sich zunächst umgesehen, dann aber das Gebäude wieder verlassen habe", erzählt Alexander Ostrovski.

Bohdan habe den Mann für den Vater eines Schülers gehalten. Etwa eine halbe Stunde später sei der Mann wiedergekommen, zielstrebig zu dem Schrank gegangen, und habe das Cello samt Koffer aus dem Gebäude getragen, so gibt Alexander Ostrovski die Beobachtungen seines Schülers wider.

Anfang Juni wurde dieses Violoncello aus einem Schrank in der Phoenix-Musikakademie entwendet.

Anfang Juni wurde dieses Violoncello aus einem Schrank in der Phoenix-Musikakademie entwendet. © Alexander Ostrovski

Bei dem gestohlenen Cello handelt es sich um ein Meisterinstrument ganzer Größe, welches etwa 100 bis 120 Jahre alt ist. Das Instrument von dunkelgelber Farbe auf goldenem Grund befindet sich in gutem Zustand.

Geschätzter Wert liegt zwischen 5.000 und 10.000 Euro

Der Erbauer ist namentlich nicht bekannt, eine Zettelinschrift gibt es ebenfalls nicht. Dennoch schätzt Alexander Ostrovski den Wert auf 5.000 bis 10.000 Euro. Es befand sich zum Zeitpunkt des Diebstahls in einem grauen Formkoffer aus Kunststoff.

Die Übergabe der Spende an die Musikakademie erfolgte bereits wenige Tage vor dem Eröffnungskonzert der Meisterkurse am 19. April. Es sollte einem jungen Cellisten aus der Ukraine zur Verfügung gestellt werden, dem es im Gegensatz zu seinen Mitschülern nicht gelungen war, sein eigenes Instrument aus dem Kriegsgebiet mitzubringen.

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Immer noch hält der Zustrom aus der Ukraine an. Der Student aus Odessa ist bisher noch nicht in Hörde eingetroffen. „Es wird für ihn eine große Enttäuschung sein, nun nicht üben zu können. Die Phoenix-Musikakademie bittet um Rückgabe des Instrumentes oder sachdienliche Hinweise zum Verbleib.“ Die Polizei nimmt ebenfalls Hinweise entgegen.